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  • Day 13

    Dauerregen

    October 23, 2019 in Costa Rica ⋅ 🌧 29 °C

    Auf dem Bild ist unser Heim für die nächsten Tage.
    Aber hier mussten wir erst einmal hinkommen. 😬
    Wie eigentlich fast jeden Tag schüttete es bei der Anfahrt wie aus Kübeln. Auf der Asphaltstraße war das nicht weiter schlimm. Doch die endete dann irgendwann......
    Was folgte, war Schotterpiste mit tief ausgewaschenen Spurrillen.....und dann wurde es auch noch steil!!!!!
    Na ja, wir haben ja Allradantrieb, denken wir noch einigermaßen gechillt, und den haut Viktor dann auch rein. Doch der Wagen hat wenig Bodenfreiheit, und so setzen wir ein paar mal so heftig auf, dass ich befürchte, irgendwas Wichtiges vom Auto ist abgerissen und hängt auf der Piste.
    Die Kupplung schleift ganz übel und beginnt, fürchterlich zu stinken.
    Abwechselnd stoße ich spitze Entsetzensschreie aus oder sitze ganz still mit zusammengepressten Zähnen ( noch Stunden später habe ich Kieferschmerzen).
    Niclas, der hinten bei uns im Fond mitfährt, lacht hin und wieder. Vielleicht auch nur, um mich zu beruhigen und die Situation zu entschärfen.
    Und Viktor? Der hat wieder sein Südamerika - Hanfkappengesicht aufgesetzt und scheint die abenteuerliche Schlitterpartie zu genießen.
    Zweimal würgt sich der Motor ab, das Anfahren danach ist besonders schrecklich. Mit schleifender Kupplung kämpfen wir uns die letzten Meter des steilen Berges hoch, sliden um die nächste Kurve und rutschen auf die Einfahrt unseres Hauses.
    Die Kupplung stinkt noch etliche Stunden später.
    Nicole im anderen Auto ergeht es auch nicht besser. Sie will schon mit ihrer Visakarte das Auto verlassen und sich Tage später von Armin an einem schönen Platz abholen lassen.
    Ich bin immer noch schweißgebadet, als mein Mann mir eine Mail einer unserer nächsten Unterkünfte zeigt. Die Strecke dahin ( auch nicht asphaltiert) sei durch die starken Regenfälle in einem fürchterlichen Zustand. Zwei Flüsse müssen durchfahren werden. Viktor ist begeistert, seine Augen funkeln vor Abenteuerlust. Ich dagegen gerate in Panik, hyperventiliere und nehme auf der Stelle Kontakt zu dem Autoverleiher auf. Wir brauchen sofort ein anderes Auto: doppelt so stark, doppelt so hoch und doppelt so groß. Das können wir in ein paar Tagen in San Jose in Empfang nehmen. Wahrscheinlich ist es auch doppelt so teuer. 😬
    Egal, Hauptsache, wir bleiben nicht in irgendeinem Fluss in Zentralamerika stecken.
    Am Abend in einer kleinen Bar will Viktor sich seinen bestellten Hamburger mit Jalapenos und besonderen Chilischoten extra scharf machen lassen. " Nein !" brülle ich entsetzt. " Lass das ja sein, wir haben schon genug Probleme!"
    Genau das hat er nämlich vor ein paar Jahren in Mexiko gemacht. Kurz danach lag er unterm Tisch und wir mussten den Notarzt kommen lassen.
    Das brauche ich nicht noch einmal.
    😉😬🤪
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