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  • Day 8

    Battambang - Bat/Killing Caves

    February 25, 2020 in Cambodia ⋅ ☀️ 33 °C

    Unser Tag begann heute recht unspektakulär, endlich mal ausschlafen, rauf aufs Moped und ab zum Tagesziel.
    Vor den Bat Caves fiel sofort eine riesige, in den Berg gemeißelte, Buddha Statue auf.
    Dieser wird momentan noch eingerahmt von einem riesigen Gerüst und auf mehreren Ebenen stemmten und pickerten Arbeiter mit ihren Maschinen, um dem Buddha sein endgültiges Antlitz zu verleihen. So gut wie an jeder Ecke steht hier ein Buddha, da hat dieser mit Sicherheit noch gefehlt. Wenn man bedenkt, dass unmittelbar daneben ca. 1 Million Fledermäuse tagsüber versuchen Ruhe zu finden, darf man ruhig etwas kritischer über dieses Vorhaben urteilen.

    Auf dem selben Berg befinden sich auch die Killing Caves, unsere Fahrt nach oben erwies sich dann doch als zu steil für unser nicht mehr ganz taufrisches Moped. Majda schleppte sich tapfer ein paar Meter zu Fuß nach oben, ich versuchte unser Moped in Laufradmanier ans Ziel zu bringen.

    Oben erwartete uns dann ein Killing Cave und viele andere kleine Höhlen, in denen natürlich wieder Buddha Statuen standen.
    Zu Zeiten des Pol Pot Regimes wurden hier Teile der Bevölkerung hingerichtet und in diese Löcher geworfen, ein Käfig am Fuße dieser Höhle beinhaltet einige Skelette aus dieser Zeit. Beim herumklettern zwischen den Gesteinen und bedornten Pflanzen, in Verbindung mit dieser unsagbaren Hitze, fingen unser Waden dann urplötzlich und gleichzeitig an zu jucken. Majda wollte sich schon von ihrer Haut trennen, entschloss sich dann aber doch es mit Wasser zu versuchen. Nach ein paar Minuten stellte sich prompt Besserung ein und wir setzten unseren Weg fort.

    Ein paar hundert Meter weiter hinter dem nächsten Hügel dann, der nächste sich im Bau befindende Buddha. Anscheinend ist es Gang und gebe, dass Bäume in unmittelbarer Nähe eines solchen Vorhabens, abgeholzt und für Gerüste etc. genutzt werden. Die Stumpen und kleinere Äste werden dann sofort in Brand gesteckt, was die kleinen Brände erklärt die uns vorher aufgefallen waren.
    Bekanntschaft machten wir hier dann mit einem lustigen Affenvölkchen. Schätzungsweise 30-50 Affen, vom Baby bis zur ergrauten Mutter mit Bart, trieben ihr Unwesen und sorgten für viel Belustigung. Traurig zu sehen, dass wohl ein Großteil ihrer Nahrungsaufnahme aus Plastik Tüten und Müll besteht🙁

    Aufgrund von Zeitmangel, beschlossen wir uns das Kloster morgen anzuschauen und fuhren den Berg wieder hinab zu der Fledermaushöhle. Auf dem Weg trafen wir noch einen Norwegen und Schweizer, mit ihnen machten wir schon Bekanntschaft auf unserer Bootsfahrt von Siem Reap nach Battambang. Sie gaben uns den Ratschlag einen Platz etwas abseits der Flugschneise der Batmänner aufzutauchen, die beiden hatten einen Tag zuvor auf ihrer Reise das erste mal leichte Angst sich mit dem Corona Virus anzustecken. Grund dafür war, dass bei 1 Million Fledermäuse am Ende ihrer Tagesruhe natürlich die Blase entleert wird und das hatten sie zu spüren bekommen. Wir sollten später sehen wie recht sie damit hatten....
    Ein Platz war gefunden, in unmittelbarer Nähe befand sich ein großes Restaurant, welches seine Stoßzeit anscheinend täglich zwischen 17:30-18:30 Uhr haben wird. In dieser Zeit nämlich füllt es sich mit Gästen welche dem Naturschauspiel beiwohnen wollen. Von der oberen Plattform des Restaurants konnten wir dann beobachten, wie gutgläubige Touristen in freudiger Voraussicht auf Stühlen Platz nahmen, welche man in zwei Reihen direkt vor der Höhle platziert hatte. Dort hätten wir vermutlich auch gesessen🙈
    Nachdem wir uns mit Bier und Coca Cola erfrischt und eine Kleinigkeit verzehrt hatten begannen pünktlich um 17:50 Uhr die ersten Bats die Höhle zu verlassen. Erst in unsere Richtung, dann aber doch mit sicherem Abstand, wurden es immer mehr und nach kurzer Zeit flog ein langes, dunkles Band Fledermäuse Richtung Battambang.
    Ein tolles Erlebnis, so viele Vampire auf einmal bekommt man nicht oft zu sehen und zu hören.
    Die Gäste in erster und zweiter Reihe hatten mittlerweile ihre Stühle verlassen. Nicht einer von ihnen saß noch an seinem Platz. Wir konnten uns gut vorstellen warum sie den Ort des Geschehens so plötzlich verließen mussten.

    Nach etwa einer halben Stunde machten wir uns dann auch wieder auf den Weg, es dämmerte und doch herrschte noch reger Verkehr auf dem langen, staubigen Highway in die Stadt hinein. Nach ein paar Minuten sahen wir einen kleinen, schwarzen Vierbeiner auf der Straße liegen. Er hatte es wohl leider nicht geschafft diese lebend zu überqueren🙁
    Mich hatte in der ganzen Woche schon beeindruckt wie pfiffig und vorsichtig so gut wie jeder Hund die wirklich stark befahrenen Straßen überquert ohne überfahren zu werden. Anscheinend gibt es aber doch leider ein paar, die es nicht schaffen.
    Obwohl ich in Gedanken noch bei dem kleinen Kerl bin, möchte ich mit dem Spruch des Tages enden. Majdas Kommentar auf ein Foto, welches ich von ihr geschossen hatte: sieht ja ganz schön stranze ausch (strange aus)
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