Satellite
  • Day 220

    Kawerau, 03.04.2019

    April 4, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach einer sehr stürmischen Nacht sind wir ohne Regenschutz auf dem Zelt - den hatte es offenbar weggeweht - um 5:30 aufgewacht und hatten freien Blick auf einen sehr klaren Sternenhimmel. Der wolkenfreie Himmel passte uns sehr gut, schließlich wollten wir heute den ersten Sonnenaufgang der Welt (zumindest wenn man sich an den Zeitzonen orientiert) sehen.
    Dazu mussten wir zunächst im Dunkeln eine halbe Stunde eine Schotterpiste entlangfahren, bevor wir mit einer Taschenlampe 800 Stufen bis zu einem Leuchtturm hochgelaufen sind. Dort oben wehte es uns fast um, so stark blies der Wind, viel schlimmer fanden wir aber die Wolkenwand, die sich am Horizont aufgetürmt hatte.
    So haben wir von dem Anfang des Sonnenaufgangs auch nicht viel außer einigen rötlich gefärbten Wolken sehen können. Etwas Warten hat sich dann aber gelohnt, ganz langsam hat es die Sonne immer wieder geschafft zwischen den Wolkenmassen hervorzubrechen, was ziemlich spektakulär aussah.
    Auf der Rückfahrt im Tageslicht konnten wir nun sehen, wo wir vorher im Dunkeln vorbei gefahren sind: direkt an der Küste mit wunderschönen Sandstränden entlang führte uns die Straße durch eine endlos große Kuhkoppel, wo die Kühe mittlerweile auch wach waren nun auch teilweise auf dem Weg standen und ihn blockierten.
    Danach haben wir uns auf den Weg von der Ostküste weg in Richtung der Region "Bay of Plenty" gemacht.
    Unterwegs haben wir an zahlreichen Buchten angehalten und haben uns in dem sonnigen Wetter auch eine Weile an den Strand gelegt, haben ein zerfallenes Pier entdeckt und haben eine Wanderung durch den Onekawa Regionalpark gemacht, die uns durch typischen neuseeländischen Dschungelwald und an einem wunderschönen Strand entlang geführt hat.
    Abends haben wir dann schließlich erst Whakatane und dann Kawerau erreicht. Obwohl ich meinen ersten Arbeitsplatz in Neuseeland, die TuiGlen-Farm in Kawerau, vor fast sechs Monaten verlassen habe, haben sich die beiden Städte und ebenso wie die Farm so vertraut angefühlt, als hätte ich erst vor hier gearbeitet.
    Die Eigentümer Lucia und Tom hatten uns netterweise erlaubt, zwei Nächte hier zu campen. Als wir ankamen meinte Lucia direkt, dass wir nicht im Zelt schlafen müssten, wir dürften gerne in freien Zimmern schlafen und uns hier gerne ausbreiten dürften. Es war total schön mal wieder hier zu sein, es hat sich kaum was verändert (sogar meine alte Zimmertür klemmte noch genauso sehr wie in der Zeit als ich darin gewohnt habe). Allerdings waren nur noch zwei Zimmer von Helfern belegt, die Farm wirkte dadurch etwas verlassen und auch Küche und Bad wirkten ziemlich vernachlässigt. Nach dem Camping in den letzten zwei Wochen hat uns das aber auch nicht mehr gestört und ich habe es nun endlich mal nach einem halben Jahr geschafft, der Farm nochmal einen Besuch abzustatten!
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