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  • Day 74

    Bem vindo ao Brasil

    February 14, 2020 in Brazil ⋅ ☁️ 31 °C

    Neues Land, neues Glück. Von Tabatinga ging es auf die kleine Insel Morro de São Paulo, bei Salvador de Bahia in Brasilien.
    Drei Flüge, zwei Busse, zwei Boote und ca. 20 Stunden später war ich dann auch endlich da. Die erste neue Herausforderung ist natürlich die neue Sprache, Portugiesisch. Dank meiner neu erworbenen Spanisch-Kenntnisse kann ich die Leute hier jetzt in insgesamt drei verschiedenen Sprachen zuquatschen in denen mich niemand versteht. Irgendwie ist Portugiesisch auch eine ziemliche Quatsch-Sprache, man hat ständig das Gefühl man redet mit Kleinkindern bei Wörtern wie “bom” und “bem”, Siege auch Überschrift. Oder man denkt an diese Geräuschblasen in den Comics (“Bääm”, “Boom”). Ein weiterer Beweis, die Wochentage: es gibt zum Bsp. “Segunda”, “Terça” und “Quarta”. Also einfach zweiter, dritter und vierter Tag. Jetzt kommt aber der Witz: diese Tage sind dann nicht etwa Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, sondern Montag, Dienstag und Mittwoch. Lächerlich...aber naja, Deutsch hat ja bekanntlich auch seine Tücken.

    Die Insel hatte ich zufällig in irgendeinem Artikel entdeckt. Das Schöne ist, dass es dort keine Autos bzw. Fahrzeuge gibt, bis auf ein paar staatliche, wie Polizei zum Bsp. Taxis gibt es natürlich trotzdem, und zwar in Form von Schubkarren. Da kann man entweder nur sein Gepäck reinlegen und/oder sich reinsetzen und dann wird losgeschoben. Mein Hostel war super gelegen, mitten im kleinen Zentrum des Städtchens Morro. Allerdings hatte ich wohl das kleinste Dorm ever diesmal, für sechs Personen, zwei 3fach-Betten und dazwischen nur ein kleiner Gang. Glücklicherweise waren wir aber die ganze Zeit nur zu zweit, ich und eine Französin.
    Die Insel selbst ist die typische Honeymoon-Postkarten-Idylle, glasklares Wasser, Sonne, Palmen, alles sauber. Die Promenade besteht eigentlich nur aus feinen Restaurants, in 8 von 10 saß ein Gitarrenspieler um das gutbetuchte Klientel zu unterhalten. In der Umgebung von Morro gibt es 5 verschiedenene, kleine Strände, kreativ benannt in Strand Nr. 1 bis 5. Diese sind aber auch wirklich sehr, sehr schön, wie die Insel allgemein. Es gab auch eine Art natürlichen Pool, der we bisschen versteckt war.
    Weniger als Strände gab es leider Banken in Morro, nämlich zwei. Die eine akzeptierte meine Visa nicht und die andere hatte regelmäßig kein Geld mehr in den Automaten. Dass wieder aufgefüllt wurde erkannte man gut daran, dass in der Bank ca. 20 Leute in der Schlange standen. Nach zwei vergeblichen Versuchen Geld abzuheben ist mir dann eingefallen, dass ich ja die ganze Zeit auch Euros mit mir herumtrage, die ich dann umgetauscht habe (Danke fürs Urlaubsgeld Oma!).

    An der Küste gab es auch noch einen zweiten kleinen Ort, Gamboa. Zu diesem konnte man laufen, wenn Ebbe herrschte, dann taten sich wunderbare Strände auf. Das tat ich dann mit der Französin aus meinem Hostel auch. Auf dem Weg dorthin gab es auch noch ein anderes Highlight, Felswände an denen man sich mit Lehm einschmieren konnte, was dort ach jeder machte. In Gamboa selbst hab es dann auch gleich den ersten Caipi in Brasilien, Passion Fruit-Mango für ca. 3 Euro, und der war richtig gut und vor allem stark.

    Es war ansonsten ein sehr entspannter Start in Brasilien, auch wenn mir die Insel und der Ort als ein bisschen zu glatt poliert war, da fehlten einem doch bisschen die Ecken und Kanten aus Medellín, die Graffitis und der Grasgeruch in den Straßen. Aber mal so zum abhängen mal ganz schön.
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