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  • Day 11

    Brooks Lodge - Der zweite Tag

    September 11, 2019 in the United States ⋅ ☁️ 15 °C

    Ich schreibe den Text erst heute auf dem Campground in Anchorage. Gestern war einfach zu viel los.
    Nach einer ruhigen Nacht in unserer rustikalen Cabin und einen leckeren Frühstück machten wir uns zeitig auf den Weg zu den Wasserfällen. In der abendlichen Runde wurde von einer Bärin mit zwei Jungen berichtet. Die wollten wir suchen.
    Das folgende Erlebnis werde ich wohl den Rest meines Lebens nicht mehr vergessen.
    Wir hatten schon ein Stück des Weges hinter uns, als uns an der Gabelung ein ausgewachsener Bär entgegen kam. Ein etwa 2 Meter breiter Waldweg, auf der einen Seite Babs und ich auf der anderen Meister Petz. Was hatte der Ranger noch gesagt? Langsam rückwärts gehen. Keinesfalls laufen. Und beruhigend auf ihn einreden. Gesagt - getan: "We are not your Breakfast". Ganz ruhig. Ganz langsam rückwärts. Vielleicht würde er ja an an der Weggabelung abbiegen. Pustekuchen. Er wählte unseren Weg und er kam immer näher. Unser Puls stieg an und wir produzierten ne Menge Adrenalin. Im Rückwärtsgehen redeten wir mit dem Vieh - zweisprachig. Eine absurde Situation. Aber er blieb ruhig. Dann die Erlösung. Weniger als 10 Meter von uns entfernt, drehte er ab und dackelte ins Unterholz. Ich wartete noch zwei Minuten um dann langsam vorwärts gehend zu schauen ob die Luft rein war. Und das war der Fehler
    Der Bär war im.Wald einen Bogen gegangen und kam auf den Weg zurück. Genau zwischen Babs und mir. Er schaut nach links. Er schaute nach rechts. Dann setzte er seinen Weg fort in Richtung Babs. Die tat instinktiv das einzig Richtige, krabbelte ins Unterholz und gab ihm damit den Weg frei. Ich redete immer noch: "Ruhig, gaaaanz ruhig." Im nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich damit den Bären oder Babs ansprach. Egal, das Abenteuer war noch nicht vorbei. An der Stelle, an der Babs in den Wald geflüchtet war, hielt der Bär plötzlich inne, drehte sich um 90 Grad und schnupperte in Richtung Babs. Ich war nun bereit, ihm mein schweres Stativ ins Kreuz zu werfen, um ihn von ihr abzulenken. Aber er drehte ab und trottete auf dem Weg weiter.
    Das Ganze mag Sekunden gedauert haben, kam uns aber vor wie eine Ewigkeit. Als wir uns wieder einigermaßen beruhigt hatten, meinte Babs, sie hätte den Bären riechen können.
    Nach diesem kleinen Abenteuer traffen wir wenig später - diesmal in sicherer Entfernung auf Mama-Bär und die beiden Jungen. Ein herrlicher Anblick.
    Zurück in der Lodge konnten nun auch wir "unsere" Bärengeschichte erzählen.
    Wenig später kam noch mal Hektik auf. Ein Sturm war angesagt und wir sollten zwei Stunden früher als geplant, also noch vor dem Unwetter, in einem noch kleineren Wasserflugzeug ausgeflogen werden. Als wir in der engen Kabine Platz genommen hatten sahen wir noch drei Bären am Strand - unser Abschiedskomitee ;-)
    Der Rückflug verlief probiemlos, außer dass wir in King Salmon 3 Stunden auf den Anschlußflzg warten mussten. Wir nutzten die Zeit, um in der einzigen Kneipe am Ort das wahre Alaska kennen zu lernen....
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