Hochzeitsreise nach Mittelerde

December 2018 - January 2019
Wir haben meinen Kindheitstraum verwirklicht und sind für 26 Tage ans andere Ende der Welt gereist Read more
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  • Day 1

    Abflug Frankfurt International Flughafen

    December 28, 2018 in Germany ⋅ ☁️ 0 °C

    Wir begannen unsere Hochzeitsreise mit einer Übernachtung in Weiterstadt, bei unserem lieben Bachmann, der sich bereit erklärt hat, uns am nächsten Tag zum Flughafen zu bringen und während unserer Reise auf unser Auto aufzupassen 😊 Toller Typ!
    Noch können wir gar nicht glauben, dass wir schon bald am anderen Ende der Welt sein werden, während wir bei Bachmann und seiner kleinen Familie auf der Couch sitzen und uns etwas zu essen bestellen. Von ihm bekommen wir für die Reise auch ein kleines Netbook, auf dem wir unterwegs den einen oder anderen Film anschauen können. Am nächsten Morgen ging es gegen 10 Uhr in Richtung Frankfurter Flughafen, die Aufregung stieg kontinuierlich weiter!
    Und dann hieß es auch leider schon Abschied nehmen.. Er verspricht uns gut auf unser Autochen aufzupassen und wünscht uns eine tolle Reise! Werden wir haben! Bis bald 😘

    Der Check In zieht sich, die Deutschen sind ja bekanntlich sehr pingelig, so natürlich auch (oder erst recht) am Flughafen... vor uns ein Pärchen, welches partout nicht durch den elektronischen Körperscan wollte, um sich ja keiner Strahlung auszusetzen.... 🤦🏻‍♀️ (dass die Strahlung im Flugzeug rund 10x höher ist, sei dabei nur am Rande erwähnt...) Der nächste Kandidat hatte den gesamten Rucksack voller Süßigkeiten, welche er bei der Sicherheitskontrolle erstmal komplett ausräumen durfte... also auch hier warten... aber irgendwann hatten wir auch die Sicherheitskontrolle überstanden und machten uns auf den Weg in den Flieger, einen älteren Airbus A332. Hier saßen wir in einer 2er Reihe und hatten größtenteils unsere Ruhe. Das Essen im Flugzeug war weitestgehend genießbar, besonders die Brötchen waren nahezu lecker 😏 Was macht man auf einem 10 Std Flug? Schlafen! So die logische Antwort... Und wir versuchten es... wir versuchten es wirklich! Allerdings klappte das in der Theorie besser als in der Praxis.. Meine aufrichtige Bewunderung geht an die Leute, die im Flugzeug in der Economy Class tatsächlich schlafen können... Ich verbrachte rund 9h mit Film schauen (Jurassic World 1 und 2), meiner neu angefangenen Serie (the 100) und aus dem Fenster gucken in der Hoffnung, dass mir dabei die Augen zufallen... die restliche Stunde mit essen ☺️ Jan guckte Skyscraper und Mission Impossible und nickte zwischendurch immer mal wieder weg 😊 der Glückliche ☺️
    Nun kamen wir also nach 10 Std Flugzeit in Shanghai an und machten uns totmüde auf den Weg durch die Sicherheitskontrollen.
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  • Day 2

    Zwischenstopp in Shanghai

    December 29, 2018 in China ⋅ ⛅ 0 °C

    Nach ziemlich unbequemen (und vor allem schlaflosen) 10 Std. im Flieger nach Shanghai, sind wir um 7:40 Uhr Ortszeit angekommen und erstmal völlig übermüdet durch die Sicherheitskontrollen geschlurft. Da wir den Flughafen auch verlassen wollten (um nicht 16 Std. im Transitbereich zu warten), dauerte das Prozedere doch etwas länger und nach etwa 1,5 Std. hatten wir es dann durch sämtliche Kontrollen geschafft. Unser Gepäck wurde zum Glück direkt in den Anschlussflieger verladen, so dass wir nur unser Handgepäck (jedoch leider ohne Zahnbürsten oder Waschzeug - sehr clever mitgedacht) mit uns rumschleppen mussten. Nun standen wir also da - auf dem riesigen Shanghai Pudong Airport und wussten erstmal gar nicht, wohin mit uns. Aufgrund der doch vorherrschenden Müdigkeit entschlossen wir uns, ein paar Stunden in einem Flughafen Motel zu schlafen, bevor wir in die Stadt aufbrechen.
    Gesagt getan, für 6 Std. konnten wir uns einigermaßen bezahlbar einquartieren und waren vor allem über die Dusche und die Möglichkeit, die Zähne zu putzen sehr dankbar 😉 Sobald wir dann in der Waagerechten lagen, waren dann auch die unglaublich harte Matratze, sowie der ziemlich eklige Gesamteindruck des Zimmers (irgendwie aber auch klar bei einem Zimmer, was stundenweise vermietet wird) egal und die Augen fielen wie von selbst zu.
    6 Stunden später, wir - völlig erledigt aber zumindest theoretisch ein wenig ausgeruht - auf dem Weg ins Stadtzentrum. Dank ein wenig Vorausrecherche fiel dann auch die Wahl der U-Bahn-Verbindung ins Zentrum nicht allzu schwer. Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde und wurde begleitet von gefühlt 500 hustenden, gähnenden, in ihr Smartphone vertieften Ostasiaten. Froh, wieder an der frischen Luft zu sein (die Temperaturen sind die Selben wie in Deutschland) kamen wir nun aus dieser U-Bahn Station heraus und bestaunten mit offenen Mündern das Panorama um uns herum. Wolkenkratzer neben Wolkenkratzer, ein paar Meter entfernt die 3 eindrucksvollsten unter ihnen, der geschwungene Shanghai Tower (632m), der Jin Mao Tower (382m) und das Shanghai World Financial Center (492m) mit seinem typischen Flaschenöffner-Aussehen! WOW! Was für ein Ausblick! Direkt daneben die größte Mall Shanghais - die IFC Mall. Wir sind mal durchgeschlendert aber nach den ersten Schritten war klar, das ist nicht unsere Preisklasse... hier drängt sich Jimmy Choo neben Cartier, Loubotin und Versace. Mehr als staunen war da nicht drin 😅 so langsam kam auch der Hunger durch bei uns, also wieder raus aus der unbezahlbaren Mall und rein in die Stadt, immer auf der Suche nach einer preiswerten Verköstigung.
    Zunächst wollten wir aber Shanghai mal von oben sehen mit all seinen Lichtern (es war ja inzwischen schön dunkel, was jedoch durch die übermäßige Beleuchtung der Stadt gar nicht auffiel) also sind wir zu den 3 höchsten Gebäuden gestiefelt und haben um Einlass gebeten 😊 Im Jin Mao Tower hatten wir dann auch Glück und konnten aus der Lobby eines Hotels in der 80. Etage einen schönen Rundumblick genießen! So langsam kriegten wir auch die Hummeln, da wir ja nicht wussten, wie lange der Check In am Flughafen so dauern würde.. immerhin stand das richtige Ziel erst noch bevor! Auf dem Weg zur U-Bahn Station fanden wir auch glücklicherweise ein kleines französisches Croissant-Geschäft (die Streetfood-stände waren uns dann doch etwas zu suspekt) und deckten uns mit allerlei Blätterteig-Backwaren ein! Und zurück ging es in die stickige, müffelnde U-Bahn, unsere duftenden Fresstüten nicht aus den Augen lassend, denn in der chinesischen U-Bahn ist essen generell verboten! Würde ja auch vom Smartphone-Gebrauch ablenken 😅

    Wir kamen also heil wieder am Flughafen an und reihten uns ordnungsgemäß in die Check-In-Schlange für den Flug nach Auckland ein. Und irgendwann ging dann auch endlich das Boarding los... zuerst First- und Business Class, dann irgendwann die minder privilegierten.. das wird einem spätestens auch dann klar, wenn man an den Plätzen der Business Class vorbei geschleust wird und einen schmachtenden Blick auf die Beinfreiheit, die besseren Kopfhörer, die riesigen Kissen sowie die fast waagerecht zurückstellbare Rückenlehne werfen darf, bevor man sich auf seinen gebuchten Sitz in der 3er-Reihe quetscht, aus dem man, ohne die ganze Reihe zu wecken, natürlich nicht selbständig aufstehen kann... Nagut, dafür war´s billig.

    Neben uns saß eine nette Studentin (vermutlich Anfang 20) aus Chicago, die gerade ihre ausgewanderte Freundin auf der Südinsel besuchen wollte.
    Da wir der Zeit entgegen flogen, wurde es schon ziemlich schnell hell draußen, allerdings wurden wir dazu verdonnert, die Klappen vor den Fenstern geschlossen zu halten. Für diejenigen, die im Flugzeug schlafen können, war das sicher angenehm, ich wurde jedoch mit dieser künstlichen Dunkelheit zunehmend rammdösig und wollte meinen Rhythmus gern schon auf neuseeländische Zeit umstellen, während im Flugzeug noch die chinesische Zeit herrschte... Das, kombiniert mit der Aufregung, endlich das Land zu sehen, welches mich schon seit über 15 Jahren in seinen Bann gezogen hat.. gefährliche Mischung 😏 Irgendwann wurde jedenfalls entschieden, dass es nun Zeit wäre, die Schotten zu öffnen und endlich drang Tageslicht in die Kabine! Wir verfolgten gespannt die Kilometeranzeige auf dem Display und bereiteten uns auf den Temperaturunterschied von doch immerhin gut 20 Grad vor 😍
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  • Day 3

    Ankunft in Neuseeland

    December 30, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 22 °C

    Und plötzlich tauchte Land vor uns auf.. Zuerst in Form vieler kleiner Inseln, die sich allmählich in zusammenhängendes Festland verwandelten. Wir waren also da! Unsere Aufregung steigerte sich ins Unermessliche, mein breites Dauergrinsen war nicht mehr weg zu kriegen und die warmen Temperaturen nahmen uns liebevoll in Empfang! Nun also auf zum Gepäckband und hoffentlich ist unser Reisegepäck (immerhin 4 volle Reisetaschen) vollständig und unbeschadet angekommen... Die Ungewissheit dauerte jedoch nicht lange, bereits nach wenigen Minuten erspähte ich unsere 2 neongrünen Taschen, die anderen beiden folgten sogleich. Das klappte doch schonmal wunderbar 😁 nun also auf in die Sicherheitskontrolle! Neuseeland ist da ja ganz besonders hinterher, dass auf keinen Fall etwas, was sich auf die hiesige Flora oder Fauna auswirken könnte, eingeführt wird. Das bezieht sich u.a. auf Früchte, Samen, Nüsse, Tierprodukte jeglicher Art. Dementsprechend haben wir vor Abflug gründlich unsere Schuhe gereinigt, man könnte ja etwas mit einschleppen... Also erwarteten wir dementsprechend ruppige bzw. gründliche Durchsuchung des Gepäcks... jedoch auch hier weit gefehlt.. die Kiwis würden sich wohl eher die Hand abbeißen, als irgendjemanden unfreundlich zu behandeln.. so auch das neuseeländische Flughafenpersonal! Durch die Bank weg jeder ist hilfsbereit und freundlich! Es ist fantastisch!
    Die Gepäckkontrolle ging super schnell und plötzlich standen wir schon draußen, jeder mit 2 großen Reisetaschen beladen und Jan noch zusätzlich mit dem Handgepäckskoffer. Wohin nun? Die Frage wurde uns schnell von 3 genüsslich im Schatten rauchenden Reinigungsmitarbeiterinnen beantwortet, die uns den Weg zur Haltestelle für den Bus zeigten. Das erste Mal Linksverkehr.. uns wurde schon beim Überqueren der ersten Straße klar, dass das ne harte Nummer wird 😅 und natürlich gucken wir ständig in die falsche Richtung 😁 Jedenfalls warteten wir, überglücklich, ob der angenehm warmen Temperaturen, an der Haltestelle auf den Bus, der uns ins Mangere Town Center bringen soll, von wo aus wir einen weiteren Bus zur Adresse unseres ersten Hosts nehmen können. Via GoogleMaps suchte ich die Haltestelle heraus, an der wir aussteigen müssten und teilte sie dem indischen Busfahrer (der natürlich auch überaus nett war) mit. Inder gibt es übrigens einige in Neuseeland, allerdings sind das Englisch, was ein Inder spricht und das Englisch, was der Rest der Welt spricht, 2 unterschiedliche Dinge... So kam es, dass besagter Busfahrer meilenweit an unserer Haltestelle vorbei fuhr und uns dann irgendwo an der Endhaltestelle mitteilte, dass er uns falsch verstanden hätte und uns nun eben auf der Rücktour absetzen würde 🙈 Eine kostenlose Standrundfahrt später stiegen wir nun aus und navigierten uns zu Arun, unserem Airbnb für den ersten Abend in Auckland. Oh du kleingläubiger Europäer, dachte ich, als wir die bergige Landschaft Neuseelands mit unseren rund 70kg Reisegepäck hoch und runter wirtschafteten... Hätten wir doch das Angebot Aruns, uns für 20 Dollar vom Flughafen abzuholen, angenommen... Im Hinblick auf unsere Reisekasse, hat der Sparfuchs in mir natürlich die günstigere Busfahrt präferiert.. Den Kilometer von der Haltestelle zum Haus schaffen wir doch im Schlaf zu Fuß... DENKSTE! Nach gefühlten Stunden (tatsächlich waren es wohl nur 15 min. sagt Jan..., ich glaub das noch nicht so ganz) bei inzwischen 30 Grad und Vollsonne erreichten wir endlich mit hängenden Zungen unser Ziel und ein fröhlicher Arun öffnete uns seine Tür.

    Was uns während dieses kräftezehrendes Fußmarsches jedoch nicht entging, ist die wundervolle Landschaft! Auf jeder Seite der Straße gepflegte Vorgärten und schicke Häuschen (vermutlich zählt Mangere auch zu einer der wohlhabenderen Gegenden in NZ) und Blumen! Blumen soweit das Auge reicht. An jeder Ecke blüht es anders, besonders auffällig sind diese blauen großen ballförmigen Blüten, die hier vermutlich als Unkraut gelten, denn man sieht sie tatsächlich ÜBERALL, auch an den Highways und sonstigen kaum zugänglichen Stellen. Aber solch hübsch blühendes Unkraut ist uns doch sehr willkommen nach der tristen braunen Vegetation, die dieses Jahr in Deutschland ja bereits im Sommer überall zu bewundern war... (siehe Hochzeitsfotos 😅)

    Aruns Haus liegt in einer sehr ruhigen Wohngegend, die optisch sehr an kalifornische Verhältnisse erinnert. Die Häuser nicht zu dicht aneinander gedrängt, es gibt keine Schandflecke (jedenfalls nicht äußerlich sichtbar) und auch hier ist jeder hilfsbereit! Das Angebot eines anderen Inders, der gerade mit dem Auto nach Hause kam, uns zum Ziel mitzunehmen, schlugen wir aus, man weiß ja nie, zu wem man da ins Auto steigt... In Neuseeland vermutlich ein völlig unbegründeter Gedanke aber man kann eben nicht aus seiner Haut..
    Arun selbst ist vor vielen Jahren aus Indien her gekommen und wohnt hier nun mit seiner Frau. Der Größe des Hauses nach zu schließen, haben hier früher auch seine Kinder gewohnt, die inzwischen längst ausgezogen sind, die oberen Zimmer vermietet er nun regelmäßig. Das Zimmer neben uns teilten sich 2 Belgier, mit denen wir aber nicht groß in Kontakt treten konnten, da sie schon am nächsten Morgen in aller Frühe aufgebrochen sind. Wir genossen eine ausgiebige Dusche (man lernt erst so richtig zu schätzen, was man einige Zeit nicht hatte) und kuschelten uns in das wundervoll weiche Bett. In den Nachbarhäusern liefen schon ausgiebige Vorbereitungen für die anstehende New Years Eve Party, die hier aber ohne Feuerwerk sondern einfach mit vielen Freunden um sich herum gefeiert wird. Lange konnten wir dem Stimmgewirr draußen jedoch nicht folgen, da uns schon bald die Müdigkeit einholte und wir, dankbar, dass nun kein Termindruck mehr drohte, einschlummern konnten.

    Am nächsten Morgen nahmen wir Aruns Angebot, uns für 15 Dollar zur Mietwagenstation zu fahren, dankbar an und freuten uns, nun gleich unser Zu Hause für die nächsten 3 1/2 Wochen zu sehen! Nach einer kurzen Einführung nutzten wir noch eine Weile das WLAN des Mietwagenverleihers, um unseren Spot für die nächste Nacht ausfindig zu machen und Jan gewöhnte sich langsam daran, auf der Beifahrerseite zu sitzen 😋 Und dann ging es auch schon los, in einem Mercedes Sprinter mit 7m Länge und eingebautem Klo, Dusche, Küche und Bett mitten durch die geschäftige Millionenstadt Auckland - unser Ziel: der Skytower mit Blick auf ein hoffentlich fantastisches Feuerwerk zum 31.12.2018
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  • Day 4

    Silvester in Auckland

    December 31, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 18 °C

    Auf dem Weg zu unserem Standort für die erste Nacht im Camper, hatten wir noch ein paar Steps zu erledigen, darunter fiel Einkaufen gehen und eine neuseeländische Simkarte besorgen, für das Internet unterwegs. Obwohl der Camper super gut ausgestattet ist mit Dingen wie (Koch-)Geschirr, Besteck und Utensilien, die man so zum Kochen braucht (wir haben sogar einen Grill am Camper 👌), fehlte es doch an Dingen, wie Küchenrolle, Alufolie, Spülmittel usw.. Hier halfen uns 2 nette Typen aus Deutschland an der Mietwagenstation weiter, deren Urlaub gerade endete und von denen wir ein “Starter-Pack“ mit all so nützlichen Dingen bekamen ☺️ Also auf in den nächsten Supermarkt, um Lebensmittel zu holen! An dieser Stelle muss ich mal meine Bewunderung ggü. Jans Fahrkünsten kundtun, der uns sicher durch die engen und bergigen Straßen von Aucklands Stadtzentrum manövriert hat! Und das bereits nach wenigen Minuten Fahrtraining im Linksverkehr! Hat er wirklich toll gemacht 😘
    Wir fanden also einen Supermarkt und deckten uns mit dem Grundbedarf an Lebensmitteln ein. Dann fanden wir auch gleich einen Handyladen, in dem wir uns eine Simkarte holten und weiter ging es zu unserem Schlafplatz.

    Dieser erwies sich als riesiger Parkplatz für vorrangig Bootsbesitzer (weil direkt am Hafen gelegen), Stadtbesucher sowie schlafplatzsuchende Campervanfahrer wie wir 😉 Die Aussicht? Grandios! Mit Blick auf den Skytower, an dem in wenigen Stunden das lang ersehnte Feuerwerk starten würde... Der Countdown wurde auch bereits in Leuchtschrift am Tower angekündigt!
    Zudem gab es Duschen und Toiletten und wir fühlten uns einfach wohl, an unserem ersten Abend im Camper! Nach einem bescheidenen Abendbrot (Nudeln mit Soße - gab es übrigens öfter 😅) fieberten wir nun dem Wechsel ins neue Jahr entgegen, während unsere Lieben in Deutschland sich gerade aufs Mittagessen vorbereiteten oder, wie im Falle von Jans Familie, mit denen wir dort erstmals videotelefonierten, durch den Zoo marschierten!
    Und dann war es endlich soweit! Der Countdown zählte runter, wir bewaffneten uns mit 2 Gläsern Prosecco und unserer Kamera und ließen den Skytower nicht mehr aus den Augen! Der Parkplatz hatte sich in der Zwischenzeit ordentlich gefüllt, überall standen kleine Grüppchen herum, die es uns gleich taten. Als es dann endlich 0 Uhr schlug, eröffnete das Feuerwerk am Skytower das neue Jahr und wir - waren ob der paar Raketen, die da in die Luft geschossen wurden, doch etwas irritiert 😅 Ob es sich wirklich lohnt, für die 2 Minuten Feuerwerk die Raketen da hoch zu schleppen.. ich weiß es nicht.. Aber mehr kam dann auch nicht 🙃 und zwar nirgendwo in der Stadt! Während in Deutschland zur Jahreswende eine riesige Party ausbricht, jeder sich in den Armen liegt und zusammen gefeiert wird, hörte man in Neuseeland von allen Seiten ein “Shhh“, welches den Kindern galt, die es wagten, etwas lauter zu sein... völlig unverständlich für uns, wie auch die Tatsache, dass 5 nach 12 alle wieder in ihre Autos stiegen und nach Hause fuhren 😂 Der Ausgang des Parkplatzes war etwa 1 1/2 Std. verstopft, weil alle gleichzeitig nahezu fluchtartig los wollten... wir schütteln darüber die Köpfe und gehen auch schlafen, Prost Neujahr 😁
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  • Day 5

    Raglan

    January 1, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 22 °C

    Von Auckland aus fuhren wir nun die neuseeländische Westküste entlang mit dem Ziel Raglan vor Augen. So ausgeruht waren wir zum 01. Januar vermutlich noch nie 😂 Über Raglan hatte ich bereits gelesen, dass es als Wahnsinns Surferparadies gilt also waren wir schon ganz gespannt auf unsere ersten Strände in Neuseeland 😁 da uns unterwegs der Hunger überkam, machten wir zwischendrin Halt in Port Waikato und nutzten die Gelegenheit, um unseren Familien auf der anderen Seite der Welt ebenfalls ein frohes neues Jahr zu wünschen 🙃 Port Waikato entpuppte sich zudem als super Platz zum Sanddünensurfen! Davon hatten wir bereits von unseren Freunden Ela und Rico gehört, die uns immer wieder mit allerlei tollen Infos über ihren Trip of life versorgen! Nun hatten wir zwar kein Board dabei und es wurde auch nicht so kommerziell betrieben, dass man sich eins hätte ausleihen können, wir schauten aber den locals gern dabei zu, wie sie ihren Spaß hatten und nutzten die tolle Kulisse für ein paar schöne Fotos ☺️ Das Wasser erschien uns zu dem Zeitpunkt jedoch noch relativ kalt und es wehte ein ordentlicher Wind, außerdem hatte Jan noch etwas mit einer abklingenden Erkältung zu kämpfen, daher ließen wir die Badesachen im Camper und erfreuten uns an den riesigen dunklen Sanddünen aus wundervoll weichem Kuschelsand.
    Trotz des gänzlich bewölkten Himmels habe ich es natürlich direkt an Tag 2 geschafft, mich ordentlich zu verbrennen... Ab jetzt ist also Faktor 50 mein ständiger Begleiter... 😡
    Zurück im Camper futterten wir schnell ein paar Nudeln und machten uns auf den weiteren Weg nach Raglan. Die Straßen führten uns immer weiter bergauf und so allmählich schwand die Hoffnung, jemals Strand zu sehen... laut Navi waren wir aber gar nicht mehr weit weg und auf einmal machte die Straße einen Knick - und wir sahen sie - die tasmanische See! Von oben führte ein kleiner schmaler Weg nach unten zum Strand, wir parkten also unser zu Hause, packten die Kameras ein und machten uns auf den Weg nach unten. Auf halber Strecke mündete der Weg in eine nahezu parkähnliche Anlage mit Postkartenmotiven wo man auch hin sieht. Wir konnten unseren Augen gar nicht richtig trauen, so schön und paradiesisch war es hier! Diese saftig grünen Wiesen, die bunten Blümchen, überall von Bienen umflattert, das blaue Meer mit der weißen Gischt und ein heller Sandstrand davor. Das Rauschen der Wellen als einziges Geräusch weit und breit - wären wir nicht so neugierig gewesen, was uns noch so erwartet - wir wären glatt hier geblieben 😅 Unten am Strand ließ Jan es sich natürlich nicht nehmen, mit den Füßen ins Wasser zu gehen - die Folge: die Hose war klatschnass 🤣 Ich hatte bereits erwähnt, dass Raglan als Surferstrand bekannt ist... Dementsprechend hoch sind nämlich auch die Wellen 😏
    Nun ist es natürlich so, dass du an den schönsten Plätzen nicht campen darfst (was zum Erhalt dieser Schönheit natürlich absolut nachvollziehbar ist) daher packten wir wieder zusammen und fuhren in den Ort Raglan hinein, wo wir uns eine leckere Pizza gönnten und nach einem geeigneten Schlafplatz Ausschau hielten. Fündig wurden wir dann im Ortsinneren, wo die Aussicht zwar nicht mehr ganz so schön ist, wir jedoch, ohne Zwischenfälle erwarten zu müssen, stehen konnten.
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  • Day 5

    Black Beach Mokau

    January 1, 2019 in New Zealand ⋅ 0 °C

    Die nächste Station führe uns weiter südlich, wir fuhren direkt auf die Waitomo Glowworm Caves zu. Die tauchen in jedem Reiseführer über Neuseeland auf also dachten wir, die müssen wir unbedingt sehen. Wir entschieden uns für das günstigste Package, was jedoch immer noch 55$ pro Nase kostete aber auf solche Preise hatten wir uns mental vorbereitet. Wir kauften ein Ticket und gingen zurück zu unserem Camper, um erstmal Mittag zu essen, denn die früheste Tour ging um 14 Uhr los (vermutlich muss man weit im Voraus buchen um eine der früheren Touren zu bekommen). Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg in die Höhlen und wurden von einer sehr freundlichen aber durch ihren extremen Kiwislang unglaublich schlecht zu verstehenden Tourguide empfangen. Jan hatte lustigerweise überhaupt keine Probleme aber mir machte dieser Dialekt doch sehr zu schaffen... So kam es, dass diesmal Jan für mich übersetzen musste, was sie über die Höhlen so erzählte. Anfangs führte die Tour durch große unterirdische Gewölbe voller Stalagmiten und Stalaktiten. Wie ich mir merke, was was ist? Nunja, die Stalaktiten hängen eben nach unten... 😏
    Eines der wenigen Dinge, die ich ohne Jans Übersetzung mitbekam war, dass die Akustik in dieser Höhle wohl so besonders sei, dass immer mal wieder Sänger hier unten auftreten. Neben vielen Namen, die mir unbekannt waren, und die ich deshalb auch wieder vergessen habe, blieb mir doch auch Katy Perry im Kopf - wir erinnern uns: „I kissed a girl“ 😙 Merkwürdige Vorstellung, so eine schrille Person in solch einer rustikalen Umgebung 😅 Und was sollen da erst die armen Glühwürmchen sagen...
    Unser Weg wurde immer dunkler und immer nasser und wir erreichten eine Stelle, an der man nur gebückt weiter ins Innere der Höhle gucken konnte. Und hier lebten sie - die Waitomo Glowworms! Anfänglich noch sehr zurückhaltend (vermutlich aufgrund der Geräuschkulisse) leuchteten sie doch nacheinander bläulich hell auf und wir sahen die klebrigen Fäden, die an ihnen herunter hingen (hier verfangen sich kleine Insekten, die ins Licht fliegen) Ganz schön clever, die Würmchen.
    Besonders viel sah man jedoch nicht und ich fragte mich, ob der Preis für die Tour wirklich angemessen war. Dann wurden wir jedoch von einem anderen Guide abgeholt und in Boote verfrachtet, die vom Guide gesteuert wurden, indem er sich, praktisch blind, an den über ihm verlaufenden Seilen entlang hangelte. Viel sehen konnte er nämlich nicht denn ab jetzt war es stockfinster. Und plötzlich erschienen über uns tausende Glowworms, ähnlich wie ein vollgepfropfter Sternenhimmel, das war schon ein Wahnsinns Anblick! Leider war fotografieren hier nicht erlaubt.. Bei Google findet man jedoch viele Bilder und so sah es auch tatsächlich aus 😉

    Da wir inzwischen ein dringendes Bedürfnis nach einer Dusche verspürten, suchten wir uns mal wieder einen kostenpflichtigen Parkplatz, welchen wir im Städtchen Mokau fanden. Mit viel Glück, muss man sagen, wir ergatterten nämlich die letzte freie Fläche. Zwischen einer Hecke und einem Gartenhäuschen war gerade genug Platz für unseren Maui. Regulär wurde dieser Platz eigentlich nicht vermietet aber der Platzwart hatte wohl Mitleid mit uns und uns war alles recht, solange wir nur hier bleiben konnten. Es gab einen Frischwasseranschluss und eine warme Dusche! Herrlich, was man so zu schätzen lernt 🙃

    Schön gelegen war der Campingplatz allemal, da direkt am Meer und auf der anderen Seite von Felsen umschlossen. Auf dem Weg zum Strand hinunter fielen uns Warnschilder auf, die auf starke Soge hinwiesen. Da es schon relativ spät war, wir kamen pünktlich zum Sonnenuntergang an, und ein straffer Wind wehte, ließen wir das Baden aus und spazierten am Strand herum, der völlig schwarz war. Und schöne Muscheln gab es hier! Was mich natürlich sofort wieder dazu veranlasste, etwas mit Muscheln in die Sanddüne zu schreiben. Diesmal hatte ich allerdings weniger Glück, der Sand war so fein, dass er bei der kleinsten Berührung ins Rieseln kam und meinen schönen Schriftzug zerstörte.. Am Strand trafen wir auf eine Familie, die mit langen Angeln bewaffnet waren. Jan fand heraus, dass sie Snapper fingen, einen äußerst leckeren Fisch, wie wir jedoch erst einige Zeit später herausfinden durften!

    Wir warteten bis spät abends, bevor ich meinem Opa zum Geburtstag gratulierte, immerhin waren wir der Heimat 12 Stunden voraus 😉
    Mental verabschiedeten wir uns bereits von der Westküste, denn nun würde es uns erst einmal durchs Landesinnere und schließlich zur Ostküste ziehen. Unsere nächste Station: Neuseelands größter See, der Lake Taupo!
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  • Day 9

    Tongariro Alpine Crossing

    January 5, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir buchten den spätesten Shuttle um 8 Uhr (der früheste ging bereits halb 6 aber so bekloppt sind wir dann auch nicht) und frühstückten voller Unsicherheit, was wir uns da eingebrockt hatten, 2 Sandwiches, wohl wissend, dass es jetzt die nächsten 8 Stunden nichts vernünftiges mehr geben würde. Unser Reiseproviant bestand aus einer Gurke, 2 Spitzpaprika, ein paar Stangen Sellerie, 2 1,5l Flaschen Wasser und jeder Menge Proteinriegel. Ich hab die Teile noch nie zuvor angerührt aber Jan schwor darauf, die würden umgehend Kraft geben... Also hörte ich auf meinen Mann und suchte mir auch welche aus. Dazu holten wir uns 2 Basecaps, da wir mit 8 Std. praller Sonne rechnen mussten. Und natürlich die Sonnencreme, die war auch dabei! Das alles im Gepäck fuhren wir los zum Shuttleservice und meldeten uns an. Wir bekamen eine lustige Karte, auf der die Härte der einzelnen Etappen anhand von Smileys erklärt wurde. Es gab 6 freundliche Smileys und 3 dieser Art: 😫 dahinter die Kilometeranzeige und wie lange so eine Etappe dauern würde. Dann ging es auch schon los und wir saßen mit etwa 20 anderen Verrückten im Shuttlebus und fuhren dem Grauen entgegen 😏 Bereits von Weitem ließ sich der Mt. Ngauruhoe, der im Herrn der Ringe als Schicksalsberg in Mordor fungiert, gut erkennen. Jedoch spuckte er glücklicherweise keine Lava denn sonst hätte es unter Umständen noch ein wenig wärmer werden können 😋
    Der Bus setzte uns an einem kleinen Toilettenhäuschen ab, wir schulterten unsere Sachen und marschierten los!

    Der Weg zog sich durch bewachsene Hügellandschaften, ein rostroter Bach kreuzte unseren Weg und man wäre nicht überrascht, wenn von einem dieser Hügel plötzlich eine Horde Orks auf uns los gestürmt wäre. Teilweise war der Weg befestigt, andere Teile führten uns über staubige Pfade. Die anfangs noch große Motivation ebbte aufgrund dessen, was uns noch bevorstand, allmählich ab und wir bekamen Hunger. Die Schweinehunde triumphierten “wir haben’s euch ja gesagt!“ Weiter oben, nachdem wir die ersten Stunden tapfer gewandert sind, entschieden wir uns für die erste kleine Pause, wir nagten ein paar mal kurz an der mitgebrachten Gurke, tranken etwas und jeder bekam einen Proteinriegel auf die Faust. So ein Proteinriegel ist schon ne lustige Erfindung! Kompakt auf 30g reduziert, in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, darf man nur wirklich kleine Stücke abbeißen, da es sonst immer mehr wird im Mund. Und bäääääm nach einem halben Riegel, ich hätt’s nicht für möglich gehalten, hätt ich’s nicht selbst erlebt, hast du auf einmal wieder Kraft wie nach ner richtigen Mahlzeit inkl. Power Nap! Es ist faszinierend! Jegliche Müdigkeitserscheinung war samt des feixenden Schweinehunds verschwunden! Wir hatten wieder Kraft für die nächsten Stunden und die brauchten wir auch wirklich denn nun hieß es hochklettern! Und zwar den Berg! Die Vegetation hatte sich inzwischen verabschiedet, es gab um uns rum nur noch Lavagestein, Geröll und Sandstürme! Wie halt in Mordor üblich.. Letztere waren im Übrigen Fluch und Segen zugleich denn einerseits fühlten sie sich auf den nackten Waden wie Nadelstiche an, andererseits wehten sie uns praktischerweise mehr oder weniger den Berg hoch 😉 Nur drehen hätten sie nicht dürfen, haben sie aber glücklicherweise auch nicht getan 🙂
    Wir wanderten also an riesigen Kratern vorbei, links und rechts ging es mehrere hundert Meter in die Tiefe und dazu der bestialische Wind... Teilweise war es nur auf allen Vieren möglich, sich sicher zum nächsten Felsen zu manövrieren. Unterwegs kam uns ein Paar mit lauthals schreiendem Baby vor den Bauch geschnallt entgegen, da zweifelten wir schon sehr am Gesundheitszustand der Eltern.. Das Baby hörten wir übrigens noch ziemlich lange.. Aber irgendwann waren wir oben! Am höchsten Punkt dieses Tracks, stolze 1886m über dem Meeresspiegel eröffnete sich uns plötzlich ein wundervoller Ausblick auf die türkisen Emerald Lakes und weiter hinten den riesigen Blue Lake. Mitten in einer solchen Vulkanlandschaft 3 solche Farbflecken! Grandios! Was uns als nächstes entgegen schlug war der wunderbare Gestank nach fauligen Eiern denn die Emerald Lakes sind Schwefelseen. Dort hinunter zu kraxeln stellte sich als ziemlich tricky heraus... Es gab nämlich nur loses Geröll und man musste es irgendwie schaffen, eine gesunde Mischung aus kontrolliertem Rutschen und Gleichgewicht zu finden.. und dann waren da ja immer noch die Abgründe links und rechts 🙈 Den ziemlich heftigen Wind verstärkte zusätzlich noch ein Helikopter des Rescue-Teams, den eine Gruppe Mädels gerufen hatte, weil eine von ihnen offensichtlich böse umgeknickt ist und nun nicht mehr weiter kam. Mit einem dick einbandagierten Fuß (wo auch immer die auf dem Berg die Bandage her hatten...) und unter Anleitung eines Sanitäters schleppten sich die Freundinnen den Abhang seitlich hinunter, wo der Heli auf sie wartete. Hoffentlich konnten sie die Aussicht von dort oben trotzdem genießen, die war nämlich die Belohnung für den abartigen Aufstieg 😉

    Als wir den steilsten Abstieg geschafft und ein bisschen an den Seen verschnauft hatten, bewaffneten wir uns jeder mit einer Spitzpaprika und setzten unseren Weg fort. Und dann hieß es nur noch laufen, laufen und nochmals laufen... kein Klettern mehr, nur noch einen Fuß vor den anderen setzen und sich durch die immer größer werdenden Zahlen auf den Kilometermarken ermutigen lassen. Besonders die letzten 2 Stunden hatten es in sich, hier hieß es nämlich den Berg in Serpentinen abwärts zu laufen.. wir verfielen immer mal wieder in flotten Galopp, dank eines weiteren Proteinriegels war das auch gar kein Problem, denn wir wollten einfach nur noch ankommen. Im letzten Stück gab es wieder ein bisschen Regenwald und einen kleinen Bach und dann war er plötzlich da: der Zielparkplatz!!! Von dem aus mussten wir nochmal 800m zu unserem Auto laufen aber hey.. was sind schon 800m nach knapp 20km?! Ne Menge wenn du denkst du bist im Ziel! So nahm ich es auch dem Busfahrer, den wir fragten, ob er uns die Straße mit runter nehmen und nach den 800m absetzen würde, ziemlich übel, als dieser uns die Gegenfrage stellte, ob wir nicht hergekommen sind um zu laufen?!.... und dann 5 min. später in einem fast leeren Bus an uns vorbei bretterte... 🤬

    Aber auch diese allerletzte Hürde haben wir gemeistert und uns so sehr wie vermutlich noch nie zuvor auf eine Dusche und unser Bett gefreut!
    Zum Glück hatten wir tags zuvor diesen Campingplatz am See entdeckt, letzteren nutzten wir nämlich erstmal für einen beherzten Sprung ins kühle Nass. Und um uns zumindest den groben Dreck abzuwaschen 😅
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  • Day 10

    Waikato River

    January 6, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 23 °C

    Nachdem wir nach unserer 20km-Tour noch mehr oder weniger bewegungsunfähig waren, entschieden wir uns, nur noch ein bisschen Strecke mit dem Camper zurückzulegen. Um nach Napier auf die andere Seite des Landes zu gelangen, mussten wir jedoch den Weg zurück nach Taupo im Norden einschlagen. Dort angekommen, suchten wir uns einen Campingplatz und schlugen unser Nachtlager auf. Unser auf dem Außengrill zubereiteter Lachs, den wir uns nach diesem wahrlichen Höllenritt mehr als verdient hatten, zog so einige neidische Blicke auf sich, da man sowas auf Campingplätzen für gewöhnlich eher nicht findet 😅 Froh über jede Minute Schlaf, erkundeten wir die Umgebung an diesem Abend nicht mehr. Als wir jedoch am nächsten Morgen ein paar Meter in Richtung Fluss gingen, offenbarte sich uns ein wahres Paradies. Der Waikato River mit seinen starken Strömungen, am Flussufer große, mächtige Bäume mit Wurzeln, die ins Wasser ragen, dazwischen sich tummelnde Enten. Gott sah das schön aus! Und dazu die Farben! So viele verschieden Grüntöne, dazu das Blaugrün des Wassers! Ein Traum! An einem besonders großen Baum entdeckten wir ein Seil, an dem man sich in die Fluten stürzen konnte. Den Spaß ließ Jan sich natürlich nicht entgehen, wenn auch die Kraft mit jedem Sprung merklich nachließ 😏 So wurden aus anfänglich ganz passablen Sprüngen gegen Ende hin nur noch traurige Platscher 😂 Aber es scheint doch ordentlich Spaß gemacht zu haben, denn er wollte gar nicht mehr aufhören 🤪 Es waren auch viele Kinder da, die ihre Technik inzwischen perfektioniert hatten und genau den richtigen Moment abpassten, um das Seil loszulassen. Und wieder kam mir der Gedanke, wie es wohl sein muss, als Kind in so einem Land aufzuwachsen 😍 Ich jedenfalls stelle es mir traumhaft vor!

    Den weiteren Tag passierte nicht viel, bis auf dass wir unsere Fahrt nach Napier fortsetzten und uns einen Campingplatz in der Nähe der Stadt suchten, diesmal mit Waschmaschine, um nach einer Woche mal alles durchzuspülen. Natürlich begleitet uns der gute Murphy auch ans andere Ende der Welt, denn nach 8 Tagen Sonnenschein regnete es ausgerechnet in der Nacht, in der wir Wäsche gewaschen haben und der Trockner kaputt geht.... so blöd kannste gar nicht denken! Was tut man also provisorisch? Genau... die Wäscheleine IM Camper vom Fahrersitz zum Küchenregal über die Badtür zum Hängeregal spannen und beten, dass man nachts nicht nochmal raus muss... 😂 Am Morgen schien übrigens frecherweise die Sonne, als wär nix gewesen und der Trockner wurde auch wieder repariert... aber so ist es hier in Neuseeland, du kannst dich auf keine Wetterapp verlassen denn völlig aus der Kalten geht auf einmal ein Mords-Regenguss über dir nieder und 5 min. später ist es, von den Pfützen auf dem Boden abgesehen, als sei nie was gewesen 😁

    Wir packten also unsere klammen Klamotten zusammen und machten uns auf den Weg ins Stadtzentrum, denn wir waren sehr gespannt, was uns wohl in Napier erwarten würde!
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  • Day 12

    Napier

    January 8, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 24 °C

    Unsere erste Fahrt an die Ostküste Neuseelands führte uns in die wunderschöne Stadt Napier. Obgleich ich online bereits gelesen hatte, dass das Stadtzentrum sehr zum schlendern einlädt, war es doch umso schöner, es mit eigenen Augen zu bestaunen!
    Erster Gedanke, als wir aus dem Auto stiegen und nach links zum Strand und rechts zum Stadtzentrum sahen, war, wenn ich hier leben würde, wäre ich in jeder Mittagspause draußen um zu surfen! Und zwar nicht im Internet! 🙃
    Hier gab es einen schwarzen Steinstrand, jedoch nicht, wie man sich einen Steinstrand so vorstellt... (ich sehe im Geiste mich humpelnd und hüpfend und fluchend über die Steinstrände Kroatiens wanken! Fluchend hauptsächlich deshalb, weil sich irgend etwas Spitzes, vermutlich Stein oder Muschelschale in meinen Fuß eingearbeitet hat...) Nicht so in Napier! Hier sind nur rundgewaschene flache Steine, die allenfalls ein wenig Übung im Barfußlaufen erfordern. Da der Strand viele Meter sehr flach ins Meer führt, brechen die Wellen ziemlich weit draußen und breiten sich dann wie ein riesiger marmorierter Teppich über den Strand aus! Dazu das wirklich saubere und tiefblaue klare Wasser! Es sieht einfach nur wunderschön aus! Mit dem Versprechen, auf jeden Fall nochmal zurück zu kommen und in die Fluten zu springen, verabschiedeten wir uns vorerst vom Strand und wendeten uns dem spanisch anmutenden Stadtzentrum zu!

    Die Stadt Napier ereilte im Jahr 1931 ein ziemlich heftiges Erdbeben, welches das Stadtzentrum dem Erdboden gleichmachte. Daraufhin wurden Architekten beauftragt, das Zentrum im damals in den USA schwer angesagten Art déco Stil wieder aufzubauen. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass man auf sehr viele gut zueinander passende Gebäude trifft, die alle ein irgendwie spanisches Flair vermitteln. Irgendwann packte uns die Lust auf einen Kaffee und wir setzten uns an ein Cafè an einer Straßenecke und genossen bei Espresso Doppio und Milchkaffe sowie einem unverschämt leckeren Brownie das geschäftige Treiben um uns herum, wohl wissend, dass uns das noch gute 2 Wochen nicht zu jucken braucht 😁
    Danach schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt und kamen an einem größeren Stadion an, welches glücklicherweise gerade seine Pforten geöffnet hatte. Neugierig, wie wir halt so sind, schlichen wir uns hinein um es uns aus der Nähe anzusehen. Und dann folgte wieder eine Szene, die du mit großer Wahrscheinlichkeit nur in Neuseeland erleben würdest.. Ein Hausmeister kam auf uns zu und sagte plötzlich dass unser Glückstag sei, denn er hätte gerade Mittagspause und könnte uns rumführen 😅 würde in Deutschland NIIIIIIIEEEE jemand machen! Schon gar nicht unentgeltlich! Und vor allem nicht in seiner wohlverdienten Mittagspause 😅
    Wir nahmen das Angebot dankend an und ließen uns was von ihm erzählen. Leider war durch das Nichtvorhandensein einiger elementarer Zähne und zudem einem super starken Slang nur relativ wenig zu verstehen aber er hat es gut gemeint 🙈 Wir haben zumindest erfahren, dass es sich um ein Cricket-Stadion handelt, und dass in 3 Tagen ein ziemlich großes Match stattfinden soll. Leider sind wir da jedoch schon wieder weg! Er führte uns durch die Umkleide der Heimmannschaft und erzählte, pausen- und zahnlos, von den Daten des Stadions, was der Rasen gekostet hat, wann umgebaut wurde usw... wie gesagt, alles haben wir einfach nicht verstanden. Aber ein Erlebnis war es allemal!

    Da es langsam Zeit für den Strand wurde, kehrten wir zu diesem zurück und ließen uns von den Wellen mächtig einheizen. Da kam doch direkt das Kind in einem wieder zum Vorschein 🙂 Aber auch ein so toller Tag neigt sich irgendwann dem Ende zu und wir setzten unsere Fahrt in Richtung Gisborne fort.

    Napier war auf jeden Fall eines der Highlights, wir sind gespannt, was uns noch so erwartet!
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  • Day 17

    Hot water Beach & Cathedral Cove

    January 13, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 23 °C

    Unser Ziel für den heutigen Tag: einen Pool bauen am Hot water Beach und im Anschluss die Cathedral Cove bewundern!
    Nachdem wir eine äußerst unruhige Nacht in einer Haltebucht mitten an der Straße verbrachten, unsicher, ob wieder mal mitten in der Nacht jmd. ans Fenster klopft und uns weg scheucht, machten wir uns auf den Weg zum Hot Water Beach. Der heißt so, weil durch die vulkanische Aktivität auf der Insel, an dieser Stelle heiße Wasseradern ins Meer führen und das ziemlich nah an der Oberfläche, so dass man sich theoretisch einen kleinen Pool ausgraben und im bis zu 60 Grad warmen Wasser baden kann. Lt. der Bilder im Internet reicht da etwa ein halber Meter aus, um auf warmes Wasser zu stoßen. Am Strand werden zu dem Zweck kleine Spaten verliehen. Ich schrieb “theoretisch“, da das zu Ebbe-Zeiten bestimmt auch so funktioniert! Nur waren wir natürlich wann da? Genau! Zur Flut! 🤦🏻‍♀️ Da müssen die Löcher natürlich viel weiter hinten und dementsprechend viel tiefer gegraben werden...
    Wir suchten also nach bereits vorgegrabenen und verlassenen Löchern und wurden neben einer Familie mit Zwillingen fündig, die bereits selbst in einem etwa 1,5m tiefen Loch buddelten. Lavinia und Andre stellten sich nicht nur als Deutsche sondern auch als waschechte Ossis heraus und so kamen wir natürlich schnell ins Gespräch 😊 Jan verstand sich natürlich auf Anhieb prächtig mit den Kids und buddelte schon bald mit ihnen gemeinsam in ihrem Pool. Auch ich traute mich in das doch schon ganz schön heiße Wasser, als ich jedoch die vielen kleinen (vermutlich bereits gegarten) Krebschen darin rum schwimmen sah, ergriff ich ganz schnell wieder die Flucht 😅 Ein Erlebnis war es jedoch allemal! Mit Lavinia und Andre beschlossen wir in Kontakt zu bleiben und so trennten sich unsere Wege zum frühen Nachmittag hin wieder und wir machten uns auf den Weg in Richtung Cathedral Cove, wo wir uns ein leckeres Picknick, bestehend aus Fish&Chips sowie einem Wahnsinns Burger am Strand einverleibten. Eigentlich wollten wir von diesem Parkplatz aus ein Wassertaxi zur Cove nehmen, da jedoch Sonntag war, fuhr keins... Also blieb nur eine Möglichkeit: genau! Laufen! Der Track war mit etwa 45 min pro Strecke anberaumt und, wie in NZ üblich, ging es natürlich hoch und runter 🤪 und siehe da, wer uns auf dem Weg entgegen kam: Lavinia und Andre mit ihren 2 Kids, die bereits auf dem Rückweg waren 😊

    Unten angekommen war der große Besucheransturm bereits abgeklungen und wir hatten einen tollen Blick auf den gewaltigen Steinbogen, die Cathedral Cove! Diese teilt 2 kleine Buchten, die von vielen Möwen, vermutlich als Nistplatz, genutzt werden. Wir konnten sehr viele Jungmöwen beobachten, die bei Näherkommen lautstark und mit vollem Körpereinsatz (Jan wurde angegriffen 😂) von je einer erwachsenen Möwe beschützt wurden, so lange sie noch nicht selbst fliegen konnten. War schon sehr süß anzuschauen, diese plüschigen, tapsigen Vögel ☺️ Die Cove selber diente bereits als Filmkulisse für den Film „Chroniken von Narnia“, den ich nach dieser Information gleich mal auf die Watchlist gesetzt habe 😏 Es ist wirklich eindrucksvoll, was die Natur da geschaffen hat, der fast weiße Sandstein, das türkisblaue Wasser und im Hintergrund die sattgrünen Wälder! Kannste dir nich ausdenken!

    Aber auch alles Bewundere hat mal ein Ende und so traten wir den Rückzug an und suchten mit unserem Camper nach einem weiteren kostenfreien Stellplatz, was sich, aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit, als ziemlich schwierig herausstellte... nachdem wir einige Plätze angefahren hatten und diese bereits voll belegt waren (was nicht schwer ist, bei 3-6 erlaubten Campern pro Platz) steuerten wir irgendwann im Dunkeln einen Platz mit Bootssteg an und hofften einfach, dass hier keiner kontrollieren kommt.. (denn natürlich war auch dieser Platz bereits “voll“. (Was im Übrigen nicht bedeutet, dass auf dem Areal kein Platz mehr ist... Neeeeein, hier wurde einfach die Maximalanzahl für Campingmobile begrenzt und wenn die erreicht ist, ist es völlig Wurscht, ob der ganze restliche Platz leer ist, du darfst dort nicht stehen...) War uns aufgrund der Uhrzeit dann aber tatsächlich egal, außerdem hatte Jan seinen Kindle (eBook-Reader) an diesem Tag verloren, die Stimmung war also eh im Keller 😅 Da hätte der klopfende Officer dann auch nichts mehr dran geändert 😋
    So ging also ein ereignisreicher (wenn auch nicht alle Ereignisse positiver Natur ) zu Ende!

    Spoiler: wir wurden nicht geweckt 😋
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