Satellite
  • Day 81

    USA: Unser Fazit

    May 20, 2019 in the United States ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute ist unser letzter Tag hier, morgen um 7:30 Uhr fliegen wir über Seattle nach Vancouver und starten in das größte Abenteuer unseres Lebens. Bis auf drei Tage Hostel und Mietwagen und unserer Verabredung mit drei WWOOF Hosts ist noch nichts organisiert, was die Aufregung noch größer werden lässt. Statt uns auf das Ungewisse zu konzentrieren, möchten wir in diesem Footprint die bisherige Zeit in den USA zusammenfassen.

    West und Ost waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Die ersten 7 Wochen in Kalifornien waren traumhaft. Das Wetter war perfekt, die paar Regentage hatten ihre eigene Schönheit und sorgten dafür, dass in Auburn die Vegetation saftig und vielfältig war. In San Diego hatten wir das seltene Glück, die bunten Auswirkungen eines nassen Winters zu erleben. Zwar war der Frühling drüben in Gaithersburg auch in vollem Gange, die höhere Luftfeuchtigkeit machte aber sowohl warme als auch regnerische Tage unangenehmer. Außerdem ist die Vegetation der deutschen ähnlich und für uns weniger spannend. Die Pazifikküste war durch das klare, blau-grüne Wasser auch etwas spannender als die unruhige, trübe Atlantikseite.

    Der Straßenverkehr war an beiden Orten unübersichtlich, durch den vielen Stau im Umkreis von Washington war im Osten das Fahren aber viel lästiger. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen dort weniger lächelnd und entspannt durchs Leben gehen als an der Westküste. Insgesamt waren die Menschen aber sehr höflich und freundlich, da können wir Deutschen uns sicher eine Scheibe von abschneiden 😊

    Das Essen war auf beiden Seiten gut. Im Westen waren wir so gut wie jeden Tag Essen und hatten durch die meist großen Portionen genug für ein Mittagessen am nächsten Tag. Im Osten haben wir öfter gekocht und dank Trader Joe‘s gesund und abwechslungsreich gegessen. Wir verlassen das Land mit weniger Speck auf den Hüften als bei Ankunft 😊 Preislich kamen wir insgesamt auf einen ähnlichen Tagessatz (um die 80$ pro Tag für zwei Personen, alle Unternehmungen eingerechnet).

    Was werden wir nicht vermissen?
    - Toiletten ohne Klobürsten
    - Straßenverkehr (verwirrende Schilder, Mautstraßen, kein Rechtsfahrgebot)
    - Parkplatzsuche und -gebühren
    - Dass Bettdecken in Hotels nicht in die Bettwäsche eingepackt sind, sondern nur durch ein loses Laken vom Körper ferngehalten werden
    - Das Leitungswasser
    - Unnötig viel Plastikmüll zu erzeugen
    - Die hohen Einkaufspreise und riesen Verpackungsgrößen
    - Wenige Spaziermöglichkeiten

    Was werden wir vermissen
    - Alles mit Kreditkarte zahlen zu können
    - Die schnelle Abwicklung in Restaurants (und meistens auch ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen)
    - Kostenloses Wasser im Restaurant und kostenlose Refills für die meisten Getränke
    - Die Hilfsbereitschaft und das Organisationstalent der Amerikaner (Veranstaltungen und Eintritt zu Attraktionen immer bestens geregelt und gesichert)
    - Trader Joe‘s und Panera
    - Einkaufsläden mit riesiger Auswahl
    - günstige Spritpreise (in Washington knappe 3$ pro 3,78 L)

    Unser Fazit: es waren arbeits- und studienbedingt anstrengende Monate, die Wochenendtrips haben uns aber immer viel Freude bereitet. Den Osten verlassen wir gerne, aber ein kleines Stück Herz ist in Kalifornien geblieben. Von den USA sind wir positiv überrascht. Es ist nicht alles so verrückt, wie wir dachten und einige Menschen haben doch eine vernünftige Mentalität 😁 wir werden das Land in guter Erinnerung behalten!
    Read more