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  • Schätze zum Frühstück

    September 17, 2020 in Switzerland ⋅ ☀️ 10 °C

    Nach dem Frühstück komme ich durch ein Dorf. Wer genauer hinschaut, nicht irgendein Dorf sondern eine Schatzkammer. Der Ort Mühlebach hat mit mehr als 500 Jahren den ältesten weitgehend komplett erhaltenen Dorfkern der Schweiz in Holzbauweise. Die sogenannten Heidenhäuser sind allesamt aus Lerche gebaut und auf charakteristische Steinstelen aufgestellt. Die Steinplatten schützten die Häuser vor aufsteigender Nässe auch wenn im Winter hier schnell mal mehrere Meter Schnee zusammen kommen. Wenn der taut bleiben die Häuser von unten dennoch trocken. Oft kann ein Haus somit gleichzeitig als Wohnhaus und Scheune bzw. Stall genutzt werden. Die verbaute Lerche wird über die Jahre immer Wetterbeständiger und fester wenn sie trocknen kann. Daher ist sie hier nicht selten ebenso bereits 500 Jahre und älter.
    Das nahegelegene Ernen ist heute der größte Ort in der Umgebung. Schon vor 500 Jahren erhielt dieser Ort seine eigene Hochgerichtsbarkeit! Heute steht davon jedoch nur noch die Grundfeste vom Galgen. Ernen ist zugleich das Tor ins Binntal. Über 200 seltene Mineralienarten hat man hier gefunden. davon 13 nur hier! Die Schätze der Welt sind manchmal so unscheinbar! Selbst jetzt im September kann man sagen Schätze findet man in jedem Vorgarten. Überall pflegt man die Gärten. Man achtet auf jedes Detail. Akkurat gesäter Lauch und Kohl. Sonnenblumen, so hoch wie das Erdgeschoss der Häuser. Malven blühen oft an jedem Haus. Und dazwischen gucken die Köpfe von Schneewittchen und den sieben Zwergen heraus. Wenn auch als Gartenzwerg verkleidet spielen die Gogwärgi wohl auch heute wieder eine bedeutende Rolle.
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