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  • Day 116

    Kapstadt - Am Kap der Guten Hoffnung

    December 29, 2018 in South Africa ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach Betty’s Bay ging es am nächsten Tag weiter Richtung Kapstadt, dem wir zu diesem Zeitpunkt schon sehr nah waren. Nach nur etwa eineinhalb Stunden Autofahrt schätzungsweise (ich erinnere mich nicht mehr an die genaue Zeit) erreichten wir das Randgebiet Kapstadts: das riesige Township Khayelitsha. Unmengen an an Wellblechhütten oder kleiner Steinhäuser, die in den bröckeligen Sand der Dünen gebaut worden waren oder weiter vom Meer entfernt im etwas kargen Inland lagen. Weiter ging es entlang der Küste in Richtung unseres Ziels: Das Kap der guten Hoffnung.

    Nach Khayelitsha folgte eine Gegend mit hübschen Häusern und es gab sogar einen Tennisplatz neben der Straße mit wunderschönem Meerblick. Wir waren alle fasziniert von der Vielfalt, den unzähligen bunten Farben und dem wuseligen Treiben der Stadt, als plötzlich der Motor unseres Chicos mitten an einer Kreuzung versagte und der Wagen zum Stehen kam. Was danach passierte hätte auch in einen guten Actionfilm gepasst. Mit der Geschwindigkeit und Finesse eines KSK-Teams sprangen in dem Augenblick, wo das knatternde Stottern des Motors erlosch alle Mann außer der Fahrerin gleichzeitig aus dem Wagen, rannten nach hinten und schoben an, während Anne mit dem Gas spielte um das Auto wieder zum Rollen zu bringen. Glücklicherweise gelang dies nach einem kurzen Anschubversuch unsererseits auch und die Fahrt konnte weitergehen.

    Weiter ging es den Boulevard entlang, an sehr vielen hübschen Häusern, welche am Berg gelegen waren, entlang. Wir genossen die Aussicht, das gute Wetter und die frische Luft und hatten laute Musik im Auto an, zu der wir sagen. Leider kratzte unser Wagen kurz darauf wieder ab und dieses Mal ging es nicht so einfach, ihn wieder in Gang zu kriegen. Nach etwa zwanzig Minuten, mehreren Telefonaten mit unserem Autovermieter und einigen Anschubsversuchen mit Hilfe von den Leuten aus der Gauteng Provinz, welche nach wie vor mit uns reisten, nur einen eigenen Wagen hatten, gelang es uns endlich, den Motor wieder zu starten. In dem unerschütterlichen Glauben, dass der Wagen uns auch weiterhin nicht im Stich lassen würde und sogar heil aus den Drakensbergen gebracht hatte, fuhren wir weiter, während die Gegend immer spärlicher besiedelt war und wir uns schlussendlich nahe des Naturschutzgebietes in einer langen Wartereihe von Autos befanden. Das ging eine Weile so gut, bis das Auto erneut versagte, dieses Mal jedoch am Berg mit einer Handbremse, die sich mehr schlecht als recht so nennen durfte, in einer hunderte Meter langen Autoschlange ohne Wendemöglichkeit, einige Kilometer von der Stadt wieder entfernt und zu allem Überfluss in einem Funkloch. Während die Autofahrer hinter uns ungeduldig wurden und einige anfingen uns zu überholen, sahen die anderen Autofahrer das als Zeichen, dass es nun gestattet war, die Gegenfahrbahn für dieses Manöver zu nutzen, was jedoch nur zur Folge hatte, dass sie sich aufgrund der sich nur langsam fortbewegenden Schlange nicht alle vor uns auf der richtigen Straßenseite wieder einsortieren konnten und auf der falschen Fahrbahn stehen blieben. Kurz um, es ging kaum voran und nun konnten auch diejenigen, die auch auf dem Rückweg befanden nicht mehr weiter. Das ging etwa zehn Minuten so, bis ein netter Mann, der etwas von Autos zu verstehen schien uns half unsere Karre wieder in Gang zu kriegen. Wir anderen regelten in der Zeit durch Handzeichen den Verkehr, damit zumindest die Autofahrer die vom Kap der guten Hoffnung kamen weiterfahren konnten.

    Wie auch immer, schlussendlich gelangten wir an unser Ziel, wo wir zuerst eine kleine Wanderung zu einem Leuchturm an der Spitze der Landzunge machten und dort die Aussicht genossen, bevor wir das eigentliche Kap der guten Hoffnung, etwa zwei Kilometer weiter (eine andere Landzunge, die aber tatsächlich nördlicher liegt, als die mit Leuchttur) in Augenschein nahmen. Die Aussicht war der Wahnsinn und die frische Luft, die nach Meersalz und Abenteuern roch, lies einen das Gefühl, dass Vasco da Gama und seine Seeleute gehabt haben mussten, als sie das Kap erreichten sehr gut nachempfinden.

    Als wir wieder am Wagen waren, ging es mit den Freiwilligen aus Kapstadt zurück, welche wir am Leuchtturm getroffen hatten, dieses Mal ohne Probleme. Dabei nutzen wir einen Highway, der um einige der Berge herumführte und einen atemberaubenden Blick auf die Küste in der Abendsonnte bot.
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