Überführung Segelyacht

May - September 2021
A 111-day adventure by Petra und Harald Read more
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  • Day 1

    Tag

    May 16, 2021 in Germany ⋅ 🌧 13 °C

    Hallo Seemänner und Freunde (nicht gegendert ;-) )
    jetzt kann nichts mehr passieren. Ausser ..., ich verschlafe morgen.
    Mit Iberia geht's von Düsseldorf über Madrid (5h Aufenthalt) nach Almeria. Dort werden Vera und ich abgeholt und es geht zum Hafen Almeriamar.
    Was hab ich eigentlich vor?
    Mein Ziel ist es, eine Hallberg Rassy 342 von Almerimar nach Workum in's Ijsselmeer zu überführen. Geplant ist es, entlang der Küste einen Zwischenstopp auf Mallorca einzulegen. Auf diesem Abschnitt begleitet mich meine Nichte Vera. Auf Mallorca führe ich einen durch Corona verschobenen Segeltörn von 2020 durch. Danach stösst Detlef zu mir und Vera fliegt nach Hause. Detlef wird auch der "MacGyver" Deutschlands genannt. Nach Malle geht's über Barcelona und Rosas nach Marseille. Dort wird der Mast gelegt und eine Spedition bringt ihn nach Workum. Nun haben wir eine Motoryacht. Endlich kann Petra auch an Bord. Detlefs Frau Gaby bringt sie im Schlepptau mit. Nun geht's die Rhone und Saone gegenan. Ab Corre beginnt der "Canal de Vogese" der uns in die Mosel trägt. Nun wird's einfach. Mosel bis Koblenz, dann den Rhein runter. Über den Amsterdam Rhein Kanal in's Markermeer. In Urk gibt's dann die letzte Schleuse und wir sind im Ijsselmeer. Schwupp die wupps sind wir in Workum und der Sommer ist vorbei.
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  • Day 2

    Montag Tag 2

    May 17, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

    Hallo Freunde,
    heute, am Montag, gibt's nichts besonderes zu erzählen. Wer in dieser Zeit mit einem Flugzeug unterwegs ist weiss, dass dies immer mit Problemen behaftet ist. Am Samstag hatten Vera und ich den erforderlichen PCR-Test hinter uns gebracht. Nach 7 Stunden kam das Negativ Ergebnis in Deutsch und Englisch. Alles gut dachten wir ..., leider nicht. Zum Glück hatte Petra genauer hingeschaut und ihr fiel auf, dass unsere Personalausweisnummer auf dem Bescheid einen Fehler hatte. Statt einem G war eine 9 geschrieben. Nach einer aufregegenden Samstag Nacht erreichte ich endlich am Sonntag jemanden von dem zuständigen Labor. Alles wurde wieder gut. Auch mein Blutdruck.
    Unser Flüge, mit 5-stündigem Aufenthalt in Madrid, verliefen ereignislos und wir landeten um 21:00 Uhr in Almeria. Alex, eine in Spanien lebende Berlinerin, holte uns am Flughafen ab und brachte uns zu einem Schlafplatz auf der "Tomorrow". Unser Yacht, die "White Cloud", liegt leider noch in der Werft. Das Unterwasserschiff wird noch instand gesetzt. Mein Blutdruck steigt wieder.
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  • Day 3

    Dienstag Tag 3

    May 18, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    Da bin ich mal wieder,
    heute wird's etwas aufregender. Erst einmal in einem Restaurant unter freiem Himmel ausgiebig frühstücken. Was vor zwei Jahren noch völlig normal war, ist nun ein Highlight. Wie wenig man doch benötigt, um glücklich zu sein. Hier in Almerimar trägt man konsequent immer eine Maske, ausser man isst, trinkt oder raucht. Maskenmuffel sind lediglichTouristen. So schnell outet man sich.
    Heute sehen wir zum ersten mal unsere "White Cloud", eine Hallberg Rassy 342, live. Sie liegt noch auf dem Trockendock. Chris, ein stämmiger Engländer um die 50, hat hat das Unterwasserschiff instand gesetzt. Unsere heutige Aufgabe ist es, den Tiefgang der Yacht zu vermessen. Der "Canal de Vogese", den wir Ende August erobern wollen, hat nur eine Wassertiefe von 1,70 m. Lt. Papiere ist das auch der Tiefgang der Yacht. Papier ist geduldig und wir wollen auf Nummer sicher gehen, da es zwei Bauarten dieser Yacht gibt. Sollte der Tiefgang die 1,70 m überschreiten, gibt's einen Plan "B" vom Detlef. Wir legen um den Kiel einen Treckerschlauch, pumpen ihn auf und heben die Yacht um die erforderlichen 10 cm an. Ob das man hinhaut? Fitzcarraldo gilt es zu schlagen. Mitleser meiner Alterklasse kennen diesen Film mit Klaus Kinski. Eines wissen wir nun, der Schlauch passt. Eine innere Besichtigung der Yacht lässt meinen Blutdruck wieder steil nach oben schnellen. Dreck, Dreck und nochmals Dreck. Wiederrum konnte sich der deutsche Eigner nicht auf deutsche Auswanderer verlassen. Morgen um 08:00 Uhr wird die Yacht wieder ihrem Element zugeführt und Vera und ich kümmern uns darum. Für uns gibt's nun nichts weiteres zu tun, als Lebenmittel einzukaufen und zu chillen. Das Zweitere beherrschen wir besser.
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  • Day 4

    Mittwoch Tag 4

    May 19, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Hallo Leute,
    da bin ich mal wieder. Heute heisst es Schluss mit Lustig. Um 07:00 Uhr geht der Wecker, denn um 08:00 Uhr wird die "White Cloud" ins Mittelmeer gesetzt. Obwohl wir 10 Minuten vor unserem Termin in der Werft waren, können wir das Kranen nicht dokumentieren. Sie lag schon an einer dreckigen, ramponierten Kaimauer. So wie sie aussah, passte sie hierhin. Zumindest schwamm sie. Au Vera, wir haben noch ne Menge Arbeit vor uns. Ein Knopfdruck und der Diesel sprang an. Ja super ... jetzt ging es zur Tankstelle volltanken. Der Hafenmeister gab uns einen Liegeplatz in der Nähe unserer Übernachtungsyacht "Tomorrow". Unser neues Zuhause wurde von innen und außen gereinigt und der Tag war um. Jedoch wurde aus dem hässlichen Entlein ganz langsam ein stolzer Schwan. Jetzt hielt uns nichts mehr auf der "Tomorrow" und wir bezogen unsere Einzelkabine. Vera hinten auf der Backbordseite und ich hatte die Suite in der Spitze. Wir feierten den Umzug mit einer leckeren Paella.Read more

  • Day 6

    Donnerstag und Freitag Tag 5 und- 6

    May 21, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Da bin ich mal wieder,
    an den letzten beiden Tagen ist ausser Arbeit nicht viel geschehen. Deshalb einen Block für zwei Tage. Am Donnerstag wollte der deutsche Ausiedler den Dieselfilter, Ölfilter und Impeller der Wasserpumpe wechseln. Ich hatte dies mit dem Eigner drei Wochen vorher so abgestimmt. Eigentlich sollte alles bei meiner Ankunft fertig sein. Um 13:00 Uhr war es dann endlich soweit. Er kam mit den nötigen Utensilien und einem Gehstock. Was er damit wohl will? Ja ..., laufen natürlich. Ihm ging's heute nicht so gut, ob ich ihm wohl helfen könnte? rief er mir zu. Was soll ich machen? Vera und ich wollen schliesslich los. Unter seiner Anleitung ging ich die Herausforderung an und ein Stündchen später war der Motor fertig und ichölverschmiert. Zum Glück hab ich Arbeitszeug dabei. Jetzt nur noch das Bier in den Kühlschrank und wir sind für heute fertig. Was ist denn nun schon wieder? Im Kühlschrank ist es wärmer als draussen. Ohne kaltes Bier wird nicht abgelegt. Da sind Vera und ich einer Meinung. Auch kann ich das Detlef nicht antun, der Ende Juni zu uns stösst. Ein Anruf beim Eigner und er gibt mir die Telefonnummer von Chris aus der Werft. Wie immer ..., keiner hat Zeit. Es sei denn, wir verlegen zur Instandetzung die Yacht in die Werft. Kein Problem für uns. Ein Anruf beim Hafenmeister und wir bekommen die Erlaubnis. Schwupp die Wupps stehen wir vor seinem Office und er legt los. Es musste nur Kühlmittel aufgefüllt werden und zwei Stunden später haben wir wieder Cerveza fría.
    Freitag wurde eingekauft und unsere Yacht somit auf 1,90 m tiefer gelegt. Vera hat das Teakdeck mit Pinsel und Farbe imprägniert und wir sind endlich, endlich, endlich starklar.
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  • Day 7

    Samstag Tag 7

    May 22, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Da Harald gerade mit Spülen beschäftigt ist schreibe ich, Vera, heute mal.
    Heute ging es früh morgens von Almerimar aus los. Der Hafen San José, der unser eigentliches Ziel war, hat leider keinen Liegeplatz für uns. Deswegen wird unser erster Stopp die Bucht Cabo de Gata kurz vor dem Hafen. 32 Seemeilen liegen vor uns. Endlich Segeln!  Doch als wir den Hafen verlassen, müssen wir feststellen, dass das so wahrscheinlich nichts wird. Kaum Wind, aber dafür aus der falschen Richtung.
    Naja, dann wird eben motort. Wir sind trotzdem guter Dinge und froh, endlich unterwegs zu sein :) Die Segel werden gecheckt und der Gennaker probeweise gehisst. Alles tip top.
    Der Motor rattert, die Wolken verziehen sich, die Sonne glitzert auf dem Wasser... Und dann, das Highlight des Tages (jedenfalls für mich), Delfine!! Sie schwimmen vorbei und einer springt sogar, nur für uns natürlich.
    Es rattert und glitzert weiter und nach 6 Stunden Fahrt kommen wir an unserem Ankerplatz an. Harald überprüft den Motor und ich glaube, ihm fällt ein Stein vom Herzen, als er kein ausgelaufenes Öl oder anderes besorgniserregendes entdeckt. Er sagt: jetzt ist er sicher, dass wir ankommen.
    Die Sonne prallt auf unser Boot und obwohl das Mittelmeer noch recht kalt ist springen wir beide selbstverständlich einmal rein und genießen die Abkühlung.
    Ich würde sagen, das war ein sehr gelungener erster "Segel"tag.
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  • Day 8

    Sonntag Tag 8

    May 23, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Hallo Follower,
    heute darf ich wieder mal schreiben. Vera näht gerade die Sprayhood. Eine Böe hat sie zerfetzt. Aber mal von Anfag an. Wir hatten eine sichere Bucht gefunden. Der Wind sollte zunehmen und auf NO drehen. Die Bucht bot sich super an, da der Wind dort dann ablandig weht. Ich hatte allerdings nicht mit den starken Fallböen gerechnet, die hinter hohen Bergen auftreten können. Zusätzlich haben wir noch ein Reitgewicht über die Ankerkette gelegt und den Anker richtig einbuddeln lassen. Nachts um 02:30 Uhr wurde ich durch pfeifenden Wind geweckt. "White Cloud" zerrt an der Ankerkette wie ein bissiger Hofhund an seiner Leine, wenn jemand Fremdes den Hof betritt. Also das Nest verlassen und ab nach draussen. Der Wind zerrte an meinem Schlafanzug, der wie ein Wimpel an meinem Körper wehte. Ein kurzes Handauflegen auf die Ankerkette gab mir die Gewissheit, alles i.O. Der Anker hält. Leider die Sprayhood nicht. Sie gesellte sich als Wimpel zu meinem Schlafanzug. Alles egal und ab ins warme Nest. Bose Kopfhörer über die Ohren und ein leichter Druck auf die Rauschunterdrückung und der Wind war abgeschaltet. Es kann so einfach sein. Um 09:00 Uhr wachten Vera und ich auf. Der Wind heulte immer noch. Bei einem ausgiebigen Früchstück beschlossen wir, dass wir nicht zum Spass hier sind. Allso ..., auf zum Rock'n Roll. Mit kleinster Segelgrösse ging es, neue Ufer zu erobern. Es goss in Strömen und nach 10 sm hatten wir die Nase voll und riefen über Funk den kleinen Hafen von San Jose. Er hatte noch einen Platz frei. Also Motor an ..... geht nicht. Mein Blutdruck schoss in ungeahnte Höhen. Starterbatterie gecheckt i.O. Hauptschalter der Batterie ein und aus geschaltet. Siehe da ..., Spannung wieder vorhanden und der Motor dieselte unschuldig vor sich hin. Am Ende wird alles gut. Nur der Weg dahin kann ganz schön sch... sein. Ein freundlicher Marinamitarbeiter half uns, "White Cloud" sicher an die Leine zu legen. Es goss weiterhin in Strömen. Mal sehen, was der morgige Tag bringt.Read more

  • Day 9

    Montag Tag 9 Hafen Águilas

    May 24, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute schreibt mal wieder der Leichtmatrose, wie Harald mich so schön nennt.
    Wir haben einen langen Schlag von 52 Seemeilen vor uns und früh morgens um 05:30 Uhr geht es los mit Kurs Sonnenaufgang. Während wir so dösig durch die Gegend schauen und der Motor unschuldig vor sich hin rattert, plötzlich ein lautes Piepen! Was ist denn jetzt schon wieder kaputt? Die Selbststeuerung hat sich scheinbar verabschiedet, denn das Schiff fährt plötzlich scharf nach links. Harald hechtet heldenmutig ans Steuer und bringt uns wieder auf Kurs. Ich übernehme das Steuer und Harald versucht, kopfüber im Schiffbauch hängend, das Problem zu lösen. Mit Hilfe des Eigners finder er schließlich eine Übergangslösung.
    Aber jetzt zu den guten Nachrichten: wir haben tatsächlich Rückenwind und können die Segel setzen! Bei strahlendem Sonnenschein gleiten wir über das Wasser.
    Leider lässt der Wind dann doch wieder nach und wir müssen das letzte Stück motoren.
    Um 16:00 Uhr kommen wir im Hafen von Águilas an und werden in die letzte freie Lücke gequetscht.
    Wir haben nun Zeit und gehen die Stadt besichtigen, die überraschend schön ist.
    Ein guter Tag neigt sich dem Ende. Wir lassen ihn mit Blick auf den Sonnenuntergang über der Stadt ausklingen ....
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  • Day 10

    Dienstag Tag 10 Hafen Cartagena

    May 25, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Hallo Leute,
    jetzt darf ich wieder einen zum Besten geben. Vera telefoniert gerade mit Simon und ich nutze die Gunst der Stunde ..., oder sind es zwei Stunden? Heute gibts mal wieder eine Sonnenaufgangstour. Um 04:30 Uhr ging der Wecker und um 05:45 Uhr hiess es Leinen los. 35 sm lagen vor uns. Das sind nicht gerade viel, aber da der Wind um 14:00 Uhr auffrischen soll und genau aus der Richtung kommt, in die wir hinwollen, schien uns dies der bessere Weg . Einer darf unterwegs immer mal wegnicken, wenn der Andere auf die unzähligen kleinen Fischerboote achtet. Boris Hermann hat es seinerzeit auf der Vendee Globe den Sieg gekostet, als er in der Biskaya einen Trawler rammte. Nach einer Weltumsegelung, kurz vor dem Ziel. Kurz vor unserem Ziel frischte der Wind auf, sogar aus der richtigen Richtung. Endlich konnten wir die verstaubten Flügel unseres Schwans nutzen. Sie zogen die "White Cloud" mit 5 kn ihrem Ziel, den Hafen von Cartagena, entgegen. Vera hat ihren ersten fliegenden Fisch gesehen. Sie schnellen aus dem Wasser, breiten ihre fast durchsichtigen Flügel aus und klatschen nach 10 m wieder Kopfüber ins Mittelmeer. Die Kopfschmerzen möchte ich nicht haben.
    In Cartagena ist ein Tag Pause angedacht. Wir wollen den morgigen Tag nutzen, um die Stadt zu besichtigen und uns um eine neue Steuereinheit für unseren Motor bemühen. Thomas, der Eigner der Yacht, hat mittlerweile die Artikelnummer von Volvo Penta bekommen und mit dieser wollen wir's versuchen. Auch sendet er uns eine neue Persenning zu unserem Zielhafen auf Malle.
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  • Day 11

    Tag 11 Hafen Cartagena

    May 26, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute haben wir einen Tag Pause eingelegt. Obwohl von Pause nicht wirklich die Rede sein kann. Schon früh morgens, während ich noch geschlafen habe, hat Harald sich ans Werk gemacht, um das zickende Paneel der Rudersteuerung in Ordnung zu bringen. Er hat es ausgebaut, in seine Einzelteile zerlegt und mit dem Fön getrocknet und wieder eingebaut. Mit Erfolg! Wenn das so weitergeht, haben wir bestimmt alle Macken der White Cloud gefunden und repariert bis sie beim Eigner ankommt ...
    Nach dem Frühstück geht es auf in die Stadt, welche uns noch mehr beeindruckt als am Tag zuvor! Von schnuckeligen Gässchen, über riesige Feigenbäume bis hin zum alten Römischen Theater ist alles dabei.
    Abends erleben wir die Hafenstadt noch einmal von einer besonders schönen Seite mit all den Lichtern und gehen lecker Essen.
    Das wars für heute. Morgen hört ihr wieder vom Skipper!
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