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  • Day 53

    Time to say goodbye

    December 19, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 24 °C

    Die letzten Tage auf der Blue Duck Station vergingen wie im Flug.
    An einem meiner freien Tage bekam ich glücklicherweise noch die Gelegenheit, am Horse Treck teilzunehmen. Den Vormittag verbrachte ich also damit, im Stall auszuhelfen und nach einer kurzen Einweisung ins Reiten ließen wir uns zweieinhalb Stunden auf dem Rücken der Pferde durch ein ursprünglich neuseeländisches Waldgebiet und über grüne Hügel tragen. Da es ein heißer Sommertag war, gingen wir Freiwilligen am Nachmittag alle zusammen im Retaruke River schwimmen und sonnten uns auf einem der Jetboote. Dass wir am Tag zuvor aufgrund des Mangels an anderen Aufgaben das Cafe weihnachtlich dekoriert hatten und Weihnachten kurz vor der Tür steht, wollte so gar nicht dazu passen.
    Mein letzter Arbeitstag war zwar eine Schicht im Cafe, doch zwischendurch durfte ich auch noch ein bisschen was von der Farmarbeit mitbekommen: Ich half Dan dabei, die Kühe zusammenzutreiben und ihnen ein Insektenschutzmittel auf den Rücken zu sprühen und konnte für zehn Minuten beim Scheren der Schafe zuschauen, das seit dem Vortag in vollem Gange war. Das hat mich sehr gefreut, da der Aufenthalt auf Blue Duck ansonsten eher eine Cleaning Experience als eine Farm Experience gewesen war und ich die ganze Zeit gerne etwas mehr Einblicke in das Farmen bekommen hätte.
    Anlässlich unserer baldigen Abreise nahm Dan am nächsten Tag fast alle von uns Eco-Warriors mit auf eine Jetboot-Tour. Die fand jedoch ein jähes Ende, als auf einmal ein bewusstloser Belgier in einem Schlauchboot an die Sandbank, auf der wir eine kurze Pause einlegten, gespült wurde. Wie sich herausstellte, war er ziemlich betrunken und sehr orientierungslos und verwirrt, als er von einer Menschentraube, unter der sich der Weihnachtsmann befand (Jannik hatte sich für den Dreh eines neuen Videos ein Weihnachtsmannkostüm übergezogen), umringt aufwachte. Da er völlig durchnässt war und zitterte, steckten wir ihn in das Weihnachtsmannkostüm, was ihn sehr amüsierte, fuhren ihn zurück und schickten einen Suchtrupp nach seinen Freunden aus, die zum Glück auch alle gefunden werden konnten. Im Nachhinein können auch wir über dieses Vorkommnis lachen, doch in dem Moment waren wir alle eher geschockt, da das Verhalten der Gruppe sehr leichtsinnig gewesen war und der Belgier mit großer Wahrscheinlichkeit an Unterkühlung hätte sterben können, wenn wir ihn nicht gefunden hätten.
    Ehe man sich versah, war dann auch schon unser letzter Tag auf der Blue Duck Station da, an dem wir mit vier unserer Mitfreiwilligen ein letztes Mal im Kajak den Whanganui River hinunter paddelten und heute Morgen hieß es in aller Frühe Abschied nehmen, bevor der Stray Bus uns einsammelte und uns mit in ein neues Abenteuer nahm.
    Unsere Zeit auf Blue Duck hat uns zahlreiche unvergessliche Erlebnisse und besondere Begegnungen beschert und uns eine ganz andere Lebensweise gezeigt, als die, die wir von zu Hause kannten. Wir hätten anfangs nie gedacht, dass uns der Abschied von diesem wunderschönen und freundlichen Ort einmal so schwerfallen würde.
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