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  • Day 3

    Kanufahrt, Alligatoren&ab in den Norden

    November 3, 2019 in the United States ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach einer erholsamen Nacht mit einer geschenkten Stunde – der Zeitumstellung sei Dank – starteten wir den Tag gegen kurz vor 7 Uhr. Eine schnelle Dusche, ein phantastisches Breakfast mit selbstgemachten Sandwiches und schon ging das erste wirkliche Abenteuer der Reise los.
    Am Fuße der Juniperquelle konnten wir, nach einem sehr kurzem! Instruktionsvideo über das Verhalten mit Alligatoren, unser Kanu übernehmen. Auf dem Weg, um dieses ins Wasser lassen zu können, mussten wir an der Quelle (dem Spring) direkt vorbei. Ein glasklarer fast stillscheinender kleiner See, welcher, getrennt durch eine Wassermühle, mit dem der Quelle speisenden Fluss (Juniper Creek) verbunden ist. Das Wasser strömt nicht sichtbar aus dem Erdboden hervor.
    Nach einem kurzen obligatorischen „Hello, everythings fine?“ der Parkranger, konnten wir das Boot zu Wasser lassen und es ging los. Die erste Stunde blieb bis auf eine wahnsinnig schöne Natur und einem witzigen weißen Fischreiher eher unspektakulär. Hin und wieder wurden wir von anderen Kanuten überholt – kein Meister fällt vom Himmel – und interpretierten so gut wie jedes schwimmende Stück Holz als Alligator. Ob hier mehr der Wunsch Vater des Gedankens war oder doch eher die Angst oder besser gesagt der Respekt im Vordergrund stand sei mal dahingestellt 😊
    Die Fahrt wurde durch unsere permanenten Koordinationsschwierigkeiten zwischen links und rechts leider hin und wieder vom wesentlichem abgelenkt – dem Rand des Ufers! Nach dem kurzen Überholen einer sehr unterhaltsamen Familie sah Chris im Augenwinkel eine Bewegung und es war endlich so weit: Ein ca. 1,5 Meter langer Alligator lag keine 150cm links von uns am Ufer. Aufgrund der schnellen Strömung und den bereits erwähnten kleinen Problemchen, war es leider an dieser Stelle nicht möglich ein Foto zu schießen. Aber er war wirklich da 😊
    Nach gut der Hälfte der Streck passierten wir eine dicht von dünnen Bäumen und vielen Palmen bewachsene Strecke mit vielen Kurven und wenig Strömung. Ein SEHR lautes Knacken ließ uns für einen Moment recht gut zusammenzucken. Erst konnten wir durch die dichte Bewucherung kaum etwas erkennen und dann zeigten sich zwei riesen große Hirsche (vergleichbar mit unseren Pferden) die durch das Unterholz preschten. Auch wenn wir nur einen recht kurzen Blick erhaschen konnten – der auch keine Zeit ließ für ein Foto – waren es doch Bilder die sich in das Gedächtnis einbrennen. So große Tier hatten wir nun wirklich nicht erwartet.
    Die nächsten Kurven entsprachen dann wieder mehr unsern Erwartungen. Zahlreiche Schildkröten sonnten sich auf den im Wasser liegenden Baumstämmen. Sogar eine „fermeitliche“ Elternschildkröte (keine Ahnung woran man bei denen das Geschlecht festmachen kann) die ihr Junges beschützte konnten wir beobachten. Als wir uns keine Armlänge mehr entfernt befunden haben schubste Mama oder Papa sie mit einem Bein ins Wasser, so dass sie flüchtete. Die Große wollte sich dann aber doch nicht nass machen und blieb – uns fest im Blick – auf ihrem Stamm sitzen.
    Eine kurze aber recht intensive Stromschnelle später kamen wir zu dem ruhigeren aber doch sehr kurvigen letzten Abschnitt. Ab hier hatten wir dann auch den Dreh raus und manövrierten uns perfekt durch die Kurven. Unsere dann doch recht leise Kommunikation wurde dann mit einem 2 Meter großen Alligator, welcher sich aus ca. 1 Meter Entfernung aus allen Winkeln fotografieren ließ, belohnt – Beweisfotos befinden sich im Anhang 😊

    Nach guten 3,5 Stunden ging dann die Fahrt zu Ende und wir parkten unser Kanu rückwärts in die Haltbucht ein. Dort wartete schon ein Ranger auf uns. Dieser packte fleißig mit an und schnell was das Boot auf dem Hänger verstaut. Auf der gut 15 minütigen Rückfahrt erfuhren wir noch einige Details über das riesige Naturschutzgebiet.

    Wieder an der Quelle angekommen packten wir schnell unsere 7 Sachen und fuhren direkt los Richtung Jacksonville / Little Talbot. Zwar hatten wir den Campground noch eine Nacht länger gebucht – dies war am Wochenende nicht anders möglich, aber dennoch wollten wir auch noch die nördliche Region ein wenig erkunden. Auf Grund des knappen Zeitplans blieb uns also nicht anderes übrig, als die Segel zu hissen. Vorsichtshalber hatten wir von zu Hause auch schon einen Campground bei Jacksonville vorreserviert. Die Fahrt zog sich ein wenig in die Länge und wir waren wieder leicht spät dran. Unseren ersten verzweifelten Versuch die Reservierungshotline zu erreichen scheiterte, da die Nummer nicht vergeben war. Auf der Suche nach einem freien WLAN landeten wir, wer hätte es gedacht, bei McDonalds. Hier konnten wir dann die richtige Nummer ermitteln und belohnten unseren Erfolg mit einem kleinen Burger 😊

    Die letzten paar Meilen in Richtung Campground waren sowohl links als auch rechts von uns mit zahllosen kleinen bis sehr großen privaten Fischerhäusern bestückt. Kurz vor der Ankunft passierten wir noch linksseitig eine größere Bootswerft mit einem gerade angehobenen Militärboot im Dock.

    Letzten Endes erreichten wir diesmal doch noch im hellen unseren Stellplatz (auch bekannt als Moskitoparadise). Aufgrund des doch noch schwer im Magen liegenden „kleinen“ Burgers, entfiel heute wieder die abendliche Kocherei und wir ließen den Abend mit ein paar Bierchen und diesem Bericht ausklingen.
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