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  • Day 122

    Ferientrip - Wilderness

    January 4, 2019 in South Africa ⋅ ☀️ 27 °C

    Als letzte Atraktion unserer Kapstadttour ging es in das bekannte Zeitz-Museum. Über viele Etagen ersteckten sich Kunstaustellungen zum Thema Geschichte Südafrikas mit Schwerpunkt Apartheid und wie die Situiation heute ist. Es gab Gemälde, Plastiken, aber auch viele elektronische, teils interaktive Ausstellungsstücke zu entdecken. Von dem ersten Flügel, der durch eine Tür im Hochsicherheitslook mit Gitter und Elektrozaun gesichert war, ging es weiter in lange Galerien mit weißen Wänden und abgedunkelte Vorstellungsräumen. Ich persönlich fand die Ausstellung sehr gelungen, denn es wurde mit verschiedenen Medien gearbeitet, sodass die Atmosphäre nicht nur auf der Leinwand blieb und die Stimmung, die geherrscht haben muss zur Zeit des Bürgerkriegs, so wie davor und danach, sehr gut auf den Besucher übertragen wurde. Meist etwas bedrückt wurde man durch die Räume geführt, aber dazwischen tauchten immer wieder fröhliche und etwas skurile Kunstobjekte auf, wie beispielsweise gemalte bunte Zebras oder eine Dschungelprinzessin auf ihrem Thron, gekleidet wie ein Popstar.

    Nach drei Stunden etwa verließen wir das Museum und verabschiedeten uns von den Kapstädtern, bevor wir uns zu einer Art Autohof etwas außerhalb der Stadt aufmachten. Denn wer sich an unser Auto erinnert, wird bemerkt haben, dass ich noch von keinem Ersatzwagen gesprochen habe. Im Gegenteil gezwungenermaßen fuhren vorerst mit unserer Karre weiter, was soweit auch gut funktionierte, allerdings versuchten wir so gut es ging alle anderen Freiwilligen mitzunehmen, damit sie kein Vermögen für‘s Uberfahren investieren mussten. Den Höhepunkt erreichte es, als wir an Neujahr zu neunt im Viersitzer zu einer der größten Malls (Victoria&Alfred Waterfront Mall) fuhren und danach zum Strand. Ich fühlte mich ein bisschen wie einer der vielen Hunde, die ihren Kopf aus dem Fenster strecken um sich den Fahrtwind um die Nase wehen lassen, nur das ich keine andere Wahl hatte, da im Wagen schlichtweg kein Platz war. Dafür genoss ich mindestens genauso viel Aufmerksamkeit von den anderen Passanten. Jedenfalls hatten wir mit unserem Autovermieter ausgemacht, dass wir den Wagen vor Kapstadt auf einem Autohof abgeben und einen anderen Wagen für ihn nach PE überführen. Bei dem Wagen handelte es sich um einen kleinen etwas älteren SUV, einem Honda CRV, welcher jedoch im Gegensatz zu unserem Chico wie Schiff wirkte. Das Abgeben des kleinen Golfs dauerte länger als erwartet, da niemand bei der Wagenvermietung informiert worden war, aber nach einer weiteren Stunde konnten wir uns dann endlich auf den Weg machen.

    Wie bereits angekündigt, machten wir auf der Rückfahrt nur einen Stopp in dem kleinen Küstenort Wilderness. Das Backpackers, in welchem wir übernachteten, war eines der Schönsten, die ich bisher gesehen habe. Es lag ganz am Rand des Ortes, was bei der geringen Größe jedoch kaum auffiel. Es hatte eine sehr gemütlich Loungeecke mit Billardtisch und Bar und lief über in eine Freidachterrasse mit Meerblick. Der Dorm war groß, aber sehr ordentlich und hatte einen eigenen Balkon, von welchem aus man das Meer und die Sterne beobachten konnte.

    Den Abend verbrachten wir damir, am Lagerfeuer zu sitzen und über die Reise und unsere Pläne für das weitere Jahr zu sprechen. Wir bestellten uns etwas zu Essen und ich habe das erste Mal in meinem Leben Falafeln probiert.

    Während die Anderen noch eine Weile sitzen blieben, verzog ich mich auf den Balkon und versuchte mit Lena Sterne zu bestimmen und telefoniere danach mit Jonte. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei Jonte bedanken, dass er so oft mit mir telefoniert, immer Ansprechpartner für mich ist und sich die Zeit nimmt, wenn ich ein Problem habe. Also falls du zufälligerweise gerade diesen Blog liest, danke Buddy, dass es dich gibt! Ebenso gilt das für Ben und Philipp, die mich immer auf dem Laufenden halten, mit denen ich mein Jahr auf eine noch ganz andere Weise teilen kann und die sich immer Zeit für mich nehmen und da sind, wenn ich sie brauche. Ihr seid die Besten!

    Aber schluss jetzt mit dem Rumgeschnulze, am nächsten Tag ging’s an den Strand um sich ein bisschen bräunen zu lassen und ich erkundete im Anschluss auf eigene Faust den Ort. Dazu gibt es nicht viel Besonderes zu sagen, den er ist wirklich klein, aber verträumt. In einem Superspar gönnte ich mir nach langer Zeit mal wieder einen Energydrink – irgendso ein Monster Luis Hamilton-Gesöff (An dieser Stelle meine persönliche Produktempfehlung: Monser Standart 500mL, nicht der 550mL, den der schneidet im Preis-Leistungs-Verhältnis miserabel ab, da 1/10 mehr Inhalt zu fast 1/3 des Kaufpreises mehr).

    Am Nachmittag ging es dann schlussendlich ins heimelige PE zurück und die Fahrt im großen Honda war sehr angenehm.
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