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  • Day 14

    Fort Lauderdale und Miami

    November 17, 2018 in the United States ⋅ ☁️ 20 °C

    Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Großstädte an der Ostküste. Auf dem Plan standen Fort Lauderdale und Miami. Zumindest einen kleinen Einblick wollten wir auf unserem Roadtrip erlangen. Natürlich wussten wir, dass man solche Städte mit Sicherheit nicht an einem Tag erkunden kann, aber für einen ersten Überblick und ob man eventuell wieder kommt, sollte es doch ausreichen.
    Da wir ja gestern ordentlich Zeit gut machen konnten, rückte heute Fort Lauderdale in die erste Tageshälfte. Grundsätzlich wäre dies sonst nur als Durchfahrt nach der Erkundung von Palm Beach geplant gewesen. Tatsächlich war diese Planung wohl im Nachhinein die Bessere. Aber von Anfang an:

    Zunächst begann der Tag – wen wundert es mittlerweile – mit der täglichen Reinigung und dem Selfie am Campground.
    Die ersten Meilen kannten wir dann ja auch von gestern schon, so dass diese schnell absolviert waren.
    Auf Grund der Uhrzeit war der Verkehr jedoch noch etwas gediegener, so dass ich tatsächlich noch zu meinen Schnappschüssen des Trump’schen Anwesen kam.
    Die weiteren Meilen bis Fort Lauderdale wurden nur noch durch einen Stopp unterbrochen. In der Nähe von Briny Breezes hielten wir an einer schönen Bucht und gingen kurz mal runter zum Strand. Leider war es noch zu bewölkt und frisch um den Körper im Atlantik zu suhlen. Also gab es nur nach kurzem Füße schwenken im Sand noch ein Sandwich zum Frühstück bevor wir an den unzählbaren Hochhäusern am Strand weiter fuhren.
    Gegen 11 Uhr – also ca. 3 Stunden nach Abfahrt - erreichten wir dann Fort Lauderdale. Überraschenderweise fanden wir recht schnell einen großen Parkplatz, wo wir für 1 Dollar die Stunden mit unserem RV stehen durften. Ohne groß nachzudenken bezahlten wir die maximale Parkgebühr für 4 Stunden, denn gegen 16 Uhr wollten wir eh in Miami sein.

    Laut Reiseführer kann man unseren aktuellen Anlaufpunkt am besten per Wassertaxi erkunden. Dazu muss man vielleicht noch erwähnen, dass Fort Lauderdale das Venedig der Vereinigten Staaten ist. Entstanden aus einer reinen Sumpflandschaft, welche Stückweise trockengelegt wurde.
    Also holten wir uns ein Tagesticket und fuhren zunächst mal ca. 45 Minuten mit dem kleinen Schiffchen durch die Stadt. Bis dato war ich der Meinung, dass wir in Palm Beach schon die krassesten Anwesen gesehen hatten. Ok... man darf sich ja auch mal irren. Unglaubliche Grundstücke und Villen – Privatpool am Meer obligatorisch – reihten sich aneinander. So erfuhren wir auf einer der Bootstouren auch, dass das teuerste Privathaus an der Bucht schlappe 27,5 Millionen Dollar gekostet hat. Wer das gerade aber nicht parat hat konnte ähnliche Unterkünfte auch für 45.000 Dollar im Monat mieten. Zu allen Grundstücken gehörte aber natürlich auch der private Bootsanleger – und dieser war selten leer und niemals mit einem einer normalen Yacht bestückt. Hier zählte nur Größe – und ohne es zu wissen – die Yachten haben mit Sicherheit ein Vielfaches der Häuser gekostet. Privatsphäre war aber dennoch Mangelware... denn die Schiffe fuhren im Minutentakt vorbei. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum doch viele Anwesen verlassen aussahen oder mit "Sale"-Schildern bestückt waren.
    Nach den 45 Minuten stiegen wir aus unserem ersten Wassertaxi aus und gingen wenige Kilometer am Strand entlang wieder zurück. Das ging so lange, bis wir von einer Absperrung an dem weiteren Weg gehindert wurden. Zumindest hier erklärte sich dann auch die massive Polizeipräsenz – sowohl auf Land als auch auf dem Wasser und in der Luft durch einen ständig kreisenden Helikopter. In den nächsten Minuten begann ein großes Jetskirennen. Dafür reichte jedoch dann weder unser Interesse noch unsere kalkulierte Zeit aus.
    Also begaben wir uns zur Wassertaxi-Station und fuhren die nächsten ca. 35 Minuten zurück zu unserem RV – natürlich wieder vorbei an den Häusern und Yachten, die ich mir nicht mal für einen Tag leisten könnte.
    Immerhin nutzen wir 3 von den bezahlten 4 Parkstunden aus – aber ganz ehrlich… der Dollar war uns dann auch egal 😊
    So kämpften wir uns im weitern Verlauf durch ein paar Umleitungen durch – in Downtown wurde schwer gebaut – bevor wir gegen halb 4 am KOA in Hollywood (bei Miami) ankamen.
    Kurz im W-Lan die letzten Reiseberichte hochgeladen und schon erwartete uns das Uber, welches uns für 25 Dollar ins 40 Minuten entfernte Miami Downtown brachte (ja, von den Preisen bin ich immer noch begeistert. Auch wenn hier die Entfernungen anders sind als in Deutschland, den Preis zahlt man bei uns von der Südstadt zum Hauptbahnhof und nicht von Köln nach Düsseldorf).
    Ca. 1 Stunde erkundeten wir schließlich Miami Downtown und kamen zu dem Entschluss, dass bis auf die durchaus beeindruckende Skyline Miami in dem Bereich nichts zu bieten hat. Es hatte mehr den Anmut von Seitenstraßen der Kölner Innenstadt. Obdachlose und viele Menschen der Unterschicht säumten die Straßen - gut, dass es noch hell war. Im Dunkeln wären glaube ich schon leichte Gefühle der Unsicherheit aufgekommen - auch wenn an jeder Ecke die Poizei stand.
    Weiter ging es zum Bayfront Park. Hier war es doch deutlich freundlicher und schöner… dafür aber auch unglaublich voll und laut (ok, es war auch Samstagabend). Auch wenn wir auf den Trouble der Großstadt eingestellt waren und uns auch in diesen stürzen wollten, war das nicht das Miami, was wir uns vorgestellt hatten.
    Weiter ging es nach Miami Beach – natürlich mit dem Uber. Der Fahrer ließ uns an einer der angesagtesten Örtlichkeiten raus – dem Cleavlander. Ein 20 Fuß großer Bildschirm sowie mehr als 40 normale Fernseher ließen einen kein Sportereignis der USA verpassen. Ebenfalls befanden sich mehrere Bars, ein DJ-Bereich sowie ein kleiner Pool mit Tanzfläche im Außenbereich. Der Innenbereich war dagegen winzig – bei immerhin wieder erreichten 25 Grad aber auch nicht besonders gefragt.
    Die Empfehlung unseres Fahrers behielten wir uns dann für später auf und erkundeten erstmal per Pedes die Umgebung. Hier und da mal einen Abstecher in die Bars. In einer Strandbar gab es dann noch Abendessen und natürlich auch einen Cocktail.
    Nach mehreren Stunden – und schätzungsweise mehr Drinks als verbrachten Stunden, natürlich auch im Cleavlander – bestellten wir dann unser Uber zurück. Immerhin noch ca. eine halbe Stunde vor Mitternacht waren wir dann wieder an unserem – bis dato schlechtesten – Campground, dem KOA Hollywood angekommen. Aber hier sind wir ja eh nur zum Schlafen.
    Nach dem ganzen Trouble der Großstädte geht es morgen dann erstmal wieder in ruhigere Gefilde. Auf dem Plan steht der Weg runter in Richtung Keys mit Übernachtung auf halber Strecke – raus aus dem Großstadtdschungel.
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