Es geht wieder loooooossss- fast genau ein Jahr später begeben wir uns auf die nächste gemeinsame Tour: 17 Nächte, deutlich einsamer und abgelegener, härtere Etappen, mehr Kilometer und Höhenmeter in weniger Zeit und mehr Kilo auf dem Rücken✌🏼
  • 17footprints
  • 2countries
  • 19days
  • 162photos
  • 13videos
  • 322kilometers
  • Day 1

    Day 1: Landung in Landeck

    July 1, 2022 in Austria ⋅ ☁️ 12 °C

    Here we go again 🏔🏔🏔🏔

    Nach der gestaffelten Anreise für mich gestern Abend mit Zwischenstopp in Murnau, ging es heute im Schweinsgalopp (wir haben beide bis zur letzten Minute gearbeitet) mit dem Zug nach Landeck.

    Der frühere Charme haftet noch an, was uns aber nicht stört - denn wir sind voller Vorfreude morgen die erste Aufstiegsetappe in der Schweiz unter Volllast anzugehen. Greg (liebevoll mein Rucksack genannt (immer gut zum anlehnen)) wird mit Wasserreserven auf stattliche 14kg kommen - wir haben 4 Kilo zugenommen 😳

    Alf (Ronny’s Rückenbegleiter (trägt auch mehrere Sachen von mir😅)) liegt mit über 21kg schon im Schwergewicht - wir haben beide diesmal mehr und wärmere Sachen dabei, werden auch weniger Möglichkeit zum waschen haben😵‍💫. Challenge accepted und mit Ramen 🍜 gut gefüllt verabschieden wir uns und starten mit der morgendlichen Bergziege.

    Gutssss Nächtle✨
    Read more

  • Day 2

    Day 2: Heiße Aufstiegsetappe

    July 2, 2022 in Switzerland ⋅ ⛅ 14 °C

    Fairerweise war es für uns beide ein schwieriger Start in den Tag, vor allem motorisch und auch motivatorisch hat heute morgen noch nix funktioniert. Dazu kam die Umstellung, gleich früh morgens viel und hochkalorisch zu essen, was mich als Nicht-Frühstücker echt herausfordert (Ronny zog sich genüsslich 1 Brötchen und 2 Croissants rein).

    Nach ca. zwei Stunden Bus und Zug (wie immer perfekt organisiert von RonnyTours🤣🫢) sind wir in Lavin am Ausgangspunkt der ersten Etappe angekommen und haben uns erstmal umgezogen und startklar gemacht (echt heftige Temperaturschwankungen die letzten Tage…).

    Mit Landeck (von uns liebevoll das Suhl von Österreich getauft🤣) verlassen wir nun für 7 Tage jegliche Zivilisation und darauf haben wir beide hingefiebert.

    Tja dann ging es los, von 0 auf 100 direkt in einen 900 Höhenmeter steilen Anstieg, schonungslos und echt schmerzhaft. Nach wochenlangem Sitzen und leider nicht allzu viel Sport in jüngster Vergangenheit, haben wir beide nicht nur wie Dampfloks geschnauft, sondern waren nach einer Stunde auch klatschnass (fürs Gefühl hatte ich früh noch Haare gewaschen - für die Katz😅).

    Die ersten Blasen gab es auch direkt dazu, das volle Gewicht des Rucksackes erstmal erschlagend - auch wenn man es vorher weiß und aus Erfahrung kennt, die ersten Tage tun einfach weh und da gibt’s nix zu beschönigen. ABER: dann erreicht man die ersten einsamen Pfade, bunte Almwiesen, steigt das erste mal über die Baumgrenze, eine erste kleine Felspasssge war auch direkt dabei und der erste Blick auf die Hütte. Einfach eine andere Welt - unbeschreiblich, ich glaube nichts holt einen so schnell so hart raus.

    Zauberhaft gelegen beherbergt uns die kleine Chamanna dal Linard heute auf 2327m - eine SAC (Schweizer Alpen Club, wo auch unsere DAV Mitgliedschaft gilt) und man ist sofort abgetaucht. Der Hüttenwirt hat uns direkt mit Schnäpschen begrüßt (damit man sich nicht erkältet, weil man nassgeschwitzt ankommt 😅) und aufgrund der kurzen Warm-Up-Etappe können wir die Ruhe, Blick und Sonne genießen.

    Die Vorfreude aufs Essen (die erste Polenta) wie immer riesig, es liegen ja immer so ca. 10h Stunden ohne Nahrung am Tag dazwischen. Ein besserer Start in die Tour hätte es nicht geben können, herzlich und fernab von allem.

    Schön endlich diese Freiheit wieder zu spüren an, unserem Schwitzerdütsch arbeiten wir noch😅… Grützi miteinandr😇
    Read more

  • Day 3

    Day 3: Geröllgezitter

    July 3, 2022 in Switzerland ⋅ ⛅ 21 °C

    So switching a bit back into English - reading yesterdays post is kinda cute compared to what we faced today. To me it was HELL day but knowing it was the first full hiking day of this tour- it will get tougher, we officially cannot name it hell day yet.

    Starting off early in the morning (breakfast at 7 in this cute little place) we got self-made bread and did expect a hard day but not like this 😅

    Wir sind direkt in den Anstieg hinter der Hütte ins Bergmassiv und zack ging es schon ins Geröllfeld. Bergan total schwer, weil alles unter deinen Füßen wackelt, du jederzeit bereit sein musst zu springen und auszubalancieren und das mit Zusatzgewicht - richtige Bergziegen-Action. Ein Schritt vor, zwei zurück.

    Allerdings ist das auch nicht ganz ohne, fordert hohe Konzentration und fallen sollte man auch nicht, da die Schiefersteinplatten schon auch scharfkantig sind.

    Erschwerend kamen noch ein paar Schneefelder hinzu - Ronny hatte auch noch extra gesagt, wir lassen die Grödeln Zuhause (da äußerst schwer😅) da die Schneegrenze dieses ja höher liegt (letztes Jahr hatte es im April noch dick geschneit).

    Naja, also für 4km haben wir knapp dreieinhalb Stunden gebraucht- daran erkennt man den Schwierigkeitsgrad. 500Hm hoch, dann 500Hm runter und die Beine und Füße haben schon gezittert und geglüht. Vor allem bergab- mein Endgegner… lieber alle Berge hoch, nur nie runter 😅😝 Schienbein und vorderer Oberschenkel ist eben im Alltag weniger genutzt ☠️

    Hinzu kam noch ein kleines Blutbad an der Ferse - eigentlich beide (Aschenputtels Schuh passt mir jetzt)🤣😬😵‍💫… (Bilder nur auf Anfrage 😂)

    Also es war schon wie auf heißen Kohlen laufen und wir hatten nicht mal die Hälfte geschafft, aber kurz Kalorien und Pflaster an einem schönen Flussbett auflegen und weiter ging’s.

    Gerade mal 20min des heutigen Tages hatte der Fuß einen geraden Untergrund, dann wieder steil bergauf (jepppiiii for me, not so much for Achilles 👻).

    Alles wunderschön - vollkommen einsam und so wirklich Wege gibt es hier auch nicht. Man kann Orientierungspunkte erkennen, aber den Weg sucht man sich selbst. Dann der letzte Abstieg, ewig lang, direkt am Wasserfall entlang nochmal steil 600Hm runter. Jeder Schritt hat gewackelt, die Beine gezittert und die Schultern sind inzwischen auch da😅

    Ihr könnt es euch nicht vorstellen, die letzte von den 7,5 Stunden der heutigen Tour habe ich nur noch gejammert👀

    Ronny als deutlich erfahrener Alpinist hat es mit Humor genommen und mich mit Witz vor sich her getrieben. Stehen bleiben geht irgendwann nicht mehr und damit ihr nicht denkt ich habe einen mitlaufen: es waren nur 11km heute und insgesamt 1900 Hm aber die Bodenbeschaffenheit der Overkill😵‍💫

    Because I’m a bit lazy for bilingual- just a short wrap up, Frodo and Sam where definitely close to Mordor and their sharp, steep rocky Mountains and had a huge challenge with caring full weight backpacks😅
    7,5 hours and Ronny - who is majorly killing me downhill, just proved jet again, that you can survive full hiking days with only very short breaks to tape open spots.

    Als die Berghütte Vernina endlich in Sicht war, gab es kein Halt mehr und nach einer kurzen Dusche bin ich vor Erschöpfung und Ganzkörper direkt mal eingeschlafen.

    Wie sehr man doch über sich selbst hinaus wachsen kann, hatte ich vergessen, den Schmerz des letzten Jahres auch 😅🫢

    Wir wissen aber auch es wird besser und warum wir das überhaupt machen? Weil es kaum etwas besseres gibt als seinen eigenen Kopf (und Körper) zu überwinden und das in einer so naturgewaltigen Kulisse wie dieser.

    Die Käsespätzle haben mich zurück ins Leben geholt und hikers Midnight ist bei uns heute sogar schon 21:00 Uhr 😬

    Over, exhausted and out✌🏽
    Read more

  • Day 4

    Day 4: Scottish Highland Exkurs

    July 4, 2022 in Switzerland ⋅ 🌧 9 °C

    I have the feeling that I need to stop mentioning extreme situations, because the next day follows and we have pushed through another extreme.

    This day started very early, since we already knew Switzerland would be hit by thunderstorms 🌩 today. So sitting at dinner last night we were discussing, Ronny’s risk-aversion and my risk-affine opinion play well together and we decided we will take the shot and hike the planned route, but start earlier to leave best case the mountain basin before thunders arrive. Also there is not that many options tbh, we are fairly in the wilderness. 😅

    Das morgendliche Startbild (kleine Tradition), zeigt unser müdes Dasein und die kleine Hütte, auf welcher wir übernachtet haben. Gleich wach wurden wir allerdings, als eine Herde neugieriger Jungbullen auf uns zugerannt kam, die Ronny direkt mal fachmännisch und durchaus laut gestoppt hat (zugegeben habe ich mich leicht zurückfallen lassen😅).

    Danach ging es in ein sooo schönes, grünes Bergmassiv, überall Bäche und auch ein kleiner Nieselregen setzte zeitnah ein, eben ganz schottisch (Marie, du hättest dich Zuhause gefühlt!).

    Knapp 600Hm entspannt an Wasserfällen hoch, war es echt easy, auch wenn wir bisschen die Zeit im Nacken hatten. Da vergisst man auch schnell die Blasen an den Füßen, den Ganzkörpermuskelkater und die Rucksäcke🫢.

    Oben angekommen war es einfach traumhaft schön, leider nicht das direkte Badewetter, aber mehr als sehenswert die Jörirseen auf knapp 2500 m(Video).

    Allerdings gab es in diesem Kessel einen guten Temperaturabfall (gefühlt Minusgrade🥶😅) und wir waren zu diesem Zeitpunkt bereits beide klatschnass. An sich nicht schlimm, mit Eiswind und einstelligen Graden aber für uns Frostbeulen schon hart.

    Also keine Pause, wieder hinauf den wunderschönen Kessel verlassen und auf 2.800 Meter aufsteigen. Der steile Aufstieg hat mich kaum noch erwärmt und das war schon das Zeichen für Unterkühlung aber es nützte nix, einfach nicht stehen bleiben und den Körper in Bewegung halten. Dann kamen auch noch Felspassagen hinzu, mit tauben Händen herausfordernd, aber ihr wisst, wie diebisch ich mich auf solche Challenges freue.

    Oben angekommen haben wir dann die wärmsten Sachen auch noch über die bereits nassen Klamotten geworfen und sind schnurstracks runter, meine Hände mussten unten reanimiert werden 🥶 (deswegen gibt’s auch keine Bilder mehr vom Abstieg, Ronny musste mir bei allem helfen was Finger benötigte, also Jacke, Magnesium etc. 😵‍💫).

    Die Passstraße haben wir von oben gesehen und es war erbarmungslos und ohne Pause bis zum Ziel.

    Eine heiße Dusche, Kakao und ein Erschöpfungsschlaf haben uns im Passhotel Flüela Hospiz wieder halbwegs hergestellt, netter Weise konnten wir die Wirtin auch überzeugen, unsere Wäsche zu waschen, denn klatschnass und naja… ihr wisst schon, die Sachen hätten wir ansonsten aussetzen müssen.

    Seit 14:00 Uhr sind wir hier und neben Apfelstrudel wird einfach abgemattet, gelesen, regeneriert, Wasser getrunken (habe bei der Kälte nichts runter bekommen) während es draußen gewittert.

    What a day… 6 hours, not one break possible and 1600Hm mostly up and ice cold rain. We grow daily and we will need to check if we need to detour tomorrow, if the weather stays like that.

    🏔🏔🏔
    Read more

  • Day 5

    Day 5: Murmeltier Märchenland

    July 5, 2022 in Switzerland ⋅ ⛅ 10 °C

    (Reisebericht von Ronny, zeitversetzt, da kein Empfang)

    (Kurze Ergänzung von mir: Happy Birthday Robert - und ganz viel HR Love an meine lieben Kollegen und Teammitglieder🫶🏾)

    Eigentlich hätte heute der erste Gipfelsturm der Tour auf dem Programm gestanden - das Flüela-Schwarzhorn auf 3140m Höhe. Doch der Blick aus dem Fenster offenbarte am Morgen Gewissheit - das wird nix. Tiefe Wolken und Regenschauer. So entschied sich die Reisegruppe mal einen gemütlichen Vormittag zu verbringen. Frühstück gegen 9 (lecker Brötchen und Croissants), Checkout gegen 11. Und dazu mit frischgewaschenen Sachen ausgestattet, danke Flüelahospiz!

    So ging es dann erstmal eine Stunde über einen gemütlichen Wanderweg an der Passstraße entlang bergabwärts, wobei Petrus uns immer wieder einen Streich spielte. Waren wir zuerst dick eingepackt, kam kurz die Sonne raus. Also dicke Jacke ausgezogen. 30 Sekunden später war die Sonne weg und es regnete. Also wieder anziehen. Naja, das Spiel ging so lange, bis wir uns einfach in unser Schicksal ergaben, dann lieber schwitzen als frieren.

    Unten angekommen bogen wir auf einen kleinen Wanderweg in das Val Grialetsch ab und hier erwartete uns ein wahnsinnig spannender Weg am Berghang entlang. Teils wild verwachsen, rutschig durch die Regenfälle, mitunter Geröllkletterei, da musste jeder Schritt sitzen. Anni dezimierte fast die Population einer hiesigen Alphuhnfamilie, als diese sich kaum sichtbar auf dem Weg niederließen und zwei Küken nur ganz knapp der festen Meindl-Sohle entkamen, während die Mutter aufgeschreckt wegflog.

    Am Ende stand dann noch ein Aufstieg von gut 500hm an, überall kamen die Bäche aus den Bergen herunter und wir erlebten ein absolutes Märchenland voller Murmeltiere.

    Wir haben bestimmt 20 Stück gesehen, manche direkt vor uns, andere beäugten uns aus sicherer Entfernung. Gegen 15:30 Uhr kamen wir auf der komplett neu sanierten Chamanna Grialetsch auf 2542m Höhe an. Alles neu, es riecht so fantastisch.

    Wir haben in einem 7-Mann-Zimmerlager eine kleine eigene Nische, so funktioniert Social Distancing auch auf dem Berg. Zum Abendessen kam dann richtig Stimmung in die Hütte, mit 60 Leuten voll belegt. Richtiges Hüttenfeeling, auch ein paar Sachsen dabei (mit denen wir die kommenden Tage gleiche Etappenziele haben).

    Wunderschöne Einsamkeit mit Blick auf die wenigen Überreste eines Gletschers geht ein entspannter Tag zu Ende.

    Murmeltiere murmeln sich nun hin und freuen sich auf die nächste Etappe und besseres Wetter.
    Read more

  • Day 6

    Day 6: Sächsische Schweiz „Glück auf“

    July 6, 2022 in Switzerland ⋅ ⛅ 12 °C

    (Weiterhin zeitversetzt, da außerhalb jeglicher Zivilisation (wir schreiben dennoch täglich✌🏽))

    Heute sind erstmalig nicht nur Frodo und Sam aufgebrochen, sondern auch liebgewonnene Gefährten. Am Abend hat uns das Universum schon in witziger Truppe zusammengesetzt und diese bleibt auch für die kommenden Etappen erhalten.

    Das Wandervolk ist generell einfach herrlich und man weiß, Menschen, die sich sowas antun, wissen worauf sie sich einlassen. Wir sind außerdem auf dem Kesch-Trek, da gibt’s nicht viele Optionen, weil wir immer in der Höhe bleiben. 😅🏔

    So haben wir eine wunderschöne und entspannte Tour (ca. 6 Stunden) über den Scaletta Pass (2.606m) zur Keschhütte (auch SAC) am Berghang genossen. Blick auf die traurigen Überreste des Porchabella-Gletschers inklusive.

    Das Wetter war auch wieder bei uns und man merkt, wir sind mit dem Körper in der Höhe angekommen, der Sauerstoff wird weniger - die wird Kondition besser.

    Als Siegerduo der internen Kesch-Trek-Truppe haben wir die Hütte easy erreicht und unsere Gemeinschaft witziger Weise auch wieder am selben Tisch und im gleichen Schlafsaal getroffen. Von da an war es schon vorbei und die Menschen die wir getroffen haben, einfach wunderbar und Teil der Reise.

    Zwei Schweizer Herren und zwei Mädels aus dem Erzgebirge verbringen mit uns diese Tage und es werden Tränen gelacht, ernste Themen besprochen und einfach Momente genossen. Man ist einfach in einer eigenen Welt, ohne Kontakt nach Außen, ohne Empfang, ohne alles.

    Die Hüttenwirte haben uns heute kulinarisch so derartig verwöhnt, dass es schwierig wird, daran anzuknüpfen. Man darf nicht vergessen, alles hier wird mit Versorgungshubschraubern aller zwei oder vier Wochen hoch gebracht und muss für alle reichen und verarbeitet werden. Es gab nach Zucchini-Suppe einen leckeren Salat und danach eine übel geniale Buchweizen-Kartoffel-Karotte-Wirsing-Parmesan-gerösteter Salbei-Pfanne🤤🤤🤤🤤 (ein Traum, besonders weil es am Vortag für mich Veggi nur Reis 🍚 gab😐).

    Danach haben wir Rommé gespielt (und ja Papo, die Regelung mit dem vom Stapel ODER die offene Karte ziehen war hier auch Mode 🤭😝) und an der Schweiz-sächsischen Kommunikation gearbeitet. Es war einfach nur zum schießen, aber hikers midnight halten wir dennoch ein, denn morgen folgt der erste Meilenstein.

    Servus 😚
    Read more

  • Day 7

    Day 7 (Teil 1): Meilenstein Mars-Marsch

    July 7, 2022 in Switzerland ⋅ ⛅ 7 °C

    (Weiterhin zeitversetzt)

    Es stand der erste große Meilenstein unserer Tour an. Zugegeben war ich fast geneigt, die beiden Schweizer Bergprofis (Roland und Walter) über den Gletscher zu begleiten, aber ohne Erfahrung mit Steigeisen und je auf Eis gelaufen zu sein (in Island war es mit einem Snowmobil😅) hat dann die Vernunft gesiegt und die Sachsen haben die Mammut Tour um den Gletscher herum gewählt.

    Dabei ging es erstmal steil bergab in den Morgennebel hinunter und schöne 700hm auf die Knie (ja bergab ist einfach nicht unsere Stärke). An einem kleinen Bauernhof vorbei, ging es dann in das schöne Tal mit Blick in den zu bewältigenden Kessel hinein.

    Schneller als uns lieb war, waren wir dann schon wieder im Aufstieg, insgesamt 1000hm am Stück war es wie Treppen steigen, toller Weg aber durchaus schweißtreibend. 2/3 der Höhenmeter geschafft, gab es eine kurze Stärkungspause (15 min, um den Körper nicht auskühlen zu lassen) und ab ging es weg von saftigen Wiesen hinein nach Mordor🏔🤭

    To be continued…
    Read more

  • Day 7

    Day 7 (Teil 2): Meilenstein Mars-Marsch

    July 7, 2022 in Switzerland ⋅ ⛅ 7 °C

    (…) Frisch gestärkt mit Power-Riegeln verließen wir den Pausen-Felsen und schlagartig änderte sich die Umgebung, nachdem wir eine scharfe Linkskurve einschlugen. Dominierte vorher ein saftiges Grün, wurden wir umgehend in einen Strudel voller Geröll geworfen. Der Weg zog sich nun durch ein gigantisches Schuttfeld und in der Ferne konnte man schon die weit entfernte Scharte namens Fuorcla Pischa erkennen. Doch vorher mussten wir uns durch diese völlig unwirkliche Marslandschaft kämpfen, ein Tal des Todes, dass bis auf einzelne kleine Pflänzchen kein Leben zuließ. Interessanterweise stießen wir auf gut 2700m auf eine dreistufige Steintreppe, die so gar nicht dahin passte...

    Langsam, aber kontinuierlich schraubten wir uns nach oben, während sich um uns herum immer mehr Wolken bildeten.

    Doch dafür war kein Blick mehr da, lag vor uns doch noch der letzte, supersteile Aufstieg. Quasi senkrecht ging es die letzten 50 Meter über extrem rutschigen Schotter, die Arme mussten mit eingesetzt werden, um nicht wieder herunter zu rutschen.

    Und dann war es geschafft - auf 2871m Höhe erreichten wir nach 2:40h reinem Aufstieg die Fuorcla Pischa und die Glückshormone sowie das Adrenalin ließen jede Anstrengung kurzzeitig vergessen. Was für ein Aufstieg!

    Doch was hochgeht, muss auch wieder runter und die Hütte war noch mit 75 Minuten Weg ausgeschrieben (und runter brauchen wir immer länger als die angegebenen Zeiten). Wir gingen durch die Steinwüste bergab, überall waren Steinmännchen und kleine Skulpturen aufgebaut. Ein wahnsinnig bizarrer Anblick in dieser Höhe. Und dann entschied sich Petrus, diesen Tag noch dramatischer zu gestalten - es zog völlig zu und binnen Sekunden hagelte es. Über den Bergen war auch ein Donnern zu vernehmen. Also ganz fix die Regenklamotten an, Rucksack abdecken und weiter geht's. Unsere Gedanken waren nun auch bei unseren Wanderkollegen, die bei diesem Sauwetter noch im Anstieg hingen.

    So kämpften wir uns weiter bergab, es zog sich dann noch länger, als wir dachten, aber zum Glück blieb es nur beim Hagel und gewitterte nicht richtig. Kurz vor der Hütte sahen wir dann eine einzelne rote Jacke, die sich in unsere Richtung bewegte - es war unser Schweizer Freund Roland, der als Rettungstrupp fungierte und den geschundenen Wanderern entgegenkam. Da es uns doch gut ging, ließen wir ihn weiter ziehen, er holte dann unsere sächsische Wanderkolleginnen am Pass ab. Nach knapp 7 Stunden erreichten wir dann die supergemütliche Chamanna d'Es Cha, murmelten uns in unser kleines Zimmer, genossen die heiße Dusche und zelebrierten dann unseren letzten gemeinsamen Abend mit den Kesch-Trekkern. 15 Kilometer, 1000 Höhenmeter hoch, 1000 Höhenmeter runter - was eine Mammutetappe!
    Read more

  • Day 8

    Day 8: Abschied am Albula Pass

    July 8, 2022 in Switzerland ⋅ ☀️ 14 °C

    Gestern (und dann sind wir wieder in der Gegenwart angekommen) gab es ein letztes gemeinsames Hüttenfrühstück und kurzerhand haben wir uns auch entschlossen, die Abstiegsetappe gemeinsam zu gehen.

    Vorher gab es noch Aufwärmungen instruiert von Walter, da es sich schon heftig abgekühlt hatte in der Höhe und ich Frostbeule nicht gleich wieder die Funktion meiner Hände verlieren wollte.

    Wir haben uns alle doch sehr lieb gewonnen und es fiel schon schwer, uns von den Schweizer Gefährten am Albula auf gut 2300hm zu verabschieden, die sächsischen Teilnehmer sind noch gemeinsam bis Preda abgestiegen, haben nach 800hm die Beine im See baumeln lassen und sich ein 🍧 zum Schluss gegönnt.

    Nach den gemeinsamen Tagen und durchaus meisterhaften Leistungen und für uns eine Woche am Stück (fast) alle Etappenziele bewältigen, waren wir doch fix und alle. Abends sind wir in Spinas angekommen und haben unseren ersten OFF Abend mit Weinchen, Schweizer Käsefondue und Tiroler Musik ausklingen lassen.

    Morgen kein zeitiger Start, keine Wanderschuhe, kein Rucksack, wir sind im wohlverdienten Ruhetag und der Hälfte unserer Reise angekommen. Fersenblasen haben Freigang und dürfen Sonne tanken und auskurieren, Dampfbad inklusive😅
    Read more

  • Day 9

    Day 9: OFF day

    July 9, 2022 in Switzerland ⋅ ⛅ 14 °C

    Eat
    Read
    Sleep
    Repeat.

    We barely moved today. Great breakfest for hours reading, nap time, reading, sunbathing, little walk and back to food. Wellness a must, charging all batteries (real and inner) and washing clothes.

    The drink „Hugo“ is claimed to be invented at the place we are - well cheers 🥂🤣

    Back in the game tomorrow🏔👯🙌🏼
    Read more