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  • Day 206

    Alaaf!

    February 17, 2018 in Colombia ⋅ 🌙 26 °C

    Nächster Programmpunkt, Carneval de Barranquilla.

    Von Salento aus, machte ich mich erst einmal auf den Weg ins nette Manizales, um mich dann, 2 Tage später, wirklich auf den Weg nach Barranquilla zu machen.
    Morgens um 7 Uhr ging es mit dem Bus ins ca 5 Stunden entfernte Medellin, von wo ich meinen Flug nach Barranquilla gebucht hatte. Da der Bus etwas Verspätung hatte, nahm ich mir ein völlig überteuertes Taxi, um rechtzeitig am Flughafen zu sein. Ich kam also rechtzeitig und happy an und ging zum Check in. Leider hatte ich bis dahin nicht mit meiner eigenen Dummheit gerechnet. Als ich einchecken wollte, sagte mir eine nette Dame, mit einem doch eher mitleidigen Lächeln, dass ich den Flug leider nicht für den 09.02., sondern für den 09.03. gebucht hatte. Das erklärte dann auch gleich meine zahlreich missglückten Versuche, mich online ein zu checken. Leider konnte der Flug auch spontan nicht umgebucht werden. So sprang ich am Flughafen in einen Bus, der mich zum Busterminal brachte. Dort hatte ich dann tatsächlich Glück und ergatterte den letzten Sitzplatz im Nachtbus nach Barranquilla.
    26 Stunden nachdem ich das Hostel verlassen hatte, war ich nun also vor Ort.
    Was als erstes auffiel, die Temperaturen waren mit 35 Grad deutlich angenehmer als beim Karneval in Köln und anstatt schunkel gab es hier überall Salsa Musik. Ich weiß nicht was besser ist.
    Die Parade an sich, war so wie man das auch aus dem Fernseher vom Carneval in Rio kennt. Schnelle Rhythmen und leicht bekleidete Tänzerinnen. Punkt für Barranquilla!
    Leider konnte man, wenn man nicht ein überteuertes Ticket gekauft hatte, nur sehr wenig von diesem Umzug sehen. Punkt für Köln.
    Nach dem Umzug ging es zur Party am größten Salsa Club der Stadt. Es war eine schöne, ausgelassene Stimmung. Auch die Polizei machte ihren Job ordentlich und zerstörte diese Stimmung.
    Grund dafür war das Partyvolk. Es war an dem Club so voll geworden, daß die Leute auch auf der Straße tanzten. Anstatt allerdings die Straße zu sperren, versuchte die Polizei die Leute vom Feiern ab zu halten und die Straße zu räumen. Nachdem das nicht so recht klappte, beschloss sie an allen Fahrzeugen die Sirenen an zu machen. Diese waren jedoch so laut penetrant, dass nun auch die Menschen im Club (er war zu den Seiten offen) nicht mehr tanzten. Das ganze Spiel dauerte ca. 30 Minuten. Dann machte die Polizei plötzlich alle Sirenen aus und verschwanden.
    Innerhalb von einer Minute war die Straße wieder zur Tanzflächen geworden. Absolut sinnfreie Aktion.
    Zur Tradition beim Carneval gehört es übrigens auch, sich gegenseitig mit so einer Art Rasierschaum zu besprühen und mit Maismehl zu bewerfen. Das macht echt Spaß. Punkt Barranquilla.
    Den Rest des Abends war es dann eine tolle Party. Man unterhielt sich mit jeder Menge columbianer und wurde ständig auf Aquadiente eingeladen. Ein Schnaps der wie Sambuca Schmeckt.
    Dann doch lieber Kölsch, also Punkt für Köln.

    Tag Nummer zwei begann mit einem schweren Kopf und der Info, dass die Party an diesem Tag direkt vor der Tür des Hostels statt fand. Dazu muss ich sagen, dass ich in einem Nachbarort von Barranquilla übernachtet hatte, da die Hostel Preise zum Carneval explodieren.
    Also, Tag Nr. 2, Dorffest!
    Morgens um 10 Uhr baute DJ Turbo! seine Anlage auf, um dann ab 12 Uhr so richtig Gas zu geben. Das wichtigste dabei, es muss laut sein! Man kann es sich ungefähr so vorstellen wie in Brandenburg an der Tanke, wenn die Jungs den Kofferraum aufmachen, die Musik aufdrehen und so ihre P... Länge vergleichen. Der DJ war nämlich nicht der einzige. An allen Häusern drum herum wurden die Boxen raus gestellt und die galt es zu übertönen. Es war so laut, daß man sich im Hostel nicht mehr unterhalten konnte und die Betten vibrierten.
    Mit der Zeit stieg die Anzahl der Leute und auch dessen, sowie mein, Alkohol Pegel.
    Als einziger anwesender Tourist, wurden natürlich alle Tanzversuche beäugt, kommentiert und vor allem belacht. So blieb es auch nicht aus, daß mir ein paar gut betrunkene, ältere Damen unbedingt das Tanzen beibringen wollten. Das war wirklich ein mega lustiger Abend, aber dieses "in einer Tour Aquadiente trinken" verstehe ich nicht.
    Vorbei war die Aben, als dem Veranstalter (der Tante Emma Laden an der Ecke) das Bier aus ging. Also gegen 2 Uhr morgens.

    Ps: Leider sind die Fotos nicht so dolle. Ich hatte entweder kein Telefon dabei oder war betrunken...
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