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  • Tag 4: Bad Iburg - Bad Rothenfelde

    October 3, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 10 °C

    Auch das Frühstück in Bad Iburg war fantastisch, ebenso das Lunchpaket. Das war ja bei allen Unterkünften enthalten, kam vorher aber immer in der Gestalt von ‚schmiern Sie sich doch ein Brötchen, hier ist eine Plastiktüte, ein Apfel und ein kleiner Saft‘. Nicht heute- da gabs eine liebevoll gepackte Papiertüte mit Leckereien wie Müsliriegel, frischem Obst und Gummibärchen.
    Vermutlich weil heute Feiertag ist, bin ich ein paar mehr Wandernden begegnet. Das bringt mich auch zu meiner obligatorischen Wegeverfehlung. Mein Navi wies eine Abzweigung aus, die es in echt nicht gab. Also lief ich zurück zur letzten Gabelung und traf dort auf eine Wanderin, die auch etwas ratlos war. Die Schilder waren unleserlich, die alternativen Pfade irgendwie nicht überzeugend. Also folgten wir gemeinsam dem von mir eingeschlagenen Weg und trafen 2 km später wieder auf den eigentlichen Hermannsweg. Ich würde sagen, auch das zählt nicht als ‚verlaufen‘ - schließlich war ich nicht allein! Wir plauderten nett in der Art ‚mein schönstes Wandererlebnis‘. Genau wie ich war sie das erste Mal alleine unterwegs. Nach einer Weile machte sie Rast und ich zog alleine weiter. Obwohl die Gesellschaft angenehm war, fiel mir danach auf, wie sehr es meinen Rhythmus beeinträchtigt. Alleine ist dann doch besser, zumindest auf dieser Tour.
    Nach 15 km war die heutige Etappe schon vorbei, mein Gastgeber sammelte mich mit dem Auto in der Noller Schlucht ein (wo ich dann auch morgen früh wieder einsteige) und brachte mich ins 4 km entfernte Bad Rothenfelde.
    Ein süßes Städtchen, bekannt für seine Salzquellen. Hier gibt es mehrere Kurkliniken und ein Thermalbad. Entsprechend ist der Altersdurchschnitt eher hoch. Erwähnenswert sind zwei imposante Gradierwerke, die früher zur Salzproduktion dienten. Dabei läuft Sole mehrmals an einem Holzgerüst hinab so dass der Salzgehalt immer höher wird. Heute plätschert das Salzwasser noch aber es wird kein Salz mehr gewonnen, weil es im Vergleich zu anderen Verfahren zu teuer ist.
    Mein nächstes Ziel war ein Eiscafé, das mir mein Gastgeber empfohlen hatte. Kurz nachdem ich eingekehrt war, setzte ein fürchterlicher Wolkenbruch ein. Dagegen war der Nieselregen, der mich heute während der ganzen Strecke begleitete, regelrecht harmlos und nachträglich gar nicht mehr schlimm. (Erkenntnis: im dichten Wald regnet es eigentlich gar nicht, da ist nur nasse Luft)

    Tagesstrecke: 15,4 km
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