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  • Day 54

    Exit Glacier

    June 20, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 14 °C

    Wir verbrachten die Nacht am Fuße des Exit Glaciers auf einem Parkplatz des Nationalparks. Hier gibt es Toiletten mit fließendem Wasser und man kann hier auch Trinkwasser auffüllen.

    Am Vormittag starten wir eine Wanderung zum Exit Gletscher, eine Gletscherzunge des Harding Icefields. Die Tour ist mit 6-8h und 1000hm beschrieben. Wir packen unseren Rucksack und los gehts. Überraschend viele Leute starten diese Tour, aber nicht alle gehen diese Tour bis zum Ende. Wir wandern am Anfang durch eine Art Regenwald und es fühlt sich auch so an, denn es ist sehr sehr schwül. Danach haben wir immer wieder freien Blick auf den Exit Glacier. Der riesen Gletscherbruch klafft wild auseinander und etliche Seracs drohen jederzeit in die Tiefe zu stürzen. Je höher wir kommen, umso mehr Schneefelder müssen wir queren bzw durchstapfen. Es ist aber alles gut ausgetreten und deshalb kommen wir zügig voran. Am Ende des Weges steht eine kleine Hütte. Ein Notbiwak. Man kann hier aber nicht einheizen, denn die Hütte ist komplett leer und hat keinen Ofen. Deutlich weniger Komfort als in vergleichbaren Hütten in Österreich, denken wir uns. Wäre diese Hütte in den Alpen, dann wären mit Sicherheit ein Holzofen, ein Tisch mit Sitzmöglichkeiten und 1-2 Stockbetten darin. Wahrscheinlich irgendwo in einem Kasterl ein paar Flaschl Bier versteckt.. 😉
    Ganz oben, am Ende des Trails angekommen, machen wir eine kurze Rast, Essen eine Kleinigkeit und bewundern den riesigen Gletscher und die Berge dahinter. Michi träumt schon von den vielen Touren die man hier machen könnte und erspät viele Rinnen, die sich gut zum Abfahren mit Ski eignen würden. Man blickt hier auf ein Gletscherfeld, dass sich gesamt auf über 780 Quadratkilometer erstreckt. Große Gipfel ragen aus dem Gletscher, um sich wild und uneinnehmbar in den Himmel zu schrauben. Ein gewaltiger Anblick! 😍
    Es ziehen einige sehr schwarze Wolken auf und wir beschließen wieder abzusteigen. Über die vielen Schneefelder rutschen wir schnell hinunter. Am Ende waren es 16km und 1100 und wir waren 5,5h unterwegs.

    Beim Bus angekommen kochen wir uns eine gute Nudelsuppe und Toast. Als Nachspeise gibt's wieder Kuchen, den Michi gestern noch gebacken hat.
    Wir tratschen noch mit einem deutschen Paar, dass mit ihren Motorrädern hier unterwegs ist und die gesamte Panamericana bereisen möchte. Sie haben ihre beiden Husquvarna Motorräder per Luftfracht von Frankfurt nach Anchorage verschickt. Die Anreise eines Motorrades kostete fast soviel, wie die Verschiffung unseres Busses.

    Wir rasten uns am Parkplatz aus und fahren am Abend zum Supermarkt nach Seward, nutzen das Wifi und schmieden Pläne für den restlichen Abend. Wir beschließen wieder Richtung Exit Glacier zu fahren, um dort in einem ausgetrockneten Flussbett die Nacht zu verbringen. Dies sollte einer der wildesten Übernachtungsplätze werden, den wir bisher auf unserer Reise erkunden durften. 😃
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