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  • Day 21

    Safari Day 2 - Selfdrive Safari

    January 14, 2016 in South Africa ⋅ 🌙 23 °C

    Eigentlich haben wir heute nur eine kurze Strecke von ca. 140 km vor uns, aber da man im Krüger Nationalpark maximal 50 km/h auf den geteerten Straßen fahren darf und auf den holprigen Nebenstraßen sogar nur ca. 30 km/h haben wir über 6 Stunden gebraucht bis wir im nächsten Camp ankamen. Natürlich lag es auch daran, dass wir oft angehalten haben, um die Tiere zu beobachten.

    Der Safari-Tag im Allgemeinen war nicht so erfolgreich, wie der Tag zuvor, aber auch heute gab es einige Highlights. Angefangen bei den verhältnismäßig vielen Nashörnern, die wir entdeckt haben und einem Zebra, dass ca. 15 Minuten vor unserem Auto her getrabt ist. Wir hatten uns sogar zeitweise Sorgen gemacht, dass es krepiert, weil es an dem Tag wirklich sehr heiß war. Das Zebra wollte aber partout nicht nach links oder rechts ausweichen und so "trieben" wir es vor uns her.

    Eigentlich herrscht im Januar Regenzeit im Krüger Nationalpark, aber es war einfach viel zu trocken, so dass die Tiere sich an Wasserlöchern versammelten und wir recht häufig viele auf einer Stelle beobachten konnten. Nachteilig war, dass zwischen den Wasserlöchern dann auch mal zeitweise gar keine Tiere zu entdecken waren.

    Ich habe gelesen, dass infolge der Trockenzeit Anfang der 60er Jahre sich die Geschäftsführung des Krügerparks damals für ein Programm namens "Wasser für Wild" entschied. Es wurden zahlreiche künstliche Wasserstellen angelegt, auch in Gegenden wo vorher kein ständiges Wasser vorkam, um die Wildtiere mit Trinkwasser zu versorgen. Dies führte langfristig gesehen jedoch zu vielen ökologischen Problemen. Beispielsweise wurden seltene Pflanzenfresser durch die Zunahme der Raubtiere an den Wasserstellen bedroht. Viele dieser Wasserstellen wurden bzw. werden wieder geschlossen.

    Ein weiteres Highlight war an einem Ausstiegspunkt. Hier ist war es erlaubt das Auto zu verlassen und sich kurz die Füße zu vertreten. An manchen Points, wie z. B. an diesem, gibt es noch einen kleinen „Shop“ und WC’s. Bei den meisten handelt es sich jedoch lediglich um Aussichtspunkte. Wir waren die einzigen Touristen weit und breit. Der Verkäufer war glaub ich froh mal wieder einen Gesprächspartner zu haben. Er zeigte uns direkt neben der Kühltruhe, aus der er Cola und Co. verkaufte, einen Kadaver (ehrlich gesagt war nicht mehr als ein paar Knochen übrig) und erzählte uns von einem Löwenrudel, dass in den Morgenstunden ein Gnu gerissen hat. Nicht weit entfernt war ein Wasserloch mit einer Elefantenherde.

    An einem anderen Ausstiegspunkt wollten wir eigentlich nur die schöne Aussicht genießen und plötzlich entdeckten wir direkt neben uns 4 Büffel, die unter einem Baum im Schatten lagen. Wir sind dann doch wieder schnell ins Auto und weiter gefahren, schließlich können Büffel sehr aggressiv werden.

    Am Abend, kurz vor dem Ziel kam der Regen aber dann doch noch. Es gab einen heftigen Wolkenbruch während wir die Sachen für unser abendliches Grill-Finale einkauften. Der Regen lies aber recht schnell nach und wir schürten den Rost an. Dieser gehört zu jeder Wohneinheit dazu.

    Jedes Camp ist etwas anders aufgebaut. Es gibt die großen Main Camps mit Tankstelle, Shop, Restaurant, etc. von denen man u. a. auch geführte Touren starten kann und es gibt kleinere Camps. In unserer zweiten Nacht im Krüger Nationalpark haben wir in einem sogenannten Sattelite Camp (Tamboti) in einem Safari Tent geschlafen. Hier gab es nichts, nur die Unterkunft, die Gruppenküche und -sanitärräume. Der Check-In erfolgt im dazugehörigen Main Camp "Orpen", was ca. 3 km entfernt ist. Hier haben wir auch eingekauft. Schlüssel gab es keine, nur die Nummer von unserem Zelt. Das Zelt befand sich direkt am ausgetrockneten Flussbett mit super Aussicht in den Busch. Die Geräuschkulisse war einmalig. Wir konnten eine riesige Affenbande beobachten, die dem Flussbett entlanglief. Später als es dunkel war sind wir mit der Taschenlampe runter an den Zaun, in der Hoffnung noch ein paar Tiere zu entdecken.

    Auf einmal bekam ich einen großen Schreck, weil etwa mit Fell über meine Füße gehuscht ist. Wir liefen hinauf auf unsere Terrasse und leuchteten mit der Taschenlampe in den Busch. Es war eine Kleinfleckenginsterkatze, die uns mit leuchteten Augen anstarrte. Sie wirkte recht zutraulich und war recht lange bei uns. Sie roch wohl das saftige Steak.

    Nach dem Essen gingen wir wieder recht früh ins Bett, da wir am nächsten Tag wieder gegen 4 aufstehen wollen, um nochmal eine kleine Safari Runde in der Morgendämmerung zu unternehmen.
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