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  • Day 24

    Parasailing und Rainbow Falls

    January 20, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 23 °C

    Der heutige Tag gehörte wieder zu den besonders Spannenden! Nachdem ich gestern ein Angebot fürs Parasailing gefunden habe, meldete ich uns kurz entschlossen dafür an und so standen wir nun heute morgen um 7 Uhr auf, um die Stunde bis nach Paihia zu fahren. Auf dem Parkplatz dort angekommen, stellte Jan plötzlich fest, dass sich der Parkmodus unseres Autos nicht mehr lösen ließ, wir konnten also nicht mehr losfahren. Im Display erschien die Aufforderung, dass wir eine Werkstatt kontaktieren sollten... Herzlichen Glückwunsch, das brauchten wir bei einem straffen Zeitplan und 3 Tage vor Abgabe des Campers.. Vor meinem geistigen Auge sah ich uns schon unsere Sachen in ein anderes Wohnmobil umpacken... Da wir aber einen Termin fürs Parasailing hatten und los mussten, ließen wir das Auto erstmal Auto sein und machten uns auf den Weg zum Hafen. Dort warteten bereits die anderen 8 Verrückten sowie die Crew, bestehend vermutlich aus Vater und Sohn (dies mutmaßten wir aufgrund der wahnsinnigen Ähnlichkeit 😉) Und dann ging es auch schon los. Jan und ich wurden direkt als die Ersten auserkoren, was mir eigentlich überhaupt nicht so richtig schmeckte aber ich konnt gar nicht so schnell protestieren, wie ich das Geschirr angezogen bekam und so gab es dann wirklich kein Zurück mehr 🤪 Wir wurden noch gefragt, ob wir nass zurück kommen wollen, Jan bezog das natürlich gleich wieder auf meinen doch steigenden Angstpegel... Tatsächlich war natürlich das Wasser im Ozean unter uns gemeint 😅

    Wir wurden sitzenderweise am Schirm festgeschnallt und mit einem sanften Ruck ging es auch schon nach oben. Über uns der grinsende Kürbisgesicht-Fallschirm, unter uns das Meer mit seinen vielen kleinen Inseln (klar, wir sind immerhin in der Bay of Islands) und dem immer kleiner werdenden Motorboot. So schlimm ich es erwartet habe, war es tatsächlich gar nicht. Wir saßen da oben absolut ruhig in unseren Geschirren und hatten einen wundervollen Ausblick über die gesamte Bucht. Auch vom Wind merkten wir nicht viel, irgendwie schwebten wir über den Dingen. Obwohl ich Ausschau nach Delfinen hielt, zeigten sich uns leider keine. Nur das gleichmäßige Wasser in der Bucht, gelegentlich aufgewühlt durch ein Motorboot. Nach tollen 10 min. wurde die Leine mit uns dran wieder eingeholt und wir verabschiedeten uns von diesem fantastischen Ausblick! Kurz bevor wir wieder auf dem Boot ankamen, wurden wir nochmal kurz über dem Wasser runter gelassen und konnten die Füße das Wasser streifen lassen. Jetzt ergab auch endlich die Frage zu Anfang Sinn 😏 Wir setzten sehr behutsam und kontrolliert auf dem Boot auf und wurden wieder losgeschnallt. Nun hieß es nur noch, die Nasen in den salzigen Fahrtwind zu halten und den anderen 4 Durchgängen zuzuschauen.
    Als wir nach einer Stunde wieder am Hafen ankamen, traten wir den Rückzug zum Auto an, jedoch mit einem ziemlich mulmigen Gefühl im Bauch, immerhin war Sonntag und wir hatten keine Ahnung, ob wir bei der Verleihfirma jmd. erreichen, geschweige denn wie schnell uns geholfen werden kann... Doch siehe da - als wir das Auto probeweise starten wollten, klappte es, auch beim wiederholten Mal!
    Also schlenderten wir nochmal kurz über die Hafenpromenade und probierten unseren ersten Pie! Die gibts hier überall, nur ran getraut hatten wir uns irgendwie noch nicht. So ein Pie ist handtellergroß (eher Jans als meine) und besteht aus Blätterteig mit einer Füllung. Wir entschieden uns für Steak, Cheese & Bacon und knabberten vorsichtig drauf los. Wir stießen auf eine dunkelbraune Füllung, die farblich und von der Konsistenz her sehr an Pflaumenmus erinnerte, geschmacklich an Ragout fin und etwas roch wie, in Ermangelung eines anderen Vergleichs, Katzenfutter 😂
    (Da der Pie von Asiaten zubereitet wurde, wäre das auch vllt gar nicht so abwegig gewesen, wobei dann vermutlich gleich die ganze Katze drin gelandet wäre)
    Nachdem man die Katzenfutter-Assoziation ausgeblendet hatte, schmeckte es aber doch ganz gut.

    In einem Souvenirladen, die es in Paihia übrigens wie Sand am Meer gibt (sehr passender Vergleich, oder? 😋), fanden wir noch ein Paar schöner Paua-Ohrringe, eingefasst in Palladium, denen ich beim besten Willen nicht widerstehen konnte 😋
    Paua ist die Muschel, die hier in Neuseeland überall zu finden ist und die auch in der Maorikultur viel verwendet wird, um z.B. Augen darzustellen, da sie viele verschiedene Farbtöne beinhaltet. Die Muschel kennt man bei uns unter “Seeohr“ oder “Abalone“. Im Kroatienurlaub mit meinen Eltern, vor vielen Jahren, haben wir diese Muscheln haufenweise beim Schnorcheln hochgeholt. Hier werden die jedoch wesentlich größer! Überhaupt bestehen im Grunde alle Schmuckstücke hier entweder aus Paua, grüner Jade oder weißem Walknochen.

    Da es inzwischen bereits Nachmittag war und wir noch eine ordentliche Strecke vor uns hatten, machten wir uns also auf den Weg zurück zum Camper und in Richtung Cape Reinga. Die Schafe, die wir bisher im südlicheren Teil der Nordinsel nicht gesehen haben, die gibt es nun hier. Also nicht falsch verstehen, man sieht schon einige Schafe. Aber dafür dass Neuseeland für seine vielen Schafe bekannt ist, sieht man doch weitaus mehr Kuhherden. Nicht jedoch im sogenannten Northland. Hier tummeln sich die Wollträger, wo man auch hinsieht.

    Unterwegs machten wir noch Halt an den Rainbow Falls in Kerikeri. Glücklicherweise war hier kein stundenlanger Walk von Nöten, um die Wasserfälle in all ihrer Pracht bewundern zu können, sondern lediglich ein 10-minütiger Fußmarsch. Herrlich 😁 Bereits nach wenigen Minuten erreichten wir die erste Aussichtsplattform und waren schon ein bisschen beeindruckt, die Wasserfälle waren tatsächlich die bisher Schönsten! Wir beschlossen, noch den kleinen Pfad nach unten zu nehmen, um in dem Naturpool zu baden. Dieser führte uns durch eine “Kiwi-Zone“, also ein natürliches Habitat des seltenen und scheuen Wappentieres. Obwohl wir die Augen aufsperrten, bekamen wir leider keinen zu Gesicht, was natürlich an der Nachtaktivität der Tiere gelegen haben könnte 🤔 aber dafür hörten wir ihn! Wir erkannten den Klang, da wir zuvor in einigen Souvenirläden die Plüschtiere mit Geräusch abgespielt hatten 😉 (kann natürlich auch sein, dass da jmd. im Busch hockte und so ein Plüschtier drückte aber davon gehen wir mal nicht aus 😂)
    Der kleine See war sehr angenehm temperiert, anfänglich frisch aber man gewöhnte sich schnell daran. Nur die etwas eigentümliche braune Farbe war gewöhnungsbedürftig, das lag aber wohl an den ganzen Mineralien im Boden... Das glauben wir einfach mal so 😅

    Bevor wir das Cape Reinga endgültig anfuhren, machten wir einen weiteren Zwischenstopp, diesmal in Tapotupotu. Dies wurde uns von einem Senior Kiwi am Strand von Hahei sehr empfohlen! Dazu aber mehr im nächsten Eintrag 😉
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