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  • Day 221

    Stellenbosch

    April 13, 2019 in South Africa ⋅ ⛅ 19 °C

    Am Morgen des 13ten Aprils ging es nach einer erholsamen Nacht wieder los. Das letzte Ziel unserer Reise stand bevor: Kapstadt. Dort wollten wir meine Eltern einsammeln und für Ben sollte es vom Kapstädter Flughafen zwei Tage später zurück nach Tansania gehen.

    Doch anstatt direkt dorthin zu fahren, war unser Plan vorher eine Pause in der kleinen Studentenstadt Stellenbosch einzulegen. Obwohl das Städtchen relativ klein ist, so ist der Ort doch weltbekannt. Denn neben der sehr guten Universität findet sich hier zudem eines der bekanntesten Weingebiete in ganz Südafrika.

    Nach gut zweieinhalb Stunden Fahrt erreichten wir, begleitet von leichtem Regen, die Stadt. Wir kreisten ein- zweimal um das Universitätsgelände herum, bevor wir einen Parkplatz fanden. Glücklicherweise war die „Fußgängerzone“ nur etwa drei Minuten entfernt. Dabei handelte es sich zwar nicht wirklich um eine für Autos gesperrte Zone, denn so etwas gibt es in Südafrika nicht, aber dafür gab es breite Bürgersteige und die Straße war mit Cafés, Bars und kleinen Läden gesäumt.

    Wir konnten uns für keine der Lokalitäten entscheiden, da sie alle brechend voll mit Studenten waren, weshalb wir uns vorerst das Einkaufszentrum ansahen. Dort entdeckte Ben einen Schmuckladen, der auch Ohrlöcherstechen anbat. Nach kurzem Überlegen entschied er, sich eine Helix stechen zu lassen. Da er ohnehin vorhatte, sich diese stechen zu lassen, war dies die ideale Gelegenheit, sich ein Andenken an Südafrika zu besorgen. Auch wenn Ben beteuerte, dass es nicht wehgetan habe, sah es in meinen Augen schmerzhaft aus, als die Dame mit einem Gerät das Loch schoss, dass mich stark an ein Ettiketiergerät für Kühe erinnerte.

    Wie dem auch sei, ohne mit der Wimper zu zucken ließ Ben sich das Loch stechen. Nachdem wir den Laden verlassen hatten, holte ich mir einen Kaffee und wir gingen bei Pick’n’Pay einkaufen.

    Mit unseren Snacks setzten wir uns in eine Ecke des kleinen Parks auf dem Unigelände. Ben hatte einen ziemlich leckeren Kuchen und ich hatte eine halbe Pizza. Auf einmal kam jedoch ein Obdachloser auf uns zu und bat uns um etwas zu essen. Seit meinem Überfallerlebnis in Kapstadt bin ich extrem vorsichtig geworden, was das Angesprochenwerden auf offener Straße angeht. Dementsprechend war ich innerlich ziemlich angespannt und wimmelte ihn mit einem schlechten Gewissen und einem Stück Pizza in der Hand ab. Er grummelte etwas vor sich hin und zog weiter um andere Studenten um Geld zu bitten.

    Nachdem wir unser Mittagessen verspeist hatten, gingen wir zurück zum Wagen und fuhren weiter nach Kapstadt.
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