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  • Day 7

    Drei von Fünf (Cinque Terre)

    March 23, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 16 °C

    E1'-Tag 172, 18km, 3 Berge genommen, viel bpm.
    Levanto liegt nur noch eine halbe Stunde mit dem Zug von La Spezia entfernt. Vor neun Uhr bin ich schon dort, suche erst einmal mein Frühstück. Focaccia hat sich bewährt, die Mischung aus Hefeteig, Olivenöl, Kräutern und Salz gibt viel Kraft und hält lange vor. Das Fladenbrot ist übrigens eine ligurische Spezialität. Heute kriege ich es nur in einem kleinen Supermarkt, an der Bäckerei ist mir die Schlange zu lang. Am Strand von Levanto genieße ich es in schon praller Sonne mit weitem Blick auf's azurblaue Mittelmeer, derweil eine Gruppe Rentner auf der Bank neben mir angeregt ratscht. Ich versteh nix. Sie reden halt Italienisch.
    Satt geht's ans Tageswerk. Den ersten Berg hinauf. Der Weg ist nicht so steil wie gestern, aber es reicht mir trotzdem. 300 Höhenmeter werden es wieder. Anders aber kommt man nicht von Ort zu Ort. Immer liegt ein verflixte Berg dazwischen. Ein Tunnel wie gestern gibt es nur einmal. Dann geht es runter nach Monterosso al Mare, also der rote Berg am Meer (oder so). Aber rot ist hier nichts und besonders erscheint das Dorf mir auch nicht. Ich esse erst mal ein Eis, aber gut ist es nicht. Der Ort gehört schon zu DEN 5, da läuft das Geschäft offenbar von alleine. Der nächste Berg steht an, oder auch einmal nicht, wenn man sich für den einfacheren Trail dicht an Wasser entscheidet. Das mache ich! Ein schöner Weg ist es und spektakuläre Ausblicke gibt es auch. Es ist nur mehr los hier, als ich gewohnt bin und in der Saison kostet es sogar Eintritt! Viele Amerikaner sind hier unterwegs. Dann kommt Vernazza in Sicht. Dieses Dorf ist berühmt wegen seiner Kulisse und es ist auch famos. Auf der Hafenmoole aale ich mich in der Sonne, die mittlerweile schon ganz schön brennt.
    Auf zur dritten Ortschaft der Cinque Terre! Der Weg ist schön, aber, wie würden die ungezählten US-Bürger sagen, die mir ununterbrochen entgegen kommen: "pretty overcrowded". Es geht zu wie am Mt. Everest. Jeder will wohl hier gewesen sein.
    Dann erreiche ich Corniglia, DER dritte CT-Ort und die Postkartenvorlage schlechthin. Schon schön! Ich kaufe mir in einem Mini-Markt eine eiskalte Milch (man kriegt sonderliche Gelüste beim Wandern), streife durch die Gassen, besuche die Kirche und schaue über die Klippen nach Manarola. Der CT-Ort ist morgen dran.
    Weil die Sonne so schön scheint, gibt's noch einen Americano, dann ist es Zeit für die Rückfahrt. Corniglia liegt immerhin noch auf 150 üNN, der Bahnhof aber auf Meereshöhe. Bis dorthin ist es noch ein Kilometer, die weitgehend über Treppen zurück gelegt werden. Die Treppen hinunter sind spektakulär! Das Warten auf den Zug dauert länger als die Fahrt zurück. Drei Halts und 15 Minuten später bin ich in La Spezia. Ich schließe mein Appartement auf und freue mich auf die Dusche. Ein Basecamp hat doch was!
    Viele Landschaftsbilder und die Route bei Komoot:
    https://www.komoot.de/tour/713963212?ref=avs&am…
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