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  • Day 227

    Paihia, 10.04.2019

    April 11, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 17 °C

    Mit einer Bustour ging es für mich heute ins Northland, dem nördlichsten Zipfel Neuseelands. Obwohl damit eine recht lange Fahrt verbunden war, war sie alles andere als langweilig. Da wir recht früh gestartet sind, führte der erste Teil der Strecke durch hüglige Farmlandschaft, die komplett in Morgennebel eingehüllt war, sodass sie sehr verwunschen aussah. Nach einer kleinen Wanderung durch einen Kauri-Wald, veränderte sich die Landschaft langsam immer mehr. Häuser waren kaum mehr zu sehen, schließlich sind wir an der nördlichsten Farm vorbeigefahren und da wir nun die subtropische Klimazone erreicht haben, wechselte die sonst sehr grünen Hügel zu einer Art bewaldeten Steppenlandschaft.
    Mittags haben wir schließlich Cape Reinga erreicht. Hier markiert nicht nur ein sehr schöner weißer Leuchtturm den nördlichsten Punkt Neuseelands, sondern es stellt auch der Ort dar, an dem zwei Ozeane aufeinanderntreffen - die Tasmansee und der pazifische Ozean - die jeweils die Westküste beziehungsweise Ostküste Neuseelands umspülen. Man konnte dies tatsächlich an einem deutlichen Farbunterschied sehen, da der Pazifik eher dunkelblau und die Tasmansee grünlich ist, was ziemlich spektakulär aussah.
    Auch unser nächster Stopp war nicht weniger interessant: wie aus dem nichts tauchte plötzlich eine riesige Sanddüne vor uns auf, auf die wir direkt zugesteuert sind. Am Fuße der Düne hielt unser Busfahrer an und packte einige Bodyboards aus - wir durften uns an dem berühmten Sandboarding versuchen. Dazu mussten wir erstmal auf eine Düne klettern, was anstrengender war als gedacht. Oben angekommen gab uns unser Busfahrer eine kurze Einweisung: wir sollten uns bäuchlings auf das Board liegen, gut festhalten, die Beine möglichst nah am Boden lassen und versuchen, gerade zu bleiben. Leichter gesagt als getan - einige Leute vor mir flogen kopfüber über das Board hinaus, überschlugen sich oder blieben in der großen Pfütze vor der Düne stecken. Viele Gedanken konnte ich mir darüber allerdings nicht machen, denn schon war ich an der Reihe. Das Board wurde schneller als gedacht, sodass ich richtig Schwung aufgenommen habe und über die Pfütze drüber gesurft bin - das musste ich natürlich gleich nochmal machen!
    Auf dem Weg zu unserem letzten Stopp, dem Ninety- Mile-Beach (der übrigens so heißt, weil man davon ausging, dass man mit Pferden 30 Meilen am Tag zurücklegen könnte und für die Strecke über den ewig langen Sandstrand drei ganze Tage benötigt hat. Dabei wurde allerdings außer Acht gelassen, dass die Pferde aufgrund des Sandes langsamer voran gekommen sind als normal - in Wahrheit ist er nur 55 Meilen lang.) haben wir einige neuseeländischen Kaimanawa-Wildpferde gesehen, die hier in freier Wildbahn leben. Allein dafür hatte sich die Schotterpiste zum Strand gelohnt. Aber auch der Ninety-Mile-Beach selbst war extrem schön. Unser Busfahrer ist auf dem Strand einfach für einige Kilometer entlanggefahren und hat uns zwischendurch kurz aussteigen lassen. Hier konnte man einfach nur Sand, Sandünen und Ozean mit einigen vereinzelten Möwen sehen, soweit das Auge reichte. Der Strand ist definitiv einer der schönsten, die ich bisher in Neuseeland gesehen habe und mit ein Grund, warum das Northland zu einer meiner Lieblinsregionen Neuseelands wurde.
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