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  • Day 1

    Wandertouren

    October 6, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 14 °C

    Hallo meine lieben. Mein Aufenthalt in Christchurch neigt sich dem Ende zu und ich habe jetzt schon wahnsinnig viel erlebt. Ich war zwei Tage hintereinander wandern und habe wunderschöne Landschaften gesehen. Am ersten Tag war ich mit Giulia aus Italien unterwegs. Sie kommt ursprünglich aus Italien und lebt in Melbourne. Gut für mich, da ich im März in Melbourne sein werde. Sie bot mir an, dass ich in der Zeit bei ihr wohnen könnte. Perfekt! Die Wandertour mit Giulia ergab sich spontan am Vorabend, als ich sie kennenlernte. Sie erzählte mir, dass sie wandern gehen möchte und ich fragte sie direkt, ob ich sie begleiten dürfte. Ich war so heiß darauf, endlich die Natur von Neuseeland zu sehen und so war es dann auch. Wir starteten am nächsten Tag ganz gemütlich am Vormittag und fuhren mit dem Bus zur Gondola Christchurch. Nachdem wir den Ausstieg verpassten, trampten wir eine Station zurück. So schnell konnt ich gar nicht gucken, hielt sie den Daumen nach draußen. Ein älterer Herr, ich denke er war Holzfäller oder irgendwas dergleichen, da sein Auto aus Holzspänen bestand, fuhr uns also wieder zurück. Lieber Kerl! Das also war meine erste Tramperfahrung... Voller Holzspäne am ganzen Hintern stieg ich aus und die Wandertour konnte beginnen. Das Wetter war ok. Es war bewölkt und ein wenig kühl. Ich hatte meine Jacke im Hostel vergessen und hoffte nun auf Sonne... Sie kam... nicht. Giulia gab mir ihre Jacke und wir machten es uns an der Spitze der Gondola gemütlich. Nach etwa einer Stunde ging es weiter. Wir sahen wunderschöne Landschaften, viele Schafe und mein englisch war für meine Verhältnisse sehr gut. Ich lief mit meinem Mini Wörterbuch nebenher und schaute ein Wort nach dem anderen nach. Praktisches, kleines Ding! Nach ca. 3 Stunden trennten sich unsere Wege. Giulia ging den Wandertrack und ich entspannte bei einer super Aussicht, genoss die Ruhe und die Einsamkeit. So kennt man mich gar nicht, ich mich nicht. Es war wunderschön. Und was passierte, kaum dass sich unsere Wege trennten und ich Giulia ihre Jacke ihr geben musste? Genau, die Sonne kam raus. Mein Glück verfolgte mich also bis an das andere Ende der Welt. Nach ca. 40 Minuten chillen ging ich weiter Richtung Sumner. Ein süßer, kleiner Stadtteil von Christchurch. Hier hätte ich auch länger bleiben können, aber ich musste ins Hostel zurück, da es doch kühler wurde. Es war ein wunderschöner Tag.

    Giulia gab mir eine Karte von einer Wandertour durch die Porthills. Diese Tour machte ich am nächsten Tag. Ich startete wieder mit dem Bus, raus aus der Stadt und es konnte losgehen. Die Tour begann mit einem Weg durch einen Wald. "Na toll" dachte ich mir, da ich überhaupt kein Fan von Wandertouren bin, die im Wald sind.... Ich will doch Berge sehen! Mein zweiter Gedanke war: F***, ich werde mich hier 100pro verirren. Egal, ich wollte in die Porthills. Nach einer halben Stunde ca. hörte der Wald auf. Es war windig, kalt (jay, Jacke nicht vergessen) und meine Laune am Boden. Wirklich schön war da das nicht. Ein Traum eines jeden MTB-u. Downhill-Fahrers, aber für Wanderer.... Naja gut, weiter geht's. Nach einer Weile hatte ich keine Lust mehr auf schmale Wege gehen und ging querfeld ein über einen Hügel. Welche Aussicht sich da ergab, hatte ich nicht geahnt. Es war so atemberaubend und meine Laune ging endlich wieder nach oben. Ich fand von dort aus einen anderen Weg und kam immer mehr in die Porthills. Irgendwann erblickte ich einen Felsen und dachte mir "Da kraxl ich jetzt rauf!" und was ich da sah, war unglaublich. Die Sonne kam raus und wenn der Wind mal weg war, war es auch angenehm von den Temperaturen her. Ich fühlte mich gut, aber auch alleine. Niemand war da, mit dem ich dieses Erlebnis, diese Aussicht teilen konnte. Ich schrieb meinen Liebsten und versendete Fotos. Dann halt so! Nach einer Weile ging ich wieder zurück. Lauter MTB-Fahrer fuhren an mir vorbei... Ääähhhh, ich verbesser mich... Sie heizten an mir vorbei. Wie schon gesagt, ein Traum für MTB-Fahrer. Irgendwann kam ich in meinen wohl bekannten Wald. Und was war dann? Ja natürlich, ich verlief mich. Als ich gefühlt zum 10. Mal an ein und der selben Bank und Blume vorbei lief, reichte es mir. Ich fragte nach dem Weg zur Busstation. Jerome, ein lieber Einheimischer, bot mir an, mich hinzufahren. Dankend stieg ich ein, ich war echt fertig mit der Welt. Wir fuhren ca. 2 km und ich dachte mir, das bin wieder typisch ich. So weit weg vom Ziel und kein Peil, wo ich bin. Er fragte mich, wo ich hin muss und ich antwortete "to Christchurch, in the middle of the city ." Er bot mir an, mich hinzufahren und ich war einfach nur froh darüber. Viele Leute sagten mir, es sei supersimpel, in Christchurch zu trampen und ganz normal. So läuft also Backpacker sein ab. Wenn das jetzt meine Eltern lesen, bekomme ich in ca. 5 Stunden einen Anruf... Wollen wir wetten!? :)

    In dem Footprint sind Fotos von der ersten Wanderung. Der zweite beinhaltet Fotos von den Porthills.

    Bis die Tage! Morgen geht es vielleicht nach Kaikoura. Ich hallte euch auf dem laufenden.
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