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  • Day 5

    Abschied von der Hauptstadt

    January 31, 2022 in Cambodia ⋅ ⛅ 23 °C

    Ganze drei Nächte habe ich es in Phnom Penh ausgehalten. Die Hauptstadt ist laut, staubig und hektisch. Gegen späten Nachmittag kehrt Ruhe ein und noch viel später am Abend kann man sicher den ein oder anderen etwas ruhigeren Spaziergang wagen. Bürgersteige sucht man hier jedoch oft vergebens. Und wirklich einladend ist weder die Promenade noch das unmittelbare Umfeld meines Hostels. Im Aufenthaltsraum des „The Big Easy“ ist es immer laut, da hier auch gleich die Bar und der Billardtisch sind. Von früh bis spät laufen hier die Klassiker, Rock, Indie, Pop, eigentlich genau mein Ding. Aber wenn man nur in seiner Schlafkoje mal wirklich zur Ruhe kommen kann, ist es auf Dauer vermutlich anstrengend. Dazu noch der Straßenlärm und das permanente Surren der Ventilatoren, entsprechend noch oben hin angepasste Sprechlautstärke an der Bar. Ich bin froh, hier nicht länger bleiben zu müssen. Das Essen war gut, das Personal zuvorkommend und überhaupt, kann ich mich nicht beschweren. Ich habe hier alles erledigt. Für die Verlängerung meines Visums werde ich höchstwahrscheinlich vor Ablauf der ersten dreißig Tage hierher zurückkehren müssen. Für meine nächste Station habe ich allerdings erst mal ganz bewusst etwas Abgeschiedeneres gebucht und bin sehr gespannt.

    In der Nacht vor meiner Weiterreise finde ich nur wenig Schlaf. Ich habe bereits alles gepackt und bin gegen 22 Uhr im Bett, als noch reger Austausch im Schlafsaal stattfindet. Der Brite Steve berichtet erneut von seinen Abenteuern und seine weiblichen Zuhörer lauschen dem Backpackersenior gespannt. Es geht um Schlangen, Spinnen, Krokodile, man erzählt sich, was man erlebt oder gehört hat.

    Der Wecker ist auf 6.15 Uhr gestellt. Ich bin gegen 2 Uhr wach und schlafe dann auch nicht noch mal ein. Der Ventilator brummt, trotz der Klimaanlage ist es warm und stickig. Kurz nach 6 stehe ich auf, ziehe mein Bett ab, gehe Zähne putzen und mache mich auf die Suche nach Frühstück zum mitnehmen. Einen Bäcker sucht man hier vergebens und an das Essen aus den Garküchen auf der Straße traue ich mich noch nicht ran. Vor ein paar Jahren hatte ich mir in Thailand mal ziemlich heftig den Magen verdorben. Das soll nicht wieder passieren.
    Im Minimarkt finde ich eine Art mit Schokolade gefülltes Milchbrötchen und Vanillehörnchen, beides abgepackt in Folie. Auf dem Markt herrscht schon reges Treiben, hier ein paar noch zappelnde Fische, da ein paar tote Hühner, aufgestapelt neben brutzelnden Dingen auf dem Grill, von denen noch nicht genug weiß. Ich kaufe einen Apfel und eine große Mandarine für 2$. Die Fahrt nach Kampot dauert über drei Stunden, aber ich habe mich am Vorabend am Amok Hähnchencurry mit Reis tüchtig satt gegessen. Das hält noch eine Weile vor.
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