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  • Day 3

    Auf der Jagd nach Sprajcer Pal

    August 24, 2019 in Hungary ⋅ ⛅ 28 °C

    Susanne bekam mit 12 Jahren einen ungarischen Brieffreund namens Sprajcer Pal (Paul Spreitzer). Sie schrieben sich auf Deutsch Briefe, bis Pal sein Heimatdorf Szöreg bei Szeged verließ, um zu studieren. Als Susanne 1972 zum ersten Mal in Ungarn war, war Pal gerade in Jugoslawien, und später schlief die Brieffreundschaft ein, ohne dass die beiden sich jemals getroffen hätten.
    Eine spätere Kontaktaufnahme per E-Mail schlug fehl. Aber so leicht gibt Susanne doch nicht auf!
    Während die anderen Teams also nach Rumänien in den Apunesi Nationalpark fuhren, um dort Höhlenmenschen darzustellen (die heutige Tagesaufgabe), bogen wir Richtung Szeged ab, das wir nach stundenlanger Fahrt über schwülwarme Landstraßen gegen Abend erreichten.
    Da wir keine weiteren Anhaltspunkte hatten, fuhren wir einfach nach Szöreg und begannen dort herumzufragen. Wir crashten hintereinander 2 Hochzeiten (sehr heiratsfreudige Leute hier), wo wir zwar junge Menschen fanden, die Englisch konnten, aber eben niemanden aus Szöreg direkt. Es wurde langsam dunkel und uns gingen die Ideen aus. Als letzten Versuch fragten wir ein altes Pärchen mit Fahrrädern auf der Dorfstraße: "Sprajcer Pal?" Die Antwort lautete: "Pali?" - sein Spitzname! Die beiden kannten ihn, wussten aber nicht genau, wo er wohnte. Also fuhr die Frau in einem Affenzahn quer durchs Dorf vor uns her, um wiederum zwei andere Leute aus ihren Häusern zu klingeln, wovon die zweite ihr die gewünschte Auskunft geben konnte.
    Ein Stück weiter unten in der Straße klingelte sie dann wieder - und bingo, da war er! Nicht mehr ganz so fesch wie auf seinen Jugendbildern (wer hätte das gedacht!), aber sehr erfreut, uns zu sehen. Wir bekamen Mini-Langos mit Marmelade, seine Frau staunte Bauklötze über unser plötzliches Erscheinen und wir schafften es mit Händen und Füßen (seit damals ist leider nicht viel übriggeblieben von Pals Deutschkenntnissen), von unserer Rallye zu erzählen. Zum Abschluss wurden E-Mails ausgetauscht - mal schauen, ob sich die Brieffreundschaft wiederbeleben lässt...
    Sehr zufrieden fuhren wir danach weiter Richtung rumänische Grenze und übernachteten bald auf dem Campingplatz in Makó.
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