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  • Day 62

    Zwischen Kaffee- und Avocadoplantagen

    November 22, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir haben uns auf unserer Reise für einen Besuch der Zona Cafetera entschieden, um unter anderem Kaffee- und Kakaoplantagen zu erkunden. Kaffeebüsche konnten wir bereits auf der Busfahrt entdecken und wie dessen Bohnen geschält und sortiert werden, haben wir gestern erfahren. So freuten wir uns über Josefs Vorschlag ihn zu einer Kaffeefinka zu begleiten, an Kaffeefeldern vorbeizuschlendern und bis zum Ufer eines Flusses zu wandern.
    Um aus der Stadt Filandia heraus zu kommen, nutzten wir einen Jeep, der aufgrund der sandigen und matschigen Wege anstelle von Bussen fuhr. Eine Viertelstunde fuhren wir zwischen Farmen und Feldern entlang, bis wir bei Efrain und Miriam ankamen. Ein etwas älteres Ehepaar, welches uns sofort in ihre Finka einlud. Sie versorgten uns mit Gebäck und Pony Malter (ein Malzbier), welches uns für die Wanderung Energie geben sollte. Anne probierte noch ein Stück von einer Wurst, welche äußerlich unserer Blutwurst ähnelte. Der Schweinedarm war jedoch zusätzlich mit Reis und Kartoffeln gefüllt und insgesamt ein interessantes Geschmackserlebnis.
    Für die anstehende Wanderung waren wir nun gestärkt und konnten bereits gleich zu Beginn Kaffeefelder bestaunen. An jedem Busch wachsen zunächst grüne Bohnen, welche sich bis zur Ernte rot färben müssen. Anschließend geht der Farmer durch seine Felder, pflückt jede einzelne Bohne per Hand ab und verstaut sie in einem Beutel, welcher um seinen Körper trapiert ist. Diese Bohnen müssen trocknen, bevor sie zur Weiterverarbeitung verkauft werden können. Auf unserem Weg begegneten uns außerdem riesige Plátano- sowie Avocadoplantagen. Alle Pflanzen sehen saftig grün aus. Der Regen, das Klima sowie die Sonne sorgen in dieser Region für beste Wachstumsbedingungen. Besonders der Regen der letzten Nacht hinterließ seine Spuren auf unserem Wanderweg in Form von kleinen Wasserrinnen. Am Ufer des Flusses angekommen, rasteten wir eine Weile, genossen die Ruhe und das Rauschen des Wassers. Anne zeigte Lisa ihre Technik des Steineflitschens und wir beide probierten unsere Rekorde zu übertrumpfen. Wobei Lisa sich schon über 2 Sprünge freute, hüpften Annes sogar doppelt so oft. Josef genoss in der Zeit einfach seinen Platz auf einem großen Stein. Der frühe Nachmittag brach an und wir drei machten uns auf den Rückweg, um einen Jeep an der Straße abzupassen. Da es nur einen groben Fahrplan gibt und wir den letzten gerade verpassten, liefen wir noch ein Stück, bevor wir am Straßenrand Rast machten und warteten. Für den Rückweg entschieden wir uns für einen Stehplatz am Ende des Jeeps und waren von der Aussicht über Berg & Tal, sowie Finken & Farmen begeistert.
    Zurück in Filandia nahmen wir nicht den direkten Weg zum Hostel. Es gibt eine Sache, die in uns auf dieser Reise immer tolle Gefühle auslöst. Es ist der Augenblick, wenn wir unsere frisch gewaschene Wäsche abholen dürfen und sie wieder wunderbar riecht. In Filandia waren wir das erste Mal in einer Wäscherei und trugen zwei riesen Beutel intensiv duftender Wäsche zurück ins Hostel.
    Nach unserer Wanderung wollten wir mindestens genauso gut riechen und nahmen eine Dusche. Anne nutze die Zeit während Lisa duschte und flitzte in das, in der Nachbarschaft liegende Café, um den bestellten Geburtstagskuchen für morgen abzuholen. Zum Glück dauern Lisas Duscheneinheiten immer etwas länger.
    Gemeinsam mit Josef und einem riesen Hunger nach der Wanderung genossen wir unser Abendessen außerhalb des Hostels und bekamen sogar einen kleinen Nachtisch aufs Haus. In Vorbereitung auf den nächsten Tag, an dem wir in der Valle de Cocora reiten wollen, flechtete Lisa Annes Haare, damit kein Zopf unter einem Helm stört.
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