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  • Day 196

    Der Kalksteinfelsen Penyal d'Ifac

    October 28, 2018 in Spain

    Nach drei Tagen voller Sonnenschein verabschiedeten wir uns heute morgen mit schwerem Herzen von Peniscola und fuhren weiter in Richtung Süden. Das Camp und das süße kleine Städtchen haben uns wirklich richtig gut gefallen und wir waren bestimmt nicht das letzte Mal hier. Unser nächster Stopp sollte Calp sein. Nachdem wir so viele tolle Fotos vom kleinsten Naturschutzgebiet Spaniens gesehen hatten, war klar, auch wir wollen den Kalksteinbrocken Penyal d‘Ifac aus nächster Nähe bestaunen. Schnell war ein schönes Plätzchen zum Verweilen gefunden. Das Wetter war zu verlockend, dass wir uns nach einem kurzen Einkauf für ein Barbecue mit leckeren selbstgemachten Burgern, bei strahlendem Sonnenschein Ende Oktober entschieden haben. Abends ging es zum Bummeln noch an die Promenade ans Meer und in die Altstadt von Calp.

    Voller Tatendrang standen wir am nächsten Morgen auf und wurden von Nieselregen und Windböen begrüßt. Na toll, wir wollten doch heute wandern gehen. Da heute Sonntag war und zwei Mal die Woche (Mittwoch und Sonntag) eine Art Wochenmarkt in Calp ist, mit jeglichem Souvenir und Klamotten Krimskrams schlenderten wir erst dort drüber. Zwischenzeitlich ließ sich die Sonne auch immer mal wieder blicken, so dass wir unsere sieben Sachen packten und in Richtung Naturschutzgebiet losmarschierten. Auf dem Weg zum Eingang liefen uns noch gefühlt Hundert Katzen mit ihren Jungtieren über den Weg, die das Naturschutzgebiet als ihr Zuhause ansehen.

    Als wir das Drehkreuz am Eingang (Ende Oktober mussten wir keinen Eintritt bezahlen) passiert hatten, ging es in Serpentinen stets bergauf. Der Ausblick, auch wenn es wahrscheinlich tausendfach schöner mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel aussieht, war richtig klasse. Vor uns dieser riesige Felsen, hinten der Strand von Calp und die Berge und rechts und links das Meer. Traumhaft, auch bei Nieselregen und der ein oder anderen Windböe. Ungefähr auf der Hälfte unserer geplanten Strecke bis zum Gipfel mussten wir durch einen dunklen Tunnel im Fels klettern. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie es durch den Wind in diesem Tunnel gezogen hat. Dazu kam noch, dass es aufgrund des Regens sehr glatt und rutschig im Fels war. Leider fing es immer stärker an zu regnen und der Weg wurde immer mehr zur Kletterpartie, so dass wir schweren Herzens entschieden haben, umzukehren. Leider doch nicht die Aussicht genießen von ganz Oben – aber ganz bestimmt beim nächsten Mal. Sicherheit geht aber vor!

    Abends gab es für uns dann noch die beste Sea-Food-Paella in einem ganz kleinen unscheinbaren Restaurant in zweiter Reihe am Strand. Wahnsinn so eine köstliche Paella haben wir seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen. Da es die ganze Nacht durchregnete und wir morgens früh mit Sonnenschein geweckt wurden, war für uns klar – wir bleiben noch einen Tag. Am späten Vormittag schlenderten wir in Richtung Strand und Promenade und genossen die Sonne. Durch Zufall entdeckten wir ganz hinten in der Ferne eine recht unscheinbare Bude, oder besser gesagt einen Container am Strand stehen. Unser Ziel stand also fest! Wir spazierten den Strand entlang und unsere Bude entpuppte sich als kleine Strandbar, die heute ihren letzten Tag der Saison geöffnet hat. Viel Auswahl gab es nicht mehr, so dass wir uns für zwei Sangria entschieden. Hier wird der Sangria noch aus frischen Früchten und Rotwein selbst gemacht und das schmeckt man. So ließen wir uns die Sonne ins Gesicht scheinen, genossen unseren Sangria und die fantastische Aussicht aufs Meer und den Penyal d‘Ifac. Spanisches Lebensgefühl par excellence! Wirklich schade, dass das Wetter bei der Wanderung sich nicht von der besten Seite gezeigt hatte. Aber egal, wir haben das Beste daraus gemacht und es hat auch so viel Spaß gemacht.
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