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  • Day 27

    Punta Larga - Farm- und Familienleben

    November 27, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 12 °C

    Die vergangene Woche verbrachten wir auf einer Farm in der Nähe von Punta Larga. Wir hatten über WOOFing eine Familie kennengelernt, die uns für einige Tage/ Wochen aufnehmen wollte, sodass wir einige Arbeiten rund um Haus und Garten erledigen konnten.
    Am Montag kamen wir mit dem Bus wieder in Puerto Varas an und wurden dort am Bus Terminal von Paula abgeholt. Dann ging es weiter mit dem Auto in die wunderschöne Pampa: grüne weite Felder und wenige Holzhäuser. Später hörten wir, dass viele junge Familien aus Santiago in die Gegend ziehen würden, um der Hektik der Großstadt zu entfliehen.
    Auf dem Weg zur Farm holten wir noch die drei- und siebenjährigen Töchter Ona und Dalia von einer Geburtstagsfeier ab, die uns aufgeregt begrüßten. Angekommen lernten wir noch die beiden weiteren Familienmitglieder kennen: Iloy, den siebenmonatigen strahlenden Sonnenschein und Brian, den Vater der Familie, der ursprünglich aus London kommt. Paula, die in Santiago aufgewachsen ist und er hatten sich in Neuseeland kennen- und lieben gelernt und sich vor zehn Jahren dazu entschieden, nach Chile zu ziehen.
    Paula ist studierte Psychologin, jedoch momentan in Elternzeit und Brian arbeitet als Tischler, was sich sowohl am Haus als auch an der selbstgezimmerten Inneneinrichtung bemerkbar machte. Da im Haus nicht viel Platz war, schlugen wir unser Zelt im Garten mit Ausblick auf einen schneebedeckten Vulkangipfel und den Lago Llanquihue, der drittgrößte See Chiles, welcher mit einer Größe von über 800qm den Bodensee bei weitem übertrifft, auf.
    Die nächsten Tage verbrachten wir bei bestem Wetter im Garten: beim Jäten von Unkraut um die Blaubeersträucher herum; beim Ausmisten des Hühnerstalls und beim Herausreißen von wildwachsenen Brombeerpflanzen. Außerdem genossen wir mittags die Köstlichkeiten, die Anna, die Nanny der Familie, auf den Tisch zauberte, spielten mit den Kindern, backten Kuchen, machten Spaziergänge mit Bo, dem Hund, hinunter zum See und unterhielten uns abends vor dem Kamin mit Paula und Brian über die Unterschiede von England, Neuseeland, Deutschland und Chile.
    Uns tat es gut, einige Tage am selben Ort zu verbringen, mit den Händen in der Erde zu wühlen und ein wenig mehr über Chile zu erfahren.
    Am Wochenende hatte Brian einen Campingausflug mit seinen Töchtern geplant und Paula flog mit Iloy nach Santiago zu ihrer Familie, sodass wir das Haus für uns hatten.
    Wir nutzten die Zeit, um uns ein wenig Gedanken über unsere weitere Reiseroute zu machen. Es gefiel uns hier, aber wir wollten noch soooo viel sehen, dass es uns wieder auf die Straße trieb. Wir entschieden noch eine Woche bei Paula und Brian zu bleiben und uns dann auf den Weg entweder direkt oder mit einem kleinen Umweg über Argentinien nach Pucón zu machen.
    Jedoch, wie es Pläne so an sich haben, wird aus ihnen zu meist doch etwas anderes. So erreichte uns am Sonntag eine Nachricht von Paula, in der sie schrieb, dass sie sich dagegen entschieden hätten, einen Zaun für die Hühner zu bauen und sie deshalb keine Arbeit mehr für uns hätten. Ein wenig ärgerten wir uns über die Art des „Rauswurfs“, da wir so eine schöne Zeit mit ihnen uns den Kindern verbracht hatten, gleichzeitig freuten wir uns aber auch über die wiedergewonnene Freiheit. So endete unsere Zeit auf der Farm früher als gedacht und wir bestiegen am nächsten Tag den ersten Bus Richtung Pucón zu einem der aktivsten Vulkane Chiles und dem Mekka für Outdoorfans.
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