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  • Le Chateau Frontenac

    September 23, 2019 in Canada ⋅ 🌧 18 °C

    Ok, irgendein Superlativ muss es ja noch geben. Der ‚Bürgermeister’ Frontenac baute an der Klippe sein Schloss dass insgesamt viermal umgebaut wurde bis bei einem Brand nichts mehr zu retten war. Das ganze war nicht größer als die Wolkenburg bei Kaufungen.
    Stattdessen kam vor 100 Jahren die Eisenbahn auf die Idee im ganzen Land Nobelhotels für ihre Gäste zu errichten. Das heutige Chateau war also schon immer ein Hotel, nie ein Schloss. Für jeden der es sich leisten kann das Muss in dieser Stadt. Übernachtungen sind ab 250€ zu haben. Von innen wirkt es wie ein Eisenbahnhotel. Viel kleiner als erwartet. Und anders schläft man auch nicht in einem der über 600 Zimmer...
    Natürlich gibt es gehobenes Interior. Den Charme des Hotels machen aber die Leute aus die dort arbeiten. Zum Beispiel Anne. Sie ist Concierge und kümmert sich seit fast vierzig Jahren um die Belange und Extrawünsche ihrer Gäste. Auch um meine. :) Von Essensreservierungen außerhalb des Hotel über vergessene Kleidung per Taxi Leuten die schon 10 Minuten vor Abflug stehen nach zu senden bis hin zur taggleichen Organisation von Privatjets in die ganze Welt ist für die Concierges alles nur eine Frage des Geldes. Ansonsten gilt wie in der Apotheke auch - ruhig bleiben!
    Wir kennen uns von einer früheren Reise nach Madagascar und es ist mir eine große Freude Anne hier besuchen zu dürfen. Sie führt noch soweit es möglich ist kurz durch das Hotel bevor wir gemeinsam in einem schicken Restaurant zu Abend essen. Es gibt Lachs Tartar auf Salat, dazu ‚französische Schweinsohren‘. Alles was ich mir sonst nicht unbedingt leiste. Gut dass ich heute nicht groß Rad fahre. Was an Geschmack kaum zu überbieten ist wird in der französischen Küche leider an Kalorien eingespart.

    Ganz zu unrecht ist es aber wohl auch nicht das meist fotografierte Hotel der Welt. Da stört auch nicht dass es gerade ein wenig restauriert wird. Man findet immer ein Stück beeindruckende Fassade. Wirklich beeindruckend ist wie die Logistik reibungslos ineinander übergeht. Ich finde das erhält ein wenig diesen geschäftigen Eisenbahnstil jener Zeit und ist dennoch ein Hotel der Moderne.
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