Satellite
  • Day 4

    Lautoka, 27.02.2019

    February 27, 2019 in Fiji ⋅ ⛅ 25 °C

    Nachdem es mir im Laufe des Morgens immer besser ging, fragte ich die Familie, ob sie denn eine Idee für einen kleinen Ausflug für mich hätte.
    Diese organisierte daraufhin einen befreundeten Taxifahrer, der mich zum "Garden of the Sleeping Giant" gefahren hat. Außerdem hat sie es sich nicht nehmen lassen, ein paar Mädchen in meinem Alter als Begleitung mitzuschicken.
    Während diese zusammen mit dem Taxifahrer am Eingang auf mich warteten, habe ich mich auf den Weg durch den botanischen Garten gemacht. Sehr idyllisch angelegt, findet man hier sehr viele exotische Pflanzen wie beispielsweise Bromelien (die ich Dank täglicher Gartenarbeit in Hawis Dschungel ohne Probleme erkannt habe), Orchideen, Bäume mit Lianen, Paradiesvogelpflanzen und vieles mehr. Dazwischen gab es überall Bänke, Hängematten und eine Riesenschaukel zum Entspannen. Besonders gefallen hat mir ein kleiner Teich, der die Palmen im Hintergrund exakt wiedergespiegelt hat.
    Zudem konnte man zu einem Aussichtspunkt laufen, von dem man einen tollen Blick auf die Bergketten des nahegelegenen Koroyanitu Nationalparks hatte.
    So war der Garten auch für Nicht-so-sehr-Pflanzenfreaks wie mich sehr schön anzusehen, vor allem weil alles so toll angelegt war und man ein absolutes Dschungelgefühl bekommen hat, als ich auf den breiten Holzwegen zwischen den Pflanzen hindurchgeschlendert bin.
    Den restlichen Tag war Entspannung angesagt. Als es schließlich Zeit für das Abendessen war und sich alle um das gedeckte Tuch auf dem Boden versammelt hatten, fing eine Frau, die ich bisher noch nicht gesehen hatte, zu sprechen an. Zuerst dachte ich, sie würde das übliche Tischgebet vor dem Essen sprechen, sie brach jedoch in Tränen aus und verwickelte sich regelrecht in einen Redeschwall, der zwischendurch von zwei Liedern unterbrochen wurde, die von der ganzen Familie gesungen wurden. Danach fing die Mutter Imeri an, eine lange Rede zu halten, ebenso sagte ihre Schwester noch ein paar Worte. Die ganze Zeremonie zog sich etwa eine halbe Stunde, in der ich kein Wort verstanden habe und keine Ahnung hatte, um was es geht. Ich bin davon ausgegangen, dass etwas Schlimmes passiert sein muss, da alle so emotional wurden. Später habe ich allerdings herausgefunden, dass es sich nur um ein besonders intensives Gebet gehandelt hatte. Es war auf jeden Fall ein komisches Gefühl für mich, nicht verstehen zu können, was in diesem Moment vor sich gegangen ist.
    Read more