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  • Day 14

    Busch Gardens

    November 14, 2019 in the United States ⋅ ⛅ 23 °C

    Endlich mal wieder eine fast komplett durchgeschlafene Nacht liegt hinter uns. Da der Wecker heute eigentlich eine ¼ Stunde früher gehen sollte, haben wir uns aber nach der erholsamen Nacht noch für den Schlummermodus entschieden und Chris stand trotzdem erst um 7 Uhr auf und ging seine morgendliche Runde. Nach dem Niclas dann auch wach war wurde schnell geduscht und ab ging es in Richtung Tampa. Genauer gesagt an den nördlichen Rand von Tampa – zu Busch Gardens, dem hier ansässigen, und mehrfach prämierten Freizeitpark – oder Zoo mit Fahrgeschäften. Wir auch immer man ihn nennen möchte.

    Im Vergleich zu den weltbekannten Universal Studios oder Disney World in Orlando handelt es sich hierbei eher um einen Geheimtipp – wenn man das bei über 4.000.000 Besuchern im Jahr überhaupt noch so nennen kann.

    Nach fast einer Stunde erreichte wir dann gegen halb 10 den Park. Der Weg zog sich aufgrund des Berufsverkehrs etwas in die Länge, aber wir hatten genug Puffer eingeplant. Die Tor öffneten hier nämlich erst um 10 Uhr.

    Unser kleines Zuhause stellten wir – abgesehen von den Premiumparkplätzen – in erste Reihe ab. Hier befanden sich die „Oversize-Parkplätze“.
    Von einem sehr netten Bimmelbahnfahrer wurden wir an der unmittelbar vor Ort befindlichen Abholstation begrüßt und aufgefordert einzusteigen. Dieser transportierte uns dann – über den unglaublich langen Weg von ca. 500 Metern – direkt vor den Haupteigang des Parks. Man hätte dies auch durchaus laufen können – aber wir sind ja hier in Amerika. Außerdem haben wir im Endeffekt an dem Tag eh mehr Schritte zurückgelegt als in Key West (17,13km) und somit durften wir uns dann auch mal den Luxus gönnen und uns kutschieren lassen.

    Dank der vorherigen Onlinebuchung und dem Ausdruck unserer Eintrittskarten konnten wir dann auch – nach dem Securitycheck – direkt rein 😊. Um 10 vor 10 hatten wir die hinter den Kassenzonen befindlichen ersten Fressbuden und Andenkenshops erreicht. Der tatsächliche Park öffnete dann kurze Zeit später – punkt 10 Uhr. Die 10 Minuten überbrückten wir noch damit unseren „All-u-can-eat-Voucher“ zu aktivieren. Am separaten Servicebereich erhielten wir unser – aus zahlreichen Ägypptenurlauben bekanntes – allinclusive-Bändchen um das Handgelenk. Und dann konnte es endlich losgehen mit dem Actiontag.

    Die Größe des Parks war vergleichbar mit der des Phantasialandes – zumindest, wenn man nur den Teil einbezieht, in dem sich die Attraktionen und Gehwege durch die Tiergehege befinden. Darüber hinaus gibt es nämlich noch einen riesigen Bereich in dem sich unzählige Tiere frei bewegen können und man separate Jeep-Safaris etc. buchen kann.

    Neben der Größe ist dies dann aber auch schon die einzige Gemeinsamkeit mit dem heimischen Freizeitpark. Busch Gardens ist selbst, wie bereits erwähnt, eine Mischung aus Achterbahnpark und Zoo. Auch hier durften – wie überall in Florida wo es Tiere in Gefangenschaft gibt – natürlich die einheimischen Alligatoren und Krokodile nicht fehlen. Das eigentliche Zooleben in dem Park wurde dann aber doch klar vom afrikanischen Kontinent dominiert.
    Wir stellten gleich zu Beginn fest, dass der Park erstaunlich leer dafür ist, dass dieser gerade geöffnet hatte und wir noch im Eingangsbereich standen. Keine Schlangen und Gedränge am Eingang und auch kein Gelaufe der achterbahnhungrigen Meute mit dem Fall der Barrieren am Eingang. Naja erstmal gut für uns, denn wir gingen direkt zu den beiden Hauptattraktionen „Tigres“ und „Shakira“.
    Diese waren sowohl von der allgemeinen Geschwindigkeit als auch von der Beschleunigung der absolute Hammer! 😉 Und irgendwie stellte jede einzelne Achterbahn einen Superlative dar – so wie eigentlich alles immer in Amerika. Darauf steht man hier halt.
    So war die eine Achterbahn die Längste in Florida, die nächste die Höchste, in der man unter den Schienen fährt und wieder eine hatte den höchsten senkrechten Anstieg für eine Katapult-Achterbahn. Diese Rekorde lassen sich beliebig weiterführen auf jede einzelne der 10 Achterbahnen in dem Park. Und wenn es dann auch mal nur die Achterbahn auf dem kleinsten Raum – in Busch Gardens – darstellt, so musste jede Bahn mit irgendwelchen „Rekorden“ auftrumpfen und um Mitfahrer werben 😊.

    Nachdem dann die ersten Thrillrides vor dem vermeintlichen Andrang schnell mal gefahren wurden, wurde das erste Tierchen präsentiert: Ein ausgewachsenes Gepardenweibchen, welches zur Unterhaltung der Zuschauer einem kleinen, an einer Seilbahn festgebundenen, Fasan hinterherjagen durfte. Hier wurde dann mal die unglaubliche Kraft, Schnelligkeit und Wendigkeit dieser Tiere demonstriert. Auch wenn es natürlich in erster Linie dem Amüsement der Zuschauer diente, so war der nette Nebeneffekt, dass das Tier auch in seiner Gefangenschaft nicht ganz den Jagdtrieb verliert.

    Anschließend widmeten wir uns dann wieder mal ein paar Achterbahnen. Da wir ja nur einen Tag im Park hatten, wollten wir natürlich so viel erleben wir es irgendwie geht. Und was kann dabei störender sein als in endlosen Warteschlangen zu stehen?

    Also buchten wir uns zum Eintritt den so genannten Quickpass. Damit darf man an sämtlichen Attraktionen – bis auf die neuste Achterbahn – an allen wartenden vorbei und durch einen separaten Eingang bis zum Einstieg vor - so oft man möchte.
    Das hörte sich in unserem Kopf zumindest super an – und war nach den Erfahrungen im letzten Jahr – auch tatsächlich der Hammer. Und was sind schon bei so einem Urlaub die 20 Dollar mehr!

    Aber es kam dann doch anders als gedacht, denn nach knapp 2 Stunden bemerkten wir, dass der Park sich immer noch nicht füllte und wir mit den Gästen die wir zu Anfang am Parkeingang gesehen hatte so ziemlich alleine waren. Trotz der Größe des Parks kannte man dann irgendwann fast jeden Besucher vom Gesicht her und somit waren die 20 Dollar p.P. für den Quickpass heute doch zum Fenster rausgeschmissen. Den gesamten Tag mussten wir so gut wie nirgends länger als 5 Minuten anstehen. Und das war auch nur deswegen der Fall, da wir die meisten Rides entweder in der ersten oder letzten Reihe absolvierten und hier dann mal 3 oder 4 Personen vor einem standen. Die mittleren Reihen waren zu 90% komplett leer, so dass wir des Öfteren auch einfach nach der ersten Runde in diese gewechselt haben und noch eine weitere drangehangen haben.

    Egal, wir haben das einfach mit Humor gesehen, da der Park mit allen Attraktionen, Fütterungen und Shows gefühlt wie eine Privatvorstellung nur für uns war😊. Wann immer die über 4.000.000 Besucher im Jahr hier sind – heute konnte der Schnitt nicht mal ansatzweise erreicht werden.

    Wie Eingangs bereits erwähnt, hatten wir den „All-you-can-fress-Pass“ gebucht und mussten dadurch immer mal wieder die Zeit im Auge behalten. Schließlich durfte dieser jeweils einmal in der Stunde benutzt werden und nach dem herausgeschmissenen Geld für den Quickpass mussten wir ja zumindest hier „Gewinn“ mit den bezahlten 25 Dollar rausschlagen 😊.
    Das fiel dann auch tatsächlich nicht all zu schwer. Wir wählten ein Hauptgericht (kleine Portion Rippchen mit Pommes), ein Beilagensalat und eine Flasche Wasser aus und gingen zur Kasse. Dort wurde dann ein Gesamtpreis von 27,xx Dollar p.P. angezeigt. Mit unserem Bändchen konnten wir dies dann problemlos „bezahlen“. Also hatte sich zumindest dieses Gimmick nach dem ersten Essen bereits bezahlt gemacht.
    Aber dabei wollten wir es natürlich nicht belassen. Im weiteren Verlauf wiederholten wir das o.g. in einer anderen Variation und damit nicht genug. Kurz vor Schluss buchten wir dann noch ein Stück Kuchen und ein Getränk auf unser Armband – denn mehr ging nach gefühlten 7.000 Kalorien an dem Tag – dann wirklich nicht hinein.

    Nach den jeweiligen Essen galt die Devise, dass dieses auch wieder verdaut werden mussten. Somit versuchten wir die überflüssigen – und doch so leckeren - Kalorien mit den kleinen Märschen zu den Achterbahnen und den anschließenden Fahrten inklusive viel Geschrei wieder los zu werden 😉 – man man man… wir haben es doch echt geschafft, dass wir durch das ganze Gekreische ein wenig heiser wurden 😊.

    Niclas wurde das ein oder andere Mal recht weiß um die Nase herum und musste nach dem ersten Mal sitzen bleiben wiederholt für weitere Fahrten passen 😉 – ob das an dem ganzen Essen oder den dann doch nicht mehr ganz so jungen Jahren lag wird wohl nie geklärt werden können.

    Um dann mal eine Abwechslung von den Achterbahnen zu erhalten wollten wir den Skyride besuchen. Eine Art Seilbahnfahrt in geringer Höhe über die Gehege der einzelnen Tiere hinweg. Leider war diese jedoch für 2 Tage geschlossen. Zwar fuhr die Bahn, aber es war – so konnten wir es den Schildern entnehmen – wegen dem beginnenden Weihnachtsevent in 2 Tagen kein Einlass möglich – warum auch immer.
    Nach der erzwungenen Planänderung begaben wir uns halt zu dem „kleinen“ Freefall-Tower. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole – es wäre keine Attraktion, wenn es kein Superlativ wäre. Dementsprechend ist er mit über 100 Metern Höhe der höchste seiner Art – zumindest der, der die Sitze vor dem Fall nochmal um 90 Grad nach unten klappt.
    Dementsprechend war auch nichts mit schöner Aussicht von da oben – aber dafür gab es den doppelten Adrenalin-Kick als man mit dem Gesicht nach unten dem Boden entgegen raste. 😊

    Trotz allen Bemühungen die Uhr immer im Auge zu behalten haben wir dann – bedingt durch unsere letzte Mahlzeit – die Fütterungsstunde der Kängurus verpasst. Schade! Aber irgendwie war der Kuchen trotzdem lecker 😊.

    Ein stetig zunehmender Fissel-Regen war für uns auch das Zeichen das Parkvergnügen so langsam adacta zu legen. Irgendwie drehte sich eh der ganze Kopf auch schon, selbst wenn man nicht auf einer Achterbahn war.

    Immerhin hatten wir nun auch schon halb 6 und die meisten Buden und Fahrgeschäfte stellten so allmählich ihren Betrieb ein. Noch schnell nach dem einen oder anderen Souvenir geschaut (wie sollte es anders sein – alles nur Ramsch der 1. Klasse) und es ging wieder Richtung Ausgang wo bereits der nächste freundlich winkende Zugführer uns zum Einsteigen einlud und und zum Camper manövrierte.

    Die Fahrt zum nahgelegenen Campground ging dieses Mal recht fix, war jedoch durch das blöde Nieselwetter recht anstrengend. Am Campground selber herrschte bereits komplette Dunkelheit. Bedingt durch den leichten Nieselregen – der sich nach und nach zu einem starken und anhaltenden Regenguss entwickelte – glänzte der tief im Wald liegende Stellplatz mit der Abwesenheit von Menschen und bot eine sehr gruselige Atmosphäre… Die Baderäume waren hier heute leider mal nicht so der Hit, mal sehen wie das morgen bei Tag aussieht 😊.

    Sichtlich k.o. und absolut vollgefressen krochen wir dann ins Bett. Der Wecker wurde ausnahmsweise mal nicht auf 7 Uhr gestellt – laut Wetterbericht soll es nämlich morgen den kompletten Tag regnen. Dementsprechend können wir es morgen etwas ruhiger angehen lassen 😊.
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