Costa Rica

October - November 2019
A 29-day adventure by Inge Read more
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  • Day 1,358

    Segeltörn Ankunft

    June 29, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 29 °C

    Wir sind angekommen – an unserem Ziel für die nächsten Tage – der griechischen Ägäis rund um die Insel Kos.
    Elegant dümpelt die „Credo“ am Steg der Marina: einmastig, einladend und bereit zur Abfahrt.
    Die Götter des Olymp meinen es wohlwollend mit uns: Der Himmel ist tiefblau, und es weht eine leichte Brise.
    Das SKIPPERTEAM unter Captain Pit scheint in Griechenland willkommen zu sein!
    Pit empfängt uns bei unserer Ankunft mit einem eiskalten Bier. Das ist ja gleich schon einmal ein guter Start. 😉
    Anschließend zeigt er uns sein Schiff und weist uns in alles ein, was wir wissen müssen: die Kajüte, die Nasszelle, die Küche und den Kühlschrank.
    Bis zu Noppis Ankunft sind es noch 2 Stunden, die wir nutzen, um die Vorräte für die nächsten Tage aufzustocken.
    Dann erscheint auch das 4. Crewmitglied. Wir sind komplett ..... das Abenteuer kann beginnen.
    Nach einem tollen Essen in einer griechischen Taverne entern wir unsere Kojen voller Vorfreude auf das, was da Aufregendes vor uns liegt.
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  • Day 29

    Ende

    November 8, 2019 in Germany ⋅ ☀️ 8 °C

    Eben sind wir nach einem Zwischenstopp in Paris gut in Frankfurt gelandet.
    Eine abenteuerliche Reise liegt hinter uns. Wir haben viel erlebt
    und bringen eine riesige Menge an Bildern, Eindrücken, Erlebnissen und ein bisschen Pura Vida mit in unserem Rucksack.
    Aber wir sind auch glücklich, gesund und wohlbehalten wieder zu Hause und bei euch zu sein.
    👧🏼👦👍
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  • Day 27

    Flucht vor dem Wasser

    November 6, 2019 in Costa Rica ⋅ 🌧 25 °C

    In der Nacht schlafe ich schlecht. Bei der letzten Nachtwanderung, die Harvey noch mit uns machen will, trete ich auf einen Frosch. Ein ekliger Alptraum, vor dem ich mich die ganze Zeit gefürchtet hatte. Als wäre das noch nicht genug, fliegt auch noch eine Riesenheuschrecke gegen meinen Kopf und verfängt sich in meinen Haaren.
    Ich bin komplett fertig und echt froh, dass die letzte Nacht vor uns liegt. Doch die endet abrupter als wir erwartet hatten.
    Ganz früh am Morgen werden wir durch lautes Hämmern gegen die Tür geweckt. Draußen steht Harvey mit einem Riesenschirm im strömenden Regen. Er sieht zum ersten Mal nicht entspannt und nicht nach pura Vida aus.
    Wir sollen uns sofort anziehen, alles packen und die Lodge so schnell wie möglich verlassen. Der starke Regen, der vor etwa 2 Stunden begonnen hat, wird den auf dem Hinweg noch harmlosen Rio Bananito in den nächsten Stunden in einen reißenden Strom verwandeln. Wir müssen die Passagen, an denen der Fluss durchquert wird, unbedingt vorher geschafft haben.
    Beinahe werde ich ohnmächtig. Das ist jetzt genau das Szenario, vor dem ich mich vom Beginn der Reise an gefürchtet habe. Was für ein Riesenglück, dass wir vor 2 Tagen exakt aus diesem Grund das Auto eingetauscht haben. Mit dem kleinen schwachen Gefährt, das wir vorher hatten, hätten wir keine Chance gehabt.
    In Windeseile klauben wir unsere Klamotten, teilweise noch klitschnass, zusammen, schmeißen alles ins Auto und verlassen die Lodge fluchtartig innerhalb von 10 Minuten, ohne Frühstück und ohne Verabschiedung von den anderen.
    Wir müssen hier raus, sonst kommen wir nicht mehr nach San Jose und verpassen morgen den Flieger!!!!!
    Ich raufe mir die Haare, kaue meine Fingernägel und weine ein bisschen vor mich hin. NEIN, das darf auf keinen Fall passieren!
    Viktor bleibt ruhig, meistert die Flussdurchquerungen souverän und manövriert uns sicher aus dem inzwischen komplett überschwemmten Gebiet heraus.
    Es regnet unaufhörlich weiter, als würde eine neue Sintflut beginnen. Die Straßen sind teilweise überschwemmt, aber wir bewegen uns wenigstens schon auf asphaltiertem Untergrund und sind nicht mehr im Schlamm unterwegs .
    Noch 145 km bis San Jose. Da wir teitweise nur im Schritttempo fahren können, wird es bis dahin noch etwas dauern. Aber der Wagen läuft gut und wir sitzen im Trockenen.......
    Im Unterschied zu vielen anderen hier.😬
    Wir sind jetzt 37 Kilometer vor San Jose. Der Regen hat nachgelassen, die Straßen sind wieder gut befahrbar.
    Ich bin mit den Nerven am Ende, aber überglücklich, dass wir es geschafft haben.
    Viktor war die ganze Zeit cool und hat uns sicher hier raus gebracht. 💪👏 Er ist ein Held!!!!!❤❤❤👨🏻‍🌾
    Er konnte sich aber nicht verkneifen, zu sagen: "Das war ja nochmal ein richtiges Highlight zum Schluss !"
    Ich danke euch allen sehr fürs Daumen drücken und für die Mut machenden Worte. Das war so wichtig für mich!❤
    Morgen geht' s ab nach Hause...........ich freue mich riesig.✈🇩🇪🌎
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  • Day 26

    Die Lodge

    November 5, 2019 in Costa Rica ⋅ ⛅ 28 °C

    Die Selva Bananito Lodge mit ihrem riesigen Areal gehört zu den beeindruckendsten Plätzen in ganz Costa Rica. Das Anwesen liegt am Osthang der Cordillera de Talamanca und wird von einer deutschen Familie geführt. Es ist optimal in die Umgebung integriert und besonders ökologisch ausgerichtet. Rund 10 Prozent der Einnahmen werden für eine Stiftung verwendet, die legale und besonders illegale Abholzung in dieser Gegend überwacht.

    Beim Essen der einheimischen Kost, die liebevoll zubereitet wird, sitzen alle Gäste an einem großen Tisch, was ich mir anfangs ziemlich albern vorgestellt hatte. Letztendlich ist es aber ein nettes Erlebnis, bei dem man ein wenig plaudern und Erfahrungen austauschen kann, die jeder auf seiner Reise gemacht hat.
    Aktivitäten wie Wanderungen, Vogelbeobachtungen und Reitausflüge sind kleine Highlights, die von der Lodge zusätzlich angeboten werden.
    Die Regenwaldwanderung mit unserem Guide Harvey ist etwas ganz Besonderes und komplett anders als in den übrigen Nationalparks. Man läuft nicht auf befestigten Wegen, sondern schlägt sich tatsächlich mit der Machete mitten durch den Dschungel. ( aber
    nur Harvey hat so ein Werkzeug).

    Nun geht unser Aufenthalt hier zu Ende. Es war noch einmal ein wirkliches Highlight am Ende unserer Reise und wird ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
    Aber ganz ehrlich: Ich bin glücklich und dankbar, wieder in die Zivilisation zurückkehren zu können.
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  • Day 25

    Selva Bananito Lodge

    November 4, 2019 in Costa Rica ⋅ ☀️ 29 °C

    Nun sind wir auf dem Weg zur letzten Station unserer Reise.
    Gerade haben wir das Auto eingetauscht, damit wir die abenteuerliche Fahrt nach Selva Bananito, vor der ich mich schon seit Wochen fürchte, auch schaffen.
    So wie es aussieht, werden wir dort im tiefsten Urwald 🌴🦍🦜🦎🐍🐉🦞🦋🐜🐛🦠🕷🕸 keinen Strom haben, geschweige denn Internet oder sonst einen Luxus. 😬
    Wenn Ihr also ein paar Tage nichts von uns hört, macht euch keine Sorgen. 🙋‍♀🙋🏽‍♂😉❤❤❤

    Wir sind gut angekommen. 🙏
    Der guide stellt mir für ein paar Minuten sein Internet zur Verfügung.
    Also ein kurzes Lebenszeichen von uns:
    Ein Aufenthalt in der Selva Bananito Lodge ist ein Erlebnis ganz besonderer Art .
    Das Anwesen liegt " in the middle of nowhere " , abseits von allem und tief versteckt im Regenwald.
    Schon die Anfahrt dorthin stellt ein erstes Abenteuer dar, das ich mir allerdings wesentlich schlimmer ausgemalt hatte. Mit dem schweren Geländewagen bereitet nicht einmal die mehrmalige Durchquerung des Rio Bananito größere Probleme. Was hatte ich mir im Vorfeld für Sorgen gemacht!
    Viktor ist schon fast ein wenig enttäuscht, doch ich bin einfach nur glücklich, denn mein Bedarf an Nervenkitzel und an mich gestellte Herausforderungen ist komplett gedeckt.
    Die kleinen Holzhäuschen, die Platz für 2 Personen bieten, stehen auf hohen Stelzen, damit zumindest keine Tiere vom Boden aus hereinkriechen können.
    Im Inneren befinden sich zwei Betten, die jeweis von einem großen Moskitonetz überspannt sind.
    Jeder kleine Bungalow hat eine eigene Veranda mit spektalulärem Dschungelblick, auf der zwei Hängematten zum Faulenzen und Chillen einladen.
    Es gibt eine überraschend saubere Dusche mit frischem, kalten Wasser, was aber nicht weiter schlimm ist, weil man den ganzen Tag abartig schwitzt und froh ist über diese willkommene Abkühlung.
    Um halb sechs ging gestern die Sonne unter, kurze Zeit später bot sich uns ein Schauspiel der besonderen Art. Der inzwischen tiefschwarze Himmel wurde plötzlich hell erleuchtet durch Tausende flirrende fire flies ( Glühwürmchen ), die um die Wette leuchteten.
    Die ganze Nacht hörten wir die Geräusche des Dschungels, am Anfang höchst spannend und interessant, später hätte
    ich sie gerne abgeschaltet. Das Unbekannte, was man nicht zuordnen kann, ist es, das einem unheimlich vorkommt und Angst macht.
    Unter meinem Mückennetz versuche ich einzuschlafen. Die Betten sind so klein, dass man nicht bequem zu zweit hineinpasst. Also hat jeder seinen eigenen Schlafplatz .
    Aber da bin ich ganz allein. 😬 Am Anfang, wenn ich nach Viktor gerufen habe, gab es noch Antworten: Schlaf jetzt./ Gib Ruhe./ Es passiert nichts. / Ich pass auf dich auf.
    Irgendwann kam keine Antwort mehr. Er war eingeschlafen. Wer bitte soll denn jetzt auf mich aufpassen?
    Ich höre Geräusche, aber nicht draußen, sondern im Zimmer.
    " Vikorchen!!!!" Nichts, nada. Ich stopfe das Moskitonetz rundherum fest unter die Matratze und krieche in meinen blauen Kokon ( Hüttenschlafsack) , den ich wieder von innen zuhalte.
    In der Nacht schlafe ich nicht gut, das nicht zu definierende Geräusch hält mich noch lange wach, außerdem fliegt eine Fledermaus planlos durch unser Zimmer. 🦇
    Es gibt keine Fenster und keine richtigen Türen. Man liegt quasi mit seinem Himmelbett im Urwald.
    Als die Nacht vorüber ist, bin ich heilfroh und glücklich.
    Dann sehe ich die Überraschung auf dem Tisch neben Viktors Bett. Etwas hat unsere Bananen massakriert, die wir dort hingelegt hatten. Die Schale ist ausgehöhlt und komplett leer. Der guide meint später, das sei ein vieräugiges Opossum gewesen. Mir stellen sich jetzt noch die Haare zu Berge, wenn ich denke, dass ich mit dem Eindringling die Nacht zusammen in einem Raum verbracht habe.
    Aber so ein blöder Anfängerfehler, nämlich Nahrung mit ins Zelt oder in die Hütte schleppen, hätte uns NIEMALS passieren dürfen.
    Das Tier wird bestimmt wiederkommen, um zu schauen, was es heute Nacht abstauben kann. Ich darf nicht daran denken!!!
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  • Day 21

    Reggae Feeling

    October 31, 2019 in Costa Rica ⋅ ☁️ 20 °C

    Inzwischen sind wir an der karibischen Seite von Costa Rica, in Puerto Viejo angekommen. Weil es hier mehr regnet, - ist das überhaupt möglich???- wird diese Küste seltener besucht als die pazifische. Aber auch das hat seine Vorteile: Lange, leere, wilde Strände, an denen der Regenwald bis hin zum Meer reicht und eine typisch karibische Reggaestimmung wie nirgendwo anders in diesem Land. Wenn man abends in einer der kleinen Bars am Meer chillt, während der Mond den Strand beleuchtet, stellt sich laut Reiseführer ganz von selbst das typische „All-easy-going Gefühl” ein.
    In Puerto Viejo findet man viele wunderbare und ganz unterschiedliche Strände: Die Playa Negra mit ihrem feinen, schwarzen Sand, nichts für mich. Die Playa Cocles mit den berühmten, hohen Surferwellen. Oder Playa Uva mit dem unglaublich türkisgrünen Wasser.
    So verschieden die Strände an der Karibikküste auch sein mögen, eines haben sie alle gemeinsam. Es gibt hier weder riesige Resorts, noch Liegestühle oder Schirme am Strand. Nur Natur pur und eine entspannte, nur dieser Gegend eigene Atmosphäre, die wirklich überall zu spüren ist.
    Auch als Paradies für Schwimmer, Taucher und Surfer ist die Küste legendär .
    Sie ist klein, urig und beschaulich.
    Gerade einmal 250 Kilometer erstreckt sich der Küstenabschnitt, dann kommt im Norden schon Nicaragua, im Süden die Grenze nach Panama. Und neben Puerto Viejo haben sich nur noch die Örtchen Puerto Limón und Cahuita an der Ostküste angesiedelt.
    Die Hütten der Menschen sind so bunt und vielfältig wie die Farben der Korallen; davor sitzen die Bewohner auf ihrer Veranda, liegen in den Hängematten oder auf einem zerschlissenen Sofa. Von dort beschauen sie sich die Welt, ohne Hektik und ohne Stress.
    In der Karibik schlägt sich niemand um Arbeit. Die Sonne scheint, der Regen ist warm, und die Kokosnüsse und Papayas wachsen vor einem an den Bäumen wie im Schlaraffenland. Man muss nur seinen Arm ausstrecken. Arbeit? Warum? Das Leben lässt sich schöner verbringen.
    Das Lebensgefühl der Karibik ist eine Mischung aus Palmen, bunten Buden, Fruchtshakes, dicken Joints und lauter, allgegenwärtiger Bob Marley Musik.
    Am Abend, es ist Halloween und das ganze Örtchen ist in Partystimmung, kehren wir in einem der vielen Restaurants ein. Plötzlich erscheinen 3 Typen mit Rastalocken und breitem Grinsen
    im Gesicht, packen ihre Instrumente aus und spielen Reggae..... so schön wie ich ihn noch nie gehört habe.
    Die Leute klatschen, singen mit und dann tanzen ein paar um ihren Tisch herum, um sich dann wieder zu setzen und weiter zu essen.
    Everything 's gonna be all right. Ja, das glaubt man ihnen, es kann gar nicht anders sein.
    Pura Vida eben.
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  • Day 20

    Turtle Tour

    October 30, 2019 in Costa Rica ⋅ ⛅ 25 °C

    Turtle Tour
    Diese Tour unternehmen wir am Abend nach dem jungle walk, also noch in Tortuguero.
    Der Name Tortuguero bedeutet übersetzt „Platz, an den die Schildkröten kommen“ und leitet sich aus dem spanischen Wort tortuga für Schildkröte ab.
    Schildkröten gibt es schon seit 220 Millionen Jahren überall auf unserem Planeten, mindestens 341 Arten. Ein markantes und einzigartiges Charakteristikum ist ihr Panzer, der aus einem Bauch- und einem Rückenteil besteht. Beide Einheiten machen ca. 30 % des Körpergewichts aus und schützen alle wichtigen Organe und Körperregionen.  
    Zu Zeiten der Eiablage finden sich die Schildkröten zu Tausenden an den costa-ricanischen Stränden der Karibik- und Pazifikküsten ein, um ihrem Nachwuchs ein kleines, sicheres Zuhause zu bieten.
    Das ist jedes Jahr aufs Neue ein wirklich beeindruckendes und bewegendes Naturschauspiel. Tausende von 
    Wasserschildkröten schleppen sich an die Strände, um ihre Eier genau dort abzulegen, wo sie vor Jahren selber geboren wurden.
    Warum sie diese lange Tour auf sich nehmen und wie sie genau ihren Geburtsort wiederfinden, weiβ niemand so richtig.
    Haben sie am Strand einen passenden Platz gefunden, buddeln sie mit ihren Flossen ein tiefes Loch und legen etwa 100 weiβe, tischtennisballgroβe Eier in den Sand.
    Das ist genau der Moment, wo wir heute Abend am Strand eintreffen.
    Begleitet werden wir von einem Biologen und einem Guide. Nur die Beiden dürfen eine Taschenlampe bei sich tragen, die später gegen ein Rotlicht getauscht wird. Handys, Kameras und andere Lichtquellen sind verboten, damit die Tiere nicht irritiert und gestört werden.
    60 Tage später werden die Kleinen aus den Eiern schlüpfen und dann alleine zurück ins Meer krabbeln.
    Es ist mucksmäuschenstill. Keiner aus der Gruppe wagt zu atmen, geschweige denn zu sprechen.
    Fasziniert schauen wir diesem einmaligen kleinen Wunder zu, niemand von uns hat so etwas je vorher erlebt. Es ist gespenstisch, ergreifend und aufregend zugleich und geschieht ganz im Schutze der Nacht.
    Die Schildkröte scheint sehr angestrengt, ächzt hörbar und legt immer wieder Pausen ein. Schließlich liegen alle Eier im Nest.
    Dann verschlieβt sie das Loch wieder, um ihren Nachwuchs vor Feinden zu verbergen und zu schützen. Wird das Gelege entdeckt, ist es verloren.
    Auch dieser Teil scheint sehr Kräfte raubend zu sein, denn immer wieder hält die Schildkrötenmutter inne, um zu verschnaufen. Mit ihren Flossen, die sie wie Propeller dreht, schleudert sie den Sand in das Loch, aber auch noch meterweit um sich. Unsere gesamte Gruppe ist am Ende über und über besprenkelt.
    Nach einer weiteren Stunde ist das Werk vollbracht, und die Grube verschlossen.
    Ganz langsam und schwerfällig dreht sie ihren behäbigen Körper um, nimmt noch einmal alle Kraft zusammen und schiebt sich Meter für Meter wieder Richtung Meer.
    Dann hat sie es endlich geschafft!
    Die 1. Welle kommt , dann die zweite, doch die Schildkröte liegt immer noch im Sand.
    Dann kommt eine weitere Welle, die scheint größer zu sein. Und ja, die nimmt sie mit sich. Nach ein paar Minuten sehen wir nur noch zwei oder drei Mal ihren Kopf zwischen der weißen Gischt auftauchen...... und dann ist sie für immer verschwunden.
    Gute Reise, tortuga, und wir drücken ganz fest die Daumen, dass deine Babys es alle schaffen!!!!🐢🐢🐢
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  • Day 20

    Walk through the jungle

    October 30, 2019 in Costa Rica ⋅ 🌧 28 °C

    Am Nachmittag steht ein Walk through the Jungle auf unserem Programm.
    Hatten wir den Urwald schon vom Boot aus bestaunen können, kommen wir ihm jetzt noch ein wenig näher. 😬
    Der Trail ist schmal, manchmal muss man sich bücken, um durch diese grüne Hölle zu gelangen. Der Boden ist von dem ständigen Regen aufgeweicht, und wir versinken knöcheltief im Schlamm. Ein paar Mal bleiben die ausgeliehenen Gummistiefel fast im Modder stecken. Bah, eigentlich wollte ich die fiesen Schuhe gar nicht anziehen, doch jetzt bin ich heilfroh, dass wir sie haben. Die Strümpfe werde ich später wegschmeißen. 😬
    Fernando, der auch heute wieder unser guide ist, liebt die Natur, ist hier aufgewachsen und hat Biologie studiert. Und so erzählt und zeigt er uns sein Costa Rica mit einer Begeisterung, die geradezu ansteckend ist.
    So ein Glück, dass wir ihn als guide haben.
    Den Pfad, auf dem uns Fernando führt, sollen wir möglichst nicht verlassen: Überall lauern Gefahren, und er ist der Einzige, der sie kennt und die Zeichen des Urwaldes lesen kann. So entdeckt er unter einem Baum Bullet Ants, die natürlich niemand von uns jemals vorher gesehen hat. Diese Gewehrkugelameisen sind ca. 2 cm groß und verursachen mit ihrem Biss einen Schmerz, der so heftig ist wie der einer Schussverletzung. Die Reise wäre für den, der getroffen wird, sofort beendet.
    Doch auch die kleinen knallroten Pfeilfrösche, noch nicht einmal so groß wie ein 1 Euro-Stück, sind giftig und springen abseits des Pfades herum. Dabei sehen sie so putzig aus, dass man ihnen gar nichts Böses zutraut.
    Ihr Gift aber ist so stark, dass sie wesentlich größere Tiere damit töten können.
    In Costa Rica gibt es 7 verschiedene Arten von Pfeilgiftfröschen, die so benannt sind, weil die toxischen Substanzen, die spezielle Hautdrüsen von ihnen produzieren, von einem kolumbianischen Stamm als tödliches Pfeilgift benutzt werden.
    Plötzlich werde ich von einem Geräusch im Geäst über mir erschreckt. Nein, das kann nicht wahr sein. Ich habe gestern und die letzten Tage keinen Tropfen Alkohol angerührt. Aber da sitzt ein Stachelschwein im Baum und schläft. Fernando sieht meinen ungläubigen Blick, lacht und klärt mich auf. Das ist ein Baumstachelschwein, was nur in Zentral - und Südamerika zu finden ist. Es handelt sich hier nicht um ein Stachelschwein, wie wir es kennen, sondern um ein Nagetier, schwerfällig und groß, das sich durch eine kletternde Lebensweise seiner Umgebung angepasst hat.
    Und klettern können die Tiere meisterhaft, weshalb sie vorwiegend auf Baumwipfeln zu finden sind.
    Baumstachler sind nachtaktiv, leben als Einzelgänger und
    bewegen sich in der Regel langsam,
    Wird der Urson allerdings angegriffen, dann schlägt er mit seinem Schwanz, der auf der Oberseite stark bestachelt ist, wie mit einer Keule nach dem Feind. Dabei bohren sich die Stacheln in die in die Muskulatur des Angreifers und bleiben dort stecken.
    Klingt unangenehm und muss man nicht ausprobieren.
    Ohne Vorwarnung springt unser guide, der eigentlich durch eine Beinprothese stark eingeschränkt ist, wie ein Kobold ins Dickicht. Er ist in dem Meer von Grün nicht mehr zu sehen, allerdings vernehmen wir seltsame Geräusche, die sich nach einem Kampf anhören. Einer der Gruppe teilt mit dem Stock das Unterholz auseinander, und da hockt Fernando gebückt und zieht mit Leibeskräften am Schwanz einer Schlange. Es ist eine Boa Constrictor, mindestens zwei bis zweieinhalb Meter lang. Mir bleibt das Herz stehen und Gott sei dank ein Schrei im Hals stecken. Fernando zieht und dreht ächzend an der Schlange und will sie hinter dem Baum hervorholen. Doch sie wehrt sich heftig, windet sich wie ein Aal, rutscht dem guide durch die Finger und........... entkommt. Ich bin als einzige froh, dass sie flüchten kann und im dichten Unterholz verschwindet.
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  • Day 19

    Nachtfahrt durch den Dschungel

    October 29, 2019 in Costa Rica ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach dem Abendessen brechen wir auf zu einer nächtlichen Bootstour.
    Es ist stockfinster, nicht ein Stern, der den Himmel wenigstens ein bisschen heller machen würde.
    Mit Schwimmwesten ausgerüstet steigen ca 10 Abenteuerlustige in den wackligen Kahn.
    Dann gleiten wir fast lautlos in die dunkle Nacht. Hin und wieder knipst Fernando, unser guide , einen hellen Scheinwerfer an und leuchtet das Ufer oder die Baumwipfel ab.
    Der am Tag schon nicht vertraute Urwald wirkt jetzt noch viel unheimlicher, ja fast schon bedrohlich. Tausend Geräusche, die man nicht einmal annähernd kennt wechseln sich mit Phasen gespenstischer Stille ab.
    Da, die erste Fledermaus huscht über unsere Köpfe hinweg. Obwohl ich mit Sicherheit nicht die Größte im Boot bin, rutsche ich noch ein wenig nach unten und versuche, mich so klitzeklein wie möglich zu machen. Soll die fliegende Maus sich doch in den Haaren von jemand Anderem verfangen!😬
    Dann plötzlich erhellt Fernandos Scheinwerfer eine Stelle in einer Baumkrone. Da hängt wirklich und wahrhaftig eine riesige, wirklich monstermäßige Spinne.
    Wie hat er sie nur entdecken können, hat er Nachtaugen?
    Es ist eine fette Tarantel, mir stehen sämtliche Haare zu Berge. Die ist bestimmt für die doofen Touristen dahin drapiert worden. Aber nein! Im Schein der Lampe bewegt sie sich ein wenig. Vielleicht nur einen Millimeter, aber sie bewegt sich. Ich hab es mit eigenen Augen gesehen.
    Mir laufen tausend Schauer über den Rücken.
    Zum Glück fahren wir weiter. Wieder ist es unheimlich still, nur das Wasser plätschert ein wenig an den Bug des Bootes. Die Lampe ist ausgeschaltet, es ist finsterste Nacht.
    Da leuchten plötzlich im Wasser vor uns 2 gelbe Punkte auf. Fernando richtet seinen Lichtstrahl dorthin , vor uns schwimmt ein Kaiman........ zum Greifen nah.
    In den nächsten spannenden zwei Stunden habe ich fast ständig Gänsehaut am ganzen Körper, aber nicht, weil es kalt ist. Gott sei Dank sitze ich nicht ganz vorne und auch nicht außen im Boot, sondern schön geschützt und miniklein in der Mitte. Ein Riesenfalter fliegt dicht an meinem Kopf vorbei, ich kann einen Schrei nicht unterdrücken. Alle lachen, und ich versuche, mein Halstuch vor den Mund zu pressen damit mir das nicht noch einmal passiert. 😬
    Fernando mit seinen Nachtsicht - Spähaugen entdeckt im weiteren Verlauf unserer Fahrt noch etliche Frösche, diverse Wasservögel, einen Eisvogel, eine Eule, ein Opossumpärchen und mehrere kleine Kaimane.
    Dann plötzlich erspäht der guide einen blgsflsk. He? Viktor, der das Vieh kennt, übersetzt Basilisk. Dieser sitzt auf einem Baum gleich über uns und sieht aus wie eine Echse. Als mein Mann, der wirklich alles kennt und weiß, mir erklärt, dass dieses Teil laufen, springen, gleiten und mit so was wie Flügeln gar kurze Distanzen fliegen kann, rutsche ich noch tiefer und lande auf dem harten Bretterboden des dreckigen Kahns.
    Nein, nein, nein, der darf jetzt nicht zu mir fliegen.
    Dann raste ich völlig aus, meine persönliche Grenze ist sowieso schon mehr als erreicht. 😬
    Nach 2 Stunden klettern alle vom Boot, erfüllt mit vielen Eindrücken und tollen Bildern. Die Fahrt war ein wirkliches Abenteuer, wenngleich ich auch glücklich bin, dass sie jetzt vorbei ist.
    Nichts wie in unseren Bungalow, duschen und ab ins Bett.
    Doch jetzt fängt das Drama erst richtig an. Sobald ich die Augen schließe, sehe ich Spinnen, und zwar fette und haarige, Fledermäuse , Käfer und Basilisken
    mit einem hässlichen Knochenkamm am Hinterkopf. Ihre langen Zehen enden in scharfen Krallen.
    An den Zehenrändern befinden sich kleine Luftpolster, die es den Tieren ermöglichen, aufrecht stehend kurze Strecken auf der Wasseroberfläche zurückzulegen. Deshalb werden sie auch Jesus Christus Echse genannt.
    Kaimane nähern sich und versuchen, einen von uns als Beute aus dem Boot zu zerren. Ich schlage um mich und trete wild mit den Füßen, als ginge es um mein Leben. " Hey, spinnst du? Was soll das?" Kann der Kaiman sprechen? Nein, es ist mein Mann, der einen Schlag und ein paar Tritte abbekommen hat. Mit seiner Decke verzieht er sich in ein anderes Bett- wir haben insgesamt drei. Er will nicht weiter malträtiert werden.
    Nun bin ich ganz allein.....
    Ich krieche in meinen Hüttenschlafsack, den ich immer für Notfälle wie diesen dabei habe, ziehe ihn bis über den Kopf und halte ihn von innen zu. So kann kein Tier mehr an mich ran kommen ( aber auch kein Lüftchen mehr )
    In der Nacht schlafe ich so schlecht wie lange nicht mehr und krieche unausgeruht und nass geschwitzt um halb 6 aus meinem Kokon heraus.
    Nein, der Dschungel ist nichts für mich. Zwar sehr interessant, doch mir kreucht und fleucht es da entschieden zu viel.
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  • Day 19

    Tortuguero Nationalpark

    October 29, 2019 in Costa Rica ⋅ ⛅ 29 °C

    Tortuguero Nationalpark
    Fast unberührter Regenwald voller Tiere und Pflanzen, nahezu menschenleere Strände und das vielleicht einmaliges Erlebnis, Schildkröten bei der Eiablage zu beobachten. All das bietet der Tortuguero Nationalpark an der Karibikküste im Nordosten Costa Ricas.
    Seine Kanal- und Lagunenlandschaft die von dichtem Regenwald umgeben ist, macht diesen Ort einzigartig schön.
    Es herrscht eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren wie sonst an keinem anderen Flecken in Costa Rica. Ungefähr die Hälfte der im Land lebenden Vogel- und Reptilienarten findet man hier. Faultiere, Leguane, Kaimane, Tukane, Papageien, mehrere Affenarten, Krokodile und über 300 Vogelarten gibt es zu entdecken.
    Man erwartet eine kleine Ausgabe des Amazonas.
    Das einzige Mittel zur Fortbewegung im Tortuguero Nationalpark ist das Boot. Die Kanäle bieten ein sehr enges Netz, um den Regenwald zu erkunden oder von A nach B zu gelangen.Der Hauptkanal verläuft parallel zum Meer.
    Alleine die Anreise nach Tortuguero ist spektakulär und gleicht einer Erkundungstour.
    Im kleinen Hafen Pavona besteigen wir mit unserem Gepäck ein recht wackliges Boot, das uns zur Turtle Beach Lodge bringen soll. Ungefähr 45 Minuten dauert die Fahrt auf dem Rio Suerte, dann sind wir bei unserem nächsten Ziel angekommen. Der Fluss ist so dreckig, dass ich die ganze Zeit bete, dass wir nicht ins Wasser fallen.

    Zuvor passieren wir das kleine Dorf Tortuguero,
    das  auf einem schmalen Landstrich zwischen karibischem Meer und einem breiten Urwaldfluss nur 40 km von der Grenze zu Nicaragua entfernt, liegt.
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