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  • Day 2

    Foodseeing

    March 2, 2020 in Portugal ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute wird nicht ausgeschlafen, damit wir in einem netten Café in Ruhe frühstücken können. Es ist wohl auch eher modern bzw. international ausgerichtet, aber sehr lecker.

    Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg die ersten kleinen Eiertörtchen zu essen, auf die ich mich schon so gefreut habe. Die erste Adresse ist auch direkt eine der einhellige Empfehlungen in Blogs etc: Manteigaria (gibt es 3x in Lissabon soweit ich weiß). Also bestellen: drei Pastéis de Nata und eine Bica. Bica ist wohl die typische Bezeichnung in Lissabon für einen Kaffee, wobei unter beidem standardmäßig ein Espresso verstanden wird. Erstaunlich ist, dass selbst in dieser bei Touristen so beliebten Bäckerei ein Törtchen 1,10 EUR und ein Espresso weniger als einen EUR kostet. Gefällt mir!

    Noch besser gefällt uns allerdings der Geschmack der Törtchen. Noch warm ist der Blätterteig außen knusprig frisch, aber nicht zu hart. Die innere Masse ist etwas dickflüssiger als Pudding, aber ähnlich im Aussehen. Sie schmeckt süß und ist ansonsten schwer zu beschreiben. Crème brûlée kommt dem vielleicht noch am nächsten. Wir haben aber nicht ohne Grund noch eine extra Nata, wie sie abgekürzt auch genannt werden. Sie werden häufig noch zusätzlich mit Zimt und evtl. auch noch mit Zucker bestreut. Letzteres erschien mir bei dem ohnehin sehr süßen Gebäck allerdings etwas übertrieben. Bei Zimt sind wir uns aber einig, dass es klasse schmeckt. Diese hier haben auch so eine ganz leichte Zimtnote, die Rezepte unterscheiden sich aber in jeder Bäckerei etwas.

    Jetzt werden die Kalorien erstmal (teilweise) wieder abgelaufen. Wir merken, dass man alle zentralen Teile Lissabons wunderbar zu Fuß erkunden kann. Es ist zwar hügelig, vor allem wenn man z. B. zum Castelo de São Jorge hochläuft. Dafür sind die Distanzen, die auf der Karte gar nicht so klein wirkten, doch super fußläufig machbar. Die Innenstadt ist überraschend kompakt. Beim Herumschlendern erhalten wir einen Eindruck des mediterranen Flairs. Es hat Charme, auch wenn - oder vielleicht gerade weil - viele Gebäude nicht so wirken als wären sie in den letzten 20 Jahren gestrichen geschweige denn saniert worden.

    Nach zwei- bis dreistündiger Tour landen wir im bei Touristen ebenfalls sehr bekannten Time Out Market, einer großen Halle voller Essensgelegenheiten. Hier finden sich wohl so ziemlich alle lokalen Spezialitäten auf relativ wenig Raum und darüber hinaus auch vieles mehr. Wir haben hier eine super Mahlzeit, können aber nicht sagen ob es immer so ist. Der Ruf ist aber eigentlich sehr gut, es ist nur recht voll und etwas teurer als lokale Restaurants. Trotzdem eine Empfehlung für Foodies, Feinschmecker und alle mit wenig Zeit. Als Gruppe kann man zudem individuell ganz unterschiedliches Essen aussuchen und trotzdem im großen Gemeinschaftsbereich in der Mitte zusammen essen.

    Nach anschließender Rückkehr und Entspannungszeit gehen wir abends noch einmal in ein gutes Restaurant mit eher lokaler Küche (Santelmo). Wieder sehr lecker und nach der geteilten Flasche Wein sind wir auch bereit, satt und zufrieden ins Bett zu fallen.
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