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  • Day 27

    Titicacasee

    November 9, 2017 in Peru ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Titicacasee ist ca. 15 Mal so groß wie der Bodensee und damit der größte See Südamerikas. Mit bloßem Auge lässt sich das Ufer in der Ferne nicht mehr erkennen. Der See liegt inmitten des Altiplanos, einer riesigen 3800m hohen Ebene der Anden. Sowohl Peru als auch Bolivien haben Anteil an dem See, letzteres hat hier wegen des sonst fehlenden Meereszugangs sogar die Marine stationiert.
    Wir haben den weiten See zunächst von der peruanischen Seite aus kennengelernt und sogar eine Nacht auf einer der Urus, der schwimmenden Inseln, verbracht. Von Puno aus erreicht man die aus Tortora (so wird das Schilf des Titicacasees genannt) bestehenden Inseln am besten. Auf den ca. 50 Inseln leben ungefähr 2000 Indigene. Der wesentliche Inhalt ihres Lebens besteht darin die Inseln zu erhalten. So muss alle 14 Tage eine neue Schicht Schilf gelegt werden, unter den Häusern wird dieses "nur" alle sieben Monate erneuert, da hierfür das gesamte Haus verschoben werden muss. Viele der Uros leben mittlerweile vom Tourismus, nur noch wenige leben wie ursprünglich von der Entenjagd oder vom Fischfang.
    Der 25jährige Präsident unserer Insel, wie sich Eduardo selber bezeichnet, lebt seit jeher auf den schwimmenden Inseln. Seine gleichaltrige Partnerin Gloria ist erst vor zwei Jahren auf die Insel gezogen. Erst wenn die beiden fünf Jahre lang das Zusammenleben erprobt haben, dürfen sie heiraten, so schreiben es die Regeln ihres Volkes vor. Das Leben auf der höchstens 100 qm großen Insel bietet wenig Abwechselung, daher nutzte das bezaubernde Paar die willkommene Gelegenheit uns und die anderen vier Gäste zu ihrem Lieblingsspiel Uno zu überreden. Es war ein sehr lustiger Abend!
    Unser Weg nach La Paz in Bolivien führte zum großen Teil entlang des Sees. In Copacabana, welches kurz hinter der Grenze liegt, legten wir einen mehrstündigen Zwischenstopp ein, um von hier aus die schöne Isla del Sol zu besuchen.
    Auf der Insel leben immerhin 2500 Bolivianos. Die meisten Touristen kommen nur für ein paar Stunden vorbei oder bleiben maximal für eine Nacht. Dabei hat man sehr den Eindruck auf einer griechischen Insel gelandet zu sein, doch spätestens beim Eintauchen in das eiskalte Wasser des Titicacasees hat man nicht mehr das Gefühl auf einer Mittelmeerinsel zu verweilen.
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