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  • Day 37

    El Bolsón: Aussteiger-Dorf

    May 3, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 12 °C

    Nach den schönen Erfahrungen an der Ostküste ging es für uns zurück in den Westen Argentiniens in das kleine Örtchen El Bolsón. Eine Art Hippie-Dorf in dem sich viele Künstler, Heilpraktiker, Musiker und solche die sich dafür halten über die letzten Jahrzehnte niedergelassen haben.
    Der Grund dafür liegt auf der Hand: Unberührte Natur und Berglandschaften soweit das Auge reicht, wegen der auch wir gekommen waren. Beim Ausladen des Gepäcks aus dem Bus sprach Dominik "Aus", Kurzform für Augustina, an und fragte sie, ob sie ein schönes Hostel empfehlen könne, da wir bis dato nichts gebucht oder rausgesucht hatten. Es stellte sich raus, dass sie im Earthship Ecohostel arbeitet, über das uns schon Positives berichtet wurde, also schlossen wir uns ihr an und checken im Ecohostel ein. Es ist 2015 von über 70 Studenten und Freiwilligen unter der Leitung des Architekten Michael Reynhold errichtet worden und zeichnet sich durch eine komplett autake Bauweise mit eigenen Sollarpanels, Wasser Recycling-System, nachhaltigen Baustoffen und dem Anbau von zahlreichen Gemüse- und Obstsorten aus. Und für uns am schönsten:
    Zahlreiche süße Kätzchen :)
    Folgend auf einen lazy ersten Tag, machten wir uns am zweiten, nach einem ausgedehnten Frühstück bei dem wir unsere späteren Reisebegleiterinnen Tessa und Carlotta kennen lernten, auf, zu einer Wanderung zum Refugio des Cerro Piltriquitron. Wir waren wieder mal etwas spät dran, also beschlossen wir nach eineinhalb Stunden Fußweg kurzhand per Anhalter auf der Ladefläche eines Pickup's die nächsten 10 Kilometer bergauf mitzufahren. Von da an waren es nur noch 1500 Meter bis zum Refugio, in dem ein netter Wirt mit heißem Kakao auf uns wartete 😊 Hier trafen wir sogar mehrere Skifahrer, die den diesjährigen, frühen Schneefall nutzen, um den Berg mit Ski auf dem Rücken zu erklimmen und dort im Schnee die ersten Spuren zu hinterlassen.
    Der 1.5. ist auch in Argentinien der "dia de trabajador", zu diesem Anlass lud uns unser Hostel zu einem erstklassigen vegetarischen Abendessen ein, mit Dingen von den wir zuvor nichtmal gehört hatten.
    Wir vereinbarten mit Tessa und Carlotta, am nächsten Morgen aufzubrechen und für zwei Tage in Refugien in den Bergen El Bolsóns zu schlafen. Ohne Internetzugang wie sich rausstellte😄
    Wir fanden ein weiteres Mal traumhafte Natur in den Bergen Argentiniens vor und hatten im Refugio "Casa de Campo" sogar so etwas wie einen eigenen Streichelzoo mit Kälbern, Border-Colly Welpen, Ponnys und Lämmern.
    Die südamerikanische Version von Heide sozusagen samt Lagerfeuergesprächen mit Leuten aus aller Welt😊
    An Tag zwei in den Bergen kehrten wir nach einer 23 Kilometer langen Wanderung noch für eine Nacht im Refugio "La Playita" ein, in dem Gabriel seit 8 Jahren bewirtet. Bei Pasta und Wein spielten wir zu viert Karten am Kamin bis in Nacht. Als Kirsche auf der Sanetorte bekamen wir auf dem Weg zum Zähneputzen draußen am Wasser noch einen der klarsten Sternenhimmel zu Gesicht, den ich je sehen durfte.
    Vielleicht kehren wir hierhin nochmal im Sommer zurück, wenn das Wetter schwimmen in den eiskalten Bergseen und Flüssen zulässt.
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