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  • Glück auf!

    June 7, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Eigentlich ist mir das ‚Glück auf!‘ aus der Heimat sehr viel geläufiger, Ist es doch auch schon so viel älter. Hier im Steinkohlerevier hat es seine Fortsetzung gefunden.

    Das Revier ist ebenso sehr geläufig unter dem Namen Ruhrgebiet, Deutschlands größtem Ballungsraum, sehr geschmacklos, langweilig, jede zweite Straße eine Autobahn, und, und, und.
    Jedoch ist es Teil von Deutschland und damit Teil meiner Reise um diesen Land in seinen Facetten abzubilden. Das Ruhrgebiet entstand aus dem Steinkohlebergbau. Doch vor ein paar Jahren hat die letzte Zeche dicht gemacht. Und nun? Blüht dieses Gebiet kulturell neu auf. Und die Leute sind stolz auf ihr Erbe. Sicher auch, weil die Kohlezeit hier noch nicht zu lange her ist.

    Ich bin zu Besuch auf dem Zollverein. Essens größter Zeche. Auf 54 Gleisen haben sie hier die Steinkohle abtransportiert. Es wurde ausschließlich unter Tage abgebaut. Somit scheint der Umwelteinfluss bei weitem nicht so groß wie im Tagebau. Jedoch trögt der Schein. Teils wurde Steinkohle gleich vor Ort noch zu Koks verarbeitet. Heute erinnert nicht mehr viel an diese blühende Zeit. Wobei, dafür dass man das auf dem Straßenatlas überhsupt nich erwartet ist es hier erstaunlich grün. Die kilometerlangen Abraumhalden kann man also durchaus zählen und darf auch den Ausblick von oben genießen. Eine Kunst, Cafe und Veranstsltungsszene hat sich hier heute etabliert. Nur ist sie aus den allgegenwärtigen Gründen geschlossen. Die Zeche kommt daher wirklich einem überdimensionalen Skulpturenpark mitten in einem Landschaftspark gleich den kaum ein Mensch betreten würde. Und doch ist es DAS Naherholungszentrum der Essen‘er.

    Aporopo Essen. Die Stadt selbst lohnt die Reise kaum und ist übermäßig weit ausgedehnt bis hinunter an die Ruhr. Der Fluss gibt dem Gebiet seinen heutigen Namen. Und mit ihm hört die Norddeutsche Tiefebene auf. Was folgt ist wieder Urgeschichte. Eigentlich verrückt wie nah hier Vergangenheit und Zukunft beieinander liegen und doch unverwechselbar bleiben.
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