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  • Day 110

    Ein neues Land

    June 22, 2022 in El Salvador ⋅ ☁️ 20 °C

    Es war früh am Morgen und ein kleiner Hunger machte sich breit. Wir kauften eine kleine Packung Teigwaren und eine Tomatensauce, kochten diese zum Frühstück und gleichzeitig packten wir unsere Rucksäcke, denn wir hatten ein bisschen Stress um unseren gebuchten Shuttle noch rechtzeitig zu bekommen. 🍝😱🍴

    Pünktlich sassen wir vor der Unterkunft und warteten. Nach über 45 Minuten Verspätung entschied sich Philipp der Agentur zu schreiben, denn wir hatten die WhatsApp-Nummer für allfällige Fragen.
    Er schrieb sofort zurück, wusste aber auch nicht wo der Shuttle blieb, er klärte dies aber ab.
    Ein Erdrutsch auf der Interamerica war die Ursache und legte den Verkehr lahm. 🫣
    Nach über drei Stunden holte uns der Fahrer völlig nervös ab. Er lud noch zwei deutsche Mädels auf und los ging die Reise nach El Salvador. 🇸🇻
    Die Fahrt und der Grenzübergang verlief ohne Probleme. Zu Essen gab es Pupusas (eine Pupusa ist eine Tortilla mit eingebackener Füllung) und danach ging es schnell ins Bett. 😴
    Am Morgen trafen wir Patrick und Annuska in der selben Unterkunft an. Es ist die günstigste Unterkunft in Santa Ana und deshalb kein Wunder das wir uns wiedersehen. 💕
    Kurzerhand beschlossen wir, am folgenden Tag den Vulkan Santa Ana zusammen zu besteigen. 🗻
    Am Nachmittag zogen wir alleine los um das Städtchen zu besichtigen. Es ist geprägt durch den lokalen Gemüse-, Frucht- und Fleischmarkt. Aber auch durch die vielen Essensstände. 🥑🥦🧄🥩🥜
    Wir genossen das Flair der Stadt, tranken und assen etwas und kehrten am Abend wieder in die Unterkunft zurück.

    Am nächsten Tag stiegen wir um sieben Uhr in einen Chickenbus ein und fuhren zwei Stunden zu dem Vulkan. Eigentlich wäre es eine kurze Strecke, jedoch hält er überall an und fährt nur 15 km/h den Vulkan hoch. 😅
    Der Vulkan darf nur in Begleitung von einem Guide bestiegen werden, so liefen wir in einer Gruppe mit etwa 20 Leuten den Vulkan hoch. Umso näher wir zum Kraterrand kamen, desto mehr rochen wir Schwefel. Zuerst nur leicht, bis schlussendlich der Geschmack auch im Mund war.
    Als wir nach knappen 450 Höhenmetern am Kraterrand standen und auf das grüne, leicht siedende Wasser des Vulkansees herunterschauten waren wir sehr beeindruckt. Ausserdem hatten wir eine grandiose Aussicht auf zwei weitere Vulkane.
    Wir blieben so lange wir konnten auf dem Vulkan und assen etwas. Der Guide wollte, oder musste, uns auch wieder nach unten begleiten. 🤷‍♀️
    Als wir gegen sechs Uhr abends wieder in der Stadt waren, entschlossen wir uns ein Bier zu trinken.
    Wir suchten uns eine richtige Spelunke aus und bestellten zwei grosse Flaschen Bier zum Teilen. Im Hintergrund war eine Jukebox, die viel zu laut alte Klassiker abspielte. 🙉🔉
    Einer der Einheimischen, der auch in der kleinen verrauchten Spelunke sass, kam zu uns und fragte von wo wir seien und spendierte uns ein Bier. 🍻🍻
    Dies war das erste offerierte Bier und wir bekamen noch viele weitere Flaschen, von vielen verschiedenen Einheimischen. 😊
    Zum Glück waren wir zu viert dort und konnten diese teilen. 😉
    Es blieb nicht nur beim Bier, einer der Gäste holte uns allen einen Teller voller Essen von einem Restaurant in der Nähe unserer Absteige. 🍴💞
    Es gab Reis, Bohnen, Ei, Käse und ein Würstchen.
    Es war sehr lecker. ☺️
    Als wir nach Hause liefen, waren wir alle sehr baff von dem Abend, wir durften niemandem ein Bier ausgeben oder das Essen bezahlen! 🥺
    Noch im Jahr 2015 galt El Salvador mit seinen damals 6,5 Millionen Einwohnern und 6600 Morden noch als das tödlichste Land der Welt ausserhalb von Kriegsgebieten, weshalb der Tourismus noch nicht so verbreitet ist.
    Doch viele Leute haben uns angesprochen und gesagt, dass sie sich sehr freuen, dass wir als Touristen ins Land kommen und haben uns x-Mal die Hände geschüttelt. 🥰
    Jeder war einfach nur froh, dass wir in ihrem Land sind, obwohl die ganze Welt sagt das es so gefährlich sei. Wir haben uns immer sehr sicher gefühlt. ☺️
    Hier gibt es auch kaum einen Supermarkt, eine Apotheke oder eine Bank ohne Wachpersonal mit Schrotflinte und Schlagstock. 😶
    Dass wir an einem solchen Ort diese Grosszügigkeit und Willkommenheit verspüren, hätte niemand von uns gedacht.
    Wir haben die SalvadorianerInnen mit all ihrer Grosszügigkeit und Gastfreundschaft sehr ins Herz geschlossen. ❤️
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