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  • Day 225

    Titanic am Kap

    April 17, 2019 in South Africa ⋅ ⛅ 20 °C

    Den letzten Tag in Kapstadt begannen Mutti, Aja und ich in der Victoria&Alfred Mall um noch ein paar Einkäufe zu tätigen und mich für den bevorstehenden Winter auszurüsten. Papa setzte sich derweil in ein Café am Hafen um die herrliche Aussicht auf die vielen weißen Boote und den warmen Sonnenschein zu genießen. Nachdem wir mit den Einkäufen fertig waren, setzten wir uns noch einen Augenblick dazu, bevor wir alle zusammen in Richtung Cape Agulhas fuhren. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch in Muizenberg, einem Stadtteil Kapstadts am südlichen Küstenstreifen. Bekannt ist der Ort vorallem durch seine originellen kunterbunten Badehütten, die am Strand aufgereiht sind. Mithilfe der Auskünfte eines Parkwächters fanden wir diese auch zügig.
    Die Häuser sahen wirklich lustig aus, wie sie in den buntesten Farben aneinandergereiht dastanden. Dabei hatte die Hütte meistens eine andere Farbe als mindestens eine ihrer beiden Türen und das Geländer. Dennoch blieb jedes Badehäusschen in sich stimmig. Nach einigen Fotos und ein paar Schritten über den Sand ging es dann wieder zurück ins Auto, da der Wind kalt und zugig war.

    In Cape Agulhas hatten wir ein Airbnb gebucht, dass in Strandnähe lag. Nach der Schlüsselübergabe fuhren wir in das kleine Restaurant, dass Ben und ich während unseres ersten Aufenthaltes besucht hatten. Es war ein interessantes Gefühl von Zeit, als ich gut drei Tage nach meiner Abreise von dem Ort, damals mit Ben, nun wieder hier war, nur drei Tische entfernt von dem Platz, an dem wir gesessen hatten. Vielleicht war es nur ein kleines Detail, wie Bens Aussage, dass das Aquarium in keinem guten Zustand sei, da die Fische nicht in der Mitte, sondern immer entlang des Glases schwammen, das mir durch den Kopf schoss. Oder die Tatsache, dass ich nach über einem halben Jahr nun wieder mit meiner Familie an einem von Zuhause weit entfernten Ort zusammen saß. Auf jeden Fall realiserte ich ein weiteres mal, wie schnell doch die Zeit vergangen war und wie viel ich währenddessen erlebt hatte.

    Am nächsten Tag besuchten wir natürlich den südlichsten Punkt Afrikas erneut, und schossen ebenfalls etliche Bilder. Zuvor waren wir noch am Hafen gewesen, konnten dieses Mal allerdings keine Stachelrochen entdecken. Dafür badeten Papa und ich unbesorgt neben dem Hafenbecken. Da wir mehr Zeit als letztes Mal hatten, spazierten wir alle zusammen noch ein bisschen weiter und inspizierten ein altes Schiffswrack, wofür Ben und ich beim letzten Mal aufgrund des Sonnenuntergangs keine Zeit mehr gehabt hatten. Mystisch und etwas unheilvoll lag das zerbrochene Frachtschiff in der kleinen Bucht und bildete mittlerweile ein künstliches Riff für unzählige Vögel.

    Nachdem wir wieder zurück am Haus waren, packten wir unsere Sachen und fuhren weiter in Richtung Oudtshoorn.
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