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  • Day 56

    Bangkok Tag 54 - 2

    February 4, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    In aller Ruhe gefrühstückt, danach Restarbeiten am Gepäck, gegen 14h kommt der via GRAB vorbestellte SUV, der uns samt umfangreicher Koffer- und Taschenparade zum flughafennahen Hotel brachte.

    Der Schrecken sind allerdings noch nicht genug gewesen. Nachdem wir uns zur Nachtruhe gebettet hatten und uns schon einige Zeit Richtung Morpheus Arme bewegt hatten, drückte Ulrike die Blase. Anstatt nun wenigstens das Nachttischlicht anzumachen, tapste sie im Dunkeln ins Bad. In Thailand sind überall die Badezimmer um 1 bis 2 cm gegenüber dem sonstigen Niveau abgesenkt, da die Thais zur Körperhygiene gerne überreichlich Wasser verwenden und dadurch in den angrenzenden Räumen leicht eine Überschwemmung erzeugt werden könnte.

    Im Dunkeln und im Halbschlaf genügte diese Höhendifferenz, um Ulrike wiederum zu Fall zu bringen. Dabei zog sie sich ausgerechnet am bereits gebrochenen rechten Arm am Ellenbogen eine tiefe Platzwunde zu, die auch sofort munter zu bluten begann.

    Quintessenz: wir sitzen nun gegen 22h wieder in einem thailändischen Krankenhaus, diesmal in einem kleineren im flughafennahen Stadtteil Lat Prabang. Diese Gesundheitseinrichtung in einem recht weit vom Stadtzentrum entfernten Teil der Metropole unterscheidet sich nun deutlich von dem Bild, das das Krankenhaus bot, in dem der Handgelenkbruch vor vier Tagen behandelt wurde.

    Hier ist die Szenerie allgemein recht funzelig ausgeleuchtet, und das Ganze macht einen eher rümpelig-abgenutzten, reichlich in die Jahre gekommenen Eindruck, wenngleich das Personal freundlich und bemüht ist. Wir mußten auch garnicht warten, sondern wurden sofort versorgt.

    Nachdem die Wunde unter örtlicher Betäubung gründlich gesäubert und gespült worden ist, erfolgte zunächst ein Kontrollröntgen des Gelenks, das aber oB ausfiel.

    Danach wurde die Platzwunde mit zwei Stichen genäht und Lazarus erneut und zusätzlich verpflastert nach Hause lies: ins Hotel zurück entlassen. Jedoch nicht, ohne die Patientin noch mit einem ausreichendem Vorrat an oraler Antibiose für aktuell und die kommenden Tage versorgt zu haben.

    Seit ich im Jahre 1980 meine ersten Erfahrungen und Eindrücke in Thailand sammelte, hat sich doch vieles im Gesundheitssystem der großen Zentren hier geändert und gebessert. Damals erhielten wir Neulinge von erfahrenen Insidern den dringenden Tipp, selbst bei anstehenden umfassenderen Behandlungen eigentlich banaler Dinge, wie es z. B. eine Blinddarmentzündung meist ist, lieber in den nächstbesten Flieger zu steigen und die Versorgung im Heimatland vornehmen zu lassen.

    Dieser Ratschlag erfolgte offensichtlich auf der Basis eines damaligen Gesamteindrucks, wie ihn jetzt aktuell noch das Krankenhaus in Lat Prabang konserviert bietet.
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