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  • Day 241

    Hastings, 24.04 - 03.05.2019

    April 25, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach weiteren anderthalb Wochen habe ich nun auch meinen letzten Job in Neuseeland abgeschlossen. Während ich weiterhin für das Ehepaar Mick und Sue auf der Rennpferdefarm gearbeitet habe, haben mir die Beiden noch einen Nebenjob bei einem befreundeten Rennpferdetrainer organisiert. Deshalb bin ich nicht mehr so oft mit auf die Rennbahn in Hastings mitgekommen, sondern habe morgens vor allem die Boxen gemistet, Pferde gefüttert und mit den Jungpferden gearbeitet, was ich viel lieber gemacht habe. Ich mag es nicht, im Stress mit Pferden zu arbeiten, ein Pferd nach dem anderen auf- und abzusatteln und nicht wirklich Zeit für es zu haben, was eben auf der Rennbahn der Fall war.
    Nachdem ich mit meinen morgentlichen Aufgaben fertig war, bin ich täglich zu der etwa zwanzig Minuten entfernten Farm mit dem Namen 'Airhill' gefahren. Die ca. 700 ar große Farm, die mitten in einer wunderschönen Hügellandschaft liegt und eigentlich hauptsächlich Schafe beherbergt, gehört Paul und Carol, die ebenfalls einige Rennpferde trainieren. Da die Farm jedoch total abgelegen von der Stadt liegt, werden die Rennpferde auf dem eigenen Gelände trainiert. Neben einer eigenenen (hügeligen) Rennbahn, gibt es verschiedene Grasstrecken und Paddocks auf denen die Pferde trainiett werden.
    So durfte ich zum allersten Mal Rennpferde reiten. Ich war überrascht, wie toll diese Pferde zu reiten waren. Ich hatte erwartet, dass sie einfach nur darauf trainiert sind, so schnell wie möglich zu rennen und man kaum Kontrolle haben würde, stattdessen waren die Pferde gut ausgebildet, ich konnte das Tempo selbst bestimmen und konnten den typischen Jockeysitz erlernen. Seltsam war der Sattel mit dem extrem kurzen Steigbügeln schon, zum Galoppieren auf der Rennbahn finde ich ihn mittlerweile aber gut.
    Nach der täglichen Einladung von Carol, zum Mittagessen zu bleiben, die ich gerne angenommen habe, (sie ist eine richtig tolle Köchin!), durfte ich immer wieder bei der Arbeit mit den Schafen zuschauen. Ich konnte beobachten, wie die Schafe in Rekordzeit geschoren wurden, wie sie von den Hunden zusammengetrieben wurden; zudem haben wir an einem Nachmittag Männchen und Weibchen separiert und die Männchen mit Geschirren und Markern ausgestattet, damit man sehen kann, welches Weibchen noch nicht schwanger war und später ein Lamm erwarten wird als andere. So konnte ich noch ein bisschen was über Schafe lernen, ich wusste nicht, dass es so viele verschiedenen Arbeiten gibt.
    Zurück auf der anderen Farm habe ich dann beim Füttern geholfen, dann war der Tag auch schon fast wieder um. So konnte ich nur noch den letzten Sonntag nutzen, um nochmal etwas von der Gegend zu sehen. Sue und Mick haben mir dafür ein Fahrrad organisiert, mit dem ich die etwa 30 Kilometer lange Strecke nach Napier gefahren bin. Unterwegs bin ich auf dem Farmer's Market an Hastings, an einem Sumpf, an Flüssen und am Meer vorbeigefahren, sodass es eine total schöne Radtour wurde. In Napier habe ich mich dann mit der anderen Helferin Shannon getroffen, die sich zwar nicht für sportliche Aktivitäten begeistern kann, mit der ich aber sonst total gut ausgekommen bin und die mich mitsamt des Fahrrads dort abgeholt hat.
    Insgesamt denke nicht, dass ich nochmal in einem Rennstall arbeiten würde, einfach weil mit den Pferden zum Teil wirklich grob umgegangen wird und vor allem nur auf Leistung geachtet wird, auch wenn die Pferde hier auf der Farm gut gehalten wurden. Trotzdem war es eine gute Erfahrung für mich, nochmal eine ganz anderen Bereich vom Pferdesport kennenzulernen, mir meine eigene Meinung bilden und außerdem habe ich einige nette neue Leute kennengelernen können.
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