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  • Day 23

    Reisen in Japan

    April 27, 2018 in Japan ⋅ 🌙 16 °C

    Reisen ist in Japan wirklich relativ einfach, trotz der Sprach-/Schriftbarriere. Das liegt auch an der hervorragenden BahnInfrastruktur. Shinkansen fahren ist einfach traumhaft und wirklich schnell. Auf den Hauptstrecken Tokyo-Kyoto gleiten alle 10-15 Min. Züge auf Extratrassen durch das Land. Der Nozomi-Superexpress erreicht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 206 km/h inklusive Stopps! Und die Züge halten auf cm genau auf dem Bahnsteig. Die Wagen wechseln die Reihenfolge nicht und so übernehmen Aufkleber auf dem blitzsauberen Bahnsteigboden die Wagensstandsanzeiger... und die sind immer richtig! Dass die Züge auf die Minute genau abfahren, erklärt sich von selbst. Verlässt man jedoch die Hauptstrecken und fährt mit kleineren Bahnen, wird es schon mal kompliziert, weil die Übersichtspläne und Anzeigen manchmal nur noch auf Japanisch sind.... ohne App geplante Versuche von x nach y zu kommen, nach dem Motto "das klappt schon", sind keine gute Idee. Das kostet schon mal eine zusätzliche Stunde Fahrzeit 😁.
    Reisen ist auch nicht unbedingt so teuer. Für das Bahnfahren gibt es einen Railpass, der z.T. auch für den Nahverkehr gilt. Auch für die Unterkünfte habe ich nicht mehr ausgegeben als z.B. in Argentinien, richtig schlecht war keine und alle tipptopp sauber. Ich habe alles dabei gehabt: das Kapselzimmer in Tokyo, das Sechser- Doppelstockbettenzimmer auf gefühlten 9 Quadratmetern, vielleicht auch 10? , das Mehrbettzimmer im japanischen Stil mit Tatamimatten, Futon und faltbaren Trennwänden sowie das Einzelzimmer im Rhyokan, dem traditionellen Gasthaus. Hier gibt's ein eigenes Teeservice, ein Onsen statt der Duschen und eine Yukata, eine Art Bademantel, den man aber auch zum Essen tragen kann. Durch die Onsentradition sind Gemeinschaftsbadezimmer generell ziemlich üblich. Waschbecken sind in traditionellen Häusern merkwürdigerweise immer auf dem Flur. .
    Ein paar Regeln gelten fast überall. Am Eingang: 1. Schuhe aus und Schlappen an (werden meist gestellt), 2. Vor dem Klo Schlappen wechseln! 3. Es ist durch die Papier-Holzwände super hellhörig, also nachts keinen Lärm machen, Haareföhnen nach 11 Uhr verboten, 4. Nie mit Schlappen auf Tatamimatten treten (hab ich natürlich gemacht, aber alle waren zu höflich, mir etwas zu sagen).
    Apropos Klo: Nachdem ich beherzt auf ein paar mit japanischen Zeichen versehenen Knöpfe gedrückt habe, weiß ich: Die japanischen Klos sind super! Die Klobrille ist immer beheizt 😊 - sogar auf öffentlichen Klos - allein deswegen setzen sich alle und es ist entsprechend sauber. Die Bidet-Funktion ist auch schön. Das Wasser wird sogar gewärmt und trifft das entsprechende Körperteil überraschenderweise genau! 🙄 Außerdem gibt es wirklich überall öffentlich Toiletten!
    Vielleicht ist das so, weil man überall Getränkeautomaten findet. Die Getränke sehen fies süß aus, aber die ganzen grünen Tees und einige Limonaden sind alle komplett ungesüßt! Das gilt leider nicht für den Dosen-Kaffee, der kommt dafür heiß aus dem Automat!
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