Nicht am Ziel wird der Mensch groß, sondern auf dem Weg! Read more
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  • Day 1

    Startklar

    September 21, 2022 in Sweden ⋅ ☀️ 17 °C

    Um 4:00Uhr klingelte der Wecker und um 5:00 heute Morgen ging die Reise los. Aufregend!
    Das Auto haben wir gestern Abend bereits beladen und konnten quasi so losfahren.
    Die gebuchte Fähre verpassten wir um knapp 15min., weil wir vergessen hatten das Laden des Autos zeitlich mit einzukalkulieren. Zum Glück gilt das gebuchte Ticket den gesamten Tag. Wir nahmen also ein anderes Schiff und gegen 9:30 waren wir bereits in Dänemark.
    Die Überfahrt war super, das Wasser war ruhig, die Sonne schien und es wehte ein leichter Wind um unsere Nasen. Meine Seekrankheit hatte ich im Griff und keinerlei Probleme.
    Wir fragten andere Reisende, ob sie Fotos von uns machen würden und witzelten mit ihnen herum. Auf all meinen Reisen nach Skandinavien habe ich bisher immer nur nette Menschen getroffen. Tucholsky hat bereits in den 1920er Jahren festgestellt: es gibt kein deutsches Normalgehirn, welches bei dem Gedanken an "Schweden" andere als angenehme, freundliche, gute Gedanken hätte.

    Die Fahrt über die gigantische Öresundbrücke erfolgte bei strahlendem Sonnenschein und waren beide schwer beeindruckt von den Dimensionen. In der Nähe der Brücke, etwas außerhalb von Malmö, gibt es einen kleinen Rastplatz. Dort machten wir eine kleine Pause und genossen die Aussicht.

    Mit dem Fahren wechselten wir uns ab- so ein Tesla ist wirklich ein Raumschiff. Lässt sich gut fahren und ist natürlich kein Vergleich zu meinem kleinen in die Jahre gekommenen Golf. Während des Ladens haben wir uns die Füße vertreten, Cappuccino für Stefan geholt und etwas gegessen.

    In Jönköping fuhren wir an einem „Tümpel“ vorbei, wie Stefan liebevoll meinte. Der Vätternsee ist mit einer Gesamtfläche von 1.886 Quadratkilometern 5x so groß wie Bremen. Aber hey, es ist ein Tümpel.
    Wir fuhren an der Ruine Brahehus vorbei, wunderschön. Das Herrenhaus wurde 1637 erbaut und nach einem Brand 1708 sich selbst überlassen.
    Über die App Park4night fanden wir unseren Platz für die erste Nacht. Ein großer Rasenplatz direkt neben einer Pfadfinder-Unterkunft. Es gab vernünftige Toiletten, Warmwasser und eine große Feuerstelle.
    Bei Ravioli, Bier und Lagerfeuer ließen wir den Abend ausklingen und krabbelten erschöpft und müde ins Zelt.
    Ein gelungener erster Tag unserer gemeinsamen Reise.
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  • Day 2

    Princesstårta am Rastplatz

    September 22, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 16 °C

    Wenn ich die Nacht mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es: Kalt!
    Mit 2°C war es wirklich sehr frisch, aber wir hatten die passende Ausrüstung und genug Decken dabei. Wobei ich noch nie zuvor mit Mütze ins Gesicht gezogen im Zelt geschlafen habe.
    Frühstück holten wir uns bei McDonalds, weil es uns zu schattig und zu kalt an unserem Schlafplatz gewesen war und wir haben die Nacht bereits genug gefroren.
    Wir fuhren etliche Kilometer und wechselten uns ab. Passierten Stockholm gegen Mittag und hatten tatsächlich am Abend bereits die Hälfte der Strecke zum Nordkap geschafft. Die Supercharger-Infrastruktur ist wirklich gut ausgebaut. Das Auto von Stefan navigiert uns automatisch zum nächsten Supercharger von Tesla. Wir holten uns den berühmten schwedischen Princesstårta und aßen ihn während das Auto lud an einem Rastplatz.
    Der Kuchen war noch köstlicher als in meiner Erinnerung.
    Über park4night habe ich wieder einen schönen Platz für die Nacht ausfindig machen können. Diesmal direkt am Wasser.
    Die Stimmung kippte gegen Abend kurz, das hatten wir aber rasch wieder im Griff. Gehört irgendwie dazu. Vor allem, wenn zwei starke Charaktere aufeinander treffen.
    Die Nacht verbrachten wir im Auto, sicher ist sicher, denn es soll wieder kalt werden.

    Die Natur verändert sich hier merklich mit jedem gefahrenem Kilometer. Die Laubwälder werden lichter und Nadelwälder werden dichter. Moose und Flechten schmücken die Felsen am Straßenrand. Wir fahren über unzählige Brücken und endlich haben wir die richtigen Autobahnen hinter uns gelassen und befahren landstraßenähnliche Strecken (E4) an der Küste entlang.
    Hallo schwedische Natur- endlich!
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  • Day 3

    Stromschnellen und Grenzhopping

    September 23, 2022 in Finland ⋅ ⛅ 13 °C

    Geschlafen haben wir beide sehr gut, man groovt sich so langsam ein. Bei bestem Wetter ließ ich kurz die Drohne steigen, um unseren Platz und den herrlichen Sonnenaufgang abzulichten. Dabei entstanden auch Bilder von uns, wie wir noch im Auto liegen.
    Zum Frühstück gab’s Rührei-Toasties mit Käse, Tee und Cappuccino. Es war mit 3°C zwar wieder sehr frisch, die Luft war aber trocken und klar. Ein wunderbarer Morgen. Unsere sieben Sachen waren erneut fix verstaut und so fuhren wir gegen 9:00 Uhr weiter Richtung Norden. Das Ziel immer im Blick.
    An einem Rastplatz entdeckten wir rauschende Stromschnellen und nachdem wir uns festes Schuhwerk angezogen hatten, machten wir uns auf Entdeckungstour. Vom Ufer konnten man die Schönheit des Ortes nicht einfangen und so stieg die Drohne erneut an diesem Tag auf und es entstanden schöne Fotos vom Kalixälven.

    Wir waren beeindruckt und kommen aus dem Staunen über die Natur und ihrer stetigen Veränderung auf unserer Route gar nicht hinweg.
    Hier ist es bereits richtig herbstlich, während in Deutschland die Bäume noch in vollem Grün stehen.
    Eine einfache Brücke trennt hier Schweden von Finnland. Als wir diese überquert hatten, wunderten wir uns darüber, dass die Zeit eine Stunde vorgesprungen war. Uns war nicht bewusst, dass Finnland +1h zu Schweden und dementsprechend auch zu Deutschland hat.
    Das gefürchtete Tarp war in lobenswerter Teamarbeit zügig aufgespannt. Diesen Platz am Fluss Torneälven fand ich über park4night. Wir sind hellauf begeistert von der App. Der Torneälven bildet die Grenze zwischen Schweden und Finnland.
    Es gab Thunfisch-Pesto-Nudeln und dann ließen wir den Abend bei intensiven Gesprächen am Lagerfeuer ausklingen.
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  • Day 4

    Rentiere, Polarkreis & Honningsvåg

    September 24, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 10 °C

    Am Morgen kamen wir mit einem finnischen Paar ins Gespräch. Die beiden hatten ebenfalls mit ihrem Camper am Fluss übernachtet.
    Sie ging bei eisigen Wassertemperaturen baden und er war ganz interessiert an unserer Reise mit dem Elektroauto von Deutschland zum Nordkapp.
    Das Frühstück sah ähnlich aus wie die letzten Tage, doch so langsam hängt es uns zu den Ohren raus. Mittlerweile sitzt jeder Handgriff und die Aufgaben beim Abbau des Lagers sind stillschweigend verteilt und von jedem akzeptiert worden. Im Schnitt fahren wir 700km pro Tag und müssen zweimal das Auto laden. Mit einem Verbrenner würde man wahrscheinlich mehr Strecke schaffen, aber wir sehen diese Reise auch als eine Art Experiment (was ist so möglich mit dem Tesla, etc.)
    Bereits die letzten Tage waren wir immer wieder fasziniert von der gewaltigen Veränderung der hiesigen Natur mit jedem Kilometer den wir zurücklegten und es sollte sich auch an diesem Tag nichts daran ändern.
    Wir überquerten den Polarkreis, sahen die ersten Rentiere, fuhren über kleine Berge und sahen stundenlang kein anderes Auto. Wir waren irgendwo im nirgendwo. Und was soll ich sagen: genau hier waren wir richtig. Im Hier und Jetzt.
    Der Zauber von finnmarks Landschaft lässt sich nur schwerlich in Worte fassen. Einsame, unberührte Hochebenen, prächtige Berge, schroffe Felsküsten, traumhafte aber triste Täler, unzählige Seen und Inseln sowie die unfassbare Weite lassen einen glühen vor Begeisterung. Unserem Ziel zum Greifen nah merkten wir die Spuren der letzten Tage. Je weiter wir Richtung Norden fuhren, desto schlechter wurde das Wetter und ebenso die Stimmung zwischenzeitlich. Die E69 verlangte uns einiges ab. Schmale Straßen entlang des zerfransten Schiefergebirges, Regen und schlechte Sichtverhältnisse, Dämmerung, enge Kurven und Kuppeln raubten uns die Nerven. Entschädigung gab es durch die atemberaubende Aussicht auf die Berge und den Porsangerfjord. Die Straßen und Tunnel in Richtung Nordkap werden übrigens nicht nur von Menschen, sondern auch von Rentieren genutzt. Der Nordkap-Tunnel ist mit einer Länge von 6,9km der zweitlängste Unterwasser-Tunnel der Welt. Er liegt 212m unter der Wasseroberfläche der Barentssee.
    Für die Nacht buchten wir ein Airbnb und wurden mit einer herzlichen Nachricht von der Vermieterin empfangen. Die heiße Dusche war mehr als Nötig und eine vernüftig zubereitete Mahlzeit genau das Richtige um diesen bemerkenswerten Tag zu beenden.

    So hoch in den Norden kommen wir so schnell nicht wieder, also saugten wir die Atmosphäre und die Landschaft so intensiv auf wie es geht.
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  • Day 5

    Nordkapp 71° 10′ 21″

    September 25, 2022 in Norway ⋅ 🌬 11 °C

    Nach dem Frühstück sortieren wir unser Chaos der letzten Tage etwas und gegen 12:00 machten wir uns auf den Weg zum Nordkapp.
    Die letzten 28km bis ans Ende der Welt bzw. ans Ende von Skandinavien. Kaum zu fassen, es ist wirklich surreal hier zu sein.
    Entlang der Küste, direkt am Wasser, schlängelt sich die E69 immer weiter Richtung Norden. Hier ist wirklich das Ende der Welt. Es gibt keine Bäume oder Sträucher, lediglich Gräser und Moose die die sanften Hügel und schroffen Felsen begrünen. Hinter jeder Kurve verbirgt sich ein neuer WOW-Moment.
    Man kann es einfach nicht in Worte fassen und schon gar nicht mit der Kamera einfangen. Wir fahren langsam um alles aufzusaugen. Das triste grau-braun-grün der Landschaft fühlt sich mittlerweile vertraut an und hat etwas gemütliches an sich. Die Zeit scheint hier zu stehen.
    Bis auf Rentiere und Adler haben wir hier keine weiteren Tiere gesehen.

    Und dann war es endlich soweit: Ziel erreicht! Nordkap! Endlich!
    Die Sonne scheint, es sind 9°C und der Wind peitscht einem ins Gesicht. Ich bin richtig aufgeregt, total nervös. Ein Traum geht in Erfüllung.
    Einige mögen jetzt sagen: es ist doch nur ein 307m hoher Felsen mit einer Metallischen Weltkugel. Für mich bzw. für uns ist dieser Ort etwas ganz besonderes. Viel reden wir nicht, wir grinsen einfach bis über beide Ohren. Dann stellt sich eine innere Ruhe ein. Die pure Glückseligkeit.

    Etwa 2.000km entfernt befindet sich der Nordpol, der ist dichter dran als Deutschland aktuell. Bis nach Hause wären es ca. 2.830km.
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  • Day 6

    Zurück in die Zukunft

    September 26, 2022 in Finland ⋅ ☁️ 6 °C

    Eigentlich wollten wir in der Nacht Polarlichter sehen. Der Himmel war sternenklar und laut App standen die Chancen nicht schlecht etwas zu sehen. Wir waren allerdings so erschöpft und müde von den letzten Tagen, dass wir früh ins Bett gingen, einen Wecker stellten und nachts nur mal kurz den Kopf aus der Tür streckten. Schade- nichts zu sehen.
    Am Morgen ging Stefan eine Runde laufen, ich packte bereits unsere sieben Sachen zusammen und bereitete das Frühstück vor.
    Nach zwei Nächten in dieser wunderschönen Wohnung, wollten wir gern noch länger bleiben und fragten bei der Vermieterin an, ob dies möglich sei. Sie verneinte dies und so traten wir tatsächlich, etwas traurig, die Rückreise an. Das Auto war schnell beladen, ein paar Souvenirs waren fix gekauft, im Hafen genossen wir nochmal die Aussicht und waren erstaunt über das kristallklares Wasser. Man konnte bis zum Grund gucken und viele Fische und Muscheln sehen.
    Durch den 6,8km langen Nordkapp-Tunnel fuhren wir zurück aufs Festland. Wir fuhren etliche Kilometer an der Küste entlang. Die Landschaft hat etwas magisches an sich. Und das obwohl sie eigentlich eher trist wirkt. Rentiere kreuzten unseren Weg, wir ließen die karge Landschaft hinter uns und reisten über die Grenze nach Finnland zurück in die Zukunft. Finnland hat +1h Zeitverschiebung zu Deutschland, Norwegen und Schweden.
    Über die App park4night fanden wir einen traumhaften Platz für die Nacht. Dort stand eine kleine Hütte, oder eher ein Unterstand. Es gab Feuerholz und eine kleine Feuerstelle.
    Ein Paar aus Füssen hatte diesen Platz ebenfalls ausfindig gemacht und sie waren unsere Nachbarn mit ihrem Camper für diese Nacht.
    Jeder von uns hat inzwischen seine festen Aufgaben und die Handgriffe sitzen.
    Stefan macht Feuer und räumt unsere Sachen ins Zelt, nachdem ich dieses aufgebaut habe und ich kümmere mich um eine warme Mahlzeit.
    Diese Nacht schlafen wir im Auto und hoffen auf ein paar Polarlichter. Die Chancen stehen allerdings schlecht, es ist sehr bedeckt.
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  • Day 7

    Huckelpiste, Jockfall & ein Duell

    September 27, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 10 °C

    Letzte Nacht hatten wir nur 3°C. Wir schliefen im Auto und aktivierten den Camping-Modus. Schon praktisch diese Funktion. Als Decke nahmen wir meinen Deckenschlafsack, mit 1,60m Breite vollkommen ausreichend. Es ist bequemer als zuerst gedacht und wirklich eine gute Lösung, wenn es für das Zelt zu frisch ist.
    Unser Camping-Nachbar suchte das Gespräch und war sehr interessiert am Austausch über die diversen Möglichkeiten des Campens. Ein komischer Kauz, aber sehr lieb.
    Nach dem Frühstück war alles fix verstaut und wir machen uns auf den Weg gen Heimat. Immer wieder sprechen wir darüber wieder zurück nach Honningsvåg zu fahren. Schön zu wissen, dass beide diese Reise so sehr genießen und die gleiche Wahrnehmung haben.
    Bei der Suche nach einen Airbnb für die Nacht stoß ich auf ein Bild eines riesigen Wasserfalls und schlug vor einen Abstecher dorthin zu machen. Ein großer Umweg war es nicht. Allerdings war die Strecke dorthin eine völlige Katastrophe! Vor allem mit kaputter Windschutzscheibe, Sportfahrwerk und schnittigen Reifen. Also fuhren wir mit 18-25 km/h eine steinige Piste mitten durch den Wald. Weit und breit keine Menschenseele in Sicht, nur ein paar Herden Rentiere die verlottert glotzten als wir an ihnen vorbei schlichen. Man konnte die Anspannung von Stefan quasi greifen und die dicke Luft im Auto schneiden. Wir schwiegen.

    Die Dimensionen und der Ausblick auf den Wasserfall entschädigten zum Glück für diese abenteuerlichen Strapazen. Die tosenden Wassermassen stürzen mit 29.000l/s zwar nur 9m in die Tiefe, es ist aber sehr beeindruckend dem brodelnden Wasser zuzusehen. Der Kalixälven ist mit 450km der längste naturbelassene Fluss Schwedens.
    Beim nächsten Ladestop buchten wir ein Airbnb in Luleå direkt an einem See. Unscheinbar von außen und drinnen sehr geschmackvoll eingerichtet mit direktem Blick auf den See-Sauna inklusive. Nach zwei Sauna Gängen gab es jeweils eine erbitterte Runde Kniffel und Siedler. Beide Spiele gewann Stefan.
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  • Day 8

    Langbeinige Riesen und „Not“-Stellplatz

    September 28, 2022 in Sweden ⋅ 🌧 10 °C

    Es war traumhaft schön in der Wohnung mit Blick auf den See aufzuwachen. Über die spiegelglatte Oberfläche flogen ein paar Wildgänse und schnatterten laut. Sehr idyllisch.
    Nach dem Frühstück belud Stefan,in alter Manier, das Auto und ich sprang nochmal flott unter die Dusche.
    Danach passierte den Rest des Tages nicht mehr allzu viel. Wir rissen etliche Kilometer und wechselten uns mit dem fahren wieder ab. Es regnete viel.
    Auf einer Landstraße, direkt neben der Strecke auf einer saftig grünen Wiese sah ich im Augenwinkel zwei riesige dunkle Gestalten und musste erstmal gedanklich verarbeiten, was ich da gerade gesehen habe und drückte dann aufgeregt und zittrig voll auf die Bremse.
    Auf der Wiese standen zwei Elche. Eine Elchkuh und ein Bulle. Sie grasten friedlich und ließen sich vom fließenden Verkehr gar nicht stören. Dass wir angehalten hatten, kam ihnen wohl suspekt vor und noch bevor ich die Kamera startklar hatte, trabten sie in das kleine Waldstück, welches die Wiese umgab.
    Stefan konnte mit dem Handy noch ein schnelles, leider verwackeltes, Foto aufnehmen.
    Ich weiß gar nicht, wie oft ich mittlerweile in Skandinavien gewesen bin und nie zuvor habe ich einen Elch gesehen und jetzt gleich zwei auf mal und das direkt an der Hauptstraße.
    Der Tag sollte aber noch besser werden. Neben der Autobahn stand ganz nah am Zaun eine junge Elchkuh und nur kurze Zeit später sah ich am Wegesrand, bei einem kleinen Bach eine Elchmama mit Zwillingen. Ich bin wirklich geflasht! Anhalten war leider nicht möglich.
    Ein frühes Abendessen holten wir uns während des Ladens bei BurgerKing.
    Über die Apps park4night und Airbnb fanden wir leider in der direkten Nähe nichts passendes und entschlossen uns dazu, einfach in ein nahegelegenes Waldstück zu fahren und unser Glück dort zu versuchen. Über Google Maps verfolgte ich die gefahrene Strecke und so fangen wir einen einigermaßen guten Platz. Das Zelt stellten wir nicht auf, sondern lagerten unsere Ausrüstung auf einer Plane und den beiden vorderen sitzen.
    Total erschöpft von der Fahrerei krabbelten wir um 20:00 ins Auto und schliefen.
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  • Day 9

    Quer durch Stockholm & eine Wassermühle

    September 29, 2022 in Sweden ⋅ ☁️ 12 °C

    Eine ruhige und entspannte Nacht liegt hinter uns und das obwohl wir direkt an der Hauptstraße geschlafen haben. Mein Fenster habe ich zusätzlich mit einem Handtuch verdunkelt, sodass keine gruseligen Menschen oder Elche durch‘s Fenster gucken konnten. Es schüttete die ganze Nacht wie aus Kübeln und wir holten uns nur ein schnelles Frühstück an einem Rastplatz.
    Viel passierte heute nicht, wir saßen eigentlich nur im Auto und gönnten uns zwischendurch nochmal den wahnsinnig schmackhaften Princesscake. Stefan trank seinen (gefühlten) 3.548 Cappuccino. Er ist ein wahrer Kaffee-Junkie. Ich hatte kurzzeitig etwas schlechte Laune, aber das ließ sich rasch mit einem Junior Meal von BurgerKing und dem Lächeln von meinem Gegenüber wieder richten.
    Wir ließen die riesigen Waldgebiete und Hügel hinter uns, fuhren durch Stockholm und Jönköping bis nach Hässleholm.
    Eigentlich wollten wir noch in einen Elchpark fahren, damit ich mein legendäres Elch-Foto noch bekomme, das Wetter spielte aber nicht mit und Stefan hatte nicht so richtig Lust dazu. Schade, aber zumindest haben wir welche in der freien Natur gesehen. Wenn auch nur vom Auto aus.
    Wir waren unschlüssig, wo wir heute übernachten würden. Letztendlich suchte ich über park4night einen Platz unweit von unserer Reiseroute.
    Ein Miniplatz an einem See mit einer alten Wassermühle. Wir beschlossen morgen früh einen kleinen Spaziergang zur Mühle zu machen.
    Es gab noch ein schnelles Abendessen in Form von Dosen-Gulasch mit Nudeln, welches extrem köstlich war und im Auto mampften wir noch eine ganze Tüte Popcorn als Nachtisch.
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  • Day 10

    Heimreise und Seekrankheit

    September 30, 2022 in Denmark ⋅ ☀️ 15 °C

    Das Frühstück sparten wir uns- wir hatten keine Lust den Kocher aufzubauen und dann wieder abwaschen zu müssen. Dafür holten wir uns später bei McDonalds Toasties mit Speck, Ei und Käse, Cappuccino und Tee. Bevor wir abfuhren, liefen wir noch zur Wassermühle, ein idyllisches Fleckchen Erde. Die Mühle ist gut erhalten und gibt ein tolles Fotomotiv her.
    So langsam merkt man, dass die Luft raus ist und die Reise doch ganz schön geschlaucht hat. Wir sind aber froh dieses Abenteuer gewagt zu haben.
    Die Fähre buchten wir im Netz, was zuerst sehr nervenaufreibend war. Entweder waren wir zu doof dafür, oder die Seite ist zu kompliziert. Egal- es hat ja geklappt. Wehmütig fuhren wir über die atemberaubende Öresundbrücke und kehrten Schweden den Rücken zu. Wir machten Witze darüber, dass wir einfach wieder umkehren und zurück zum Nordkap fahren.
    In Dänemark, vor der Fähre, mussten wir noch einen Stop zum Laden des Autos einlegen. Wir vertraten uns die Beine und alberten herum.
    Gegen 13:00 Uhr fuhren wir auf die Fähre nach Puttgarden und ließen Skandinavien endgültig hinter uns.
    Das Wasser war unruhig und bereits auf dem Weg zum oberen Deck wurde mir komisch. Als wir den Hafen verließen, musste ich direkt an die frische Luft, sonst hätte es wohl ein Malheur gegeben. Ich war noch nie zuvor so seekrank gewesen. Der Blick war starr auf den Horizont gerichtet und nach einiger Zeit war es dann erträglich.

    Wir sprachen über die Reise und über uns als Paar. Dieses Abenteuer hat uns noch näher zusammengebracht und uns in unserem Tun bestätigt.
    Es war kräftezehrend, nervenaufreibend, abenteuerlich, atemberaubend, wunderschön, surreal- einfach überwältigend.
    Wir sind durch Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen gefahren. Haben 10 Tage auf engstem Raum zusammen verbracht. Sind 5.854 Kilometer gefahren. Hatten intensive und emotionale Gespräche, konnten aber auch gemeinsam schweigen, ohne, dass es merkwürdig war.
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