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  • Day 4

    Thakhek Loop, 02.07.2019

    July 2, 2019 in Laos ⋅ 🌧 26 °C

    Neuer Tag, neue Herausforderungen - dieser Blogeinstieg von gestern passt auch heute wieder perfekt. Oder wie Hannah es ausdrückte: "Ich hab das Gefühl, der Mopedloop entwickelt sich zu einer einzigen großen Herausforderung."
    Die erste Herausforderung wurde schon wieder das Frühstück. In verschiedenen Restaurants fragten wir nach etwas zu essen und bekamen dann die etwas noblere Tagesspeisenkarte des einen Restaurants und in einem anderen Nudelsuppe angeboten. Von Beidem waren wir nicht gerade überzeugt, sodass wir letzten Endes vor dem Haus einer laotischen Familie gelandet sind, vor dem ein Schild mit 'Vegetarian Food' aufgebaut war. Etwas überrascht sah die Familie trotzdem aus, als wir dort mit unseren Mopeds plötzlich aufgetaucht sind, die Mutter zog sich dann aber sofort eine Schürze an und setzte sich eine Kochhaube auf, richte den einzigen Tisch im Wohnzimmer und rief Freunde an, die englisch sprechen konnten und die zwischen uns vermittelt haben. Die kleine Tochter rannte nebenher ständig zum benachbarten Markt und brachte frische Zutaten in die Küche. Minuten später wurde uns ein ganzes Festmahl bestehend aus blauem Blütentee, gebratenen Nudeln mit Gemüse, Tofu-Suppe, Sticky-Reis und Bananen serviert, wofür wir am Ende kaum etwas bezahlen mussten. Als wir schließlich zur Weiterfahrt aufgebrochen sind, winkte uns die Familie noch fröhlich hinterher.
    Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt gelegen, erreichten wir kurze Zeit später die Dragon Cave. Eine steile, schmale Treppe führte hinunter in die Höhle, innen ging es über Trittsteine in Pfützen, über kurze Holzstege und unter einer teilweise sehr niedrigen Decke weiter. Dann erreichten wir schließlich eine riesige Halle mit aus einer Art riesigen Tropfsteinen geformten Säulen, die mit bunten Lichtern beleuchtet wurden. An der Decke hingen Dutzende von Fledermäusen, die immer wieder über unsere Köpfe schwebten. Hier hätte es mich tatsächlich nicht gewundert, wenn hier ein Drache gelebt hätte.
    Durch ein bisschen Klettern erreichten wir noch eine etwas höhergelegene, zweite Halle, die sogar noch toller beleuchtet war und aus noch mehr Säulen bestand. Es sah einfach richtig schön aus!
    Als wir schließlich wieder aus der Höhle herausgekommen sind, wartete schon die nächste Herausforderung auf uns: Es schüttete wie aus Kübeln. Da wir mit Mopeds und Stoffrucksäcken unterwegs waren, war das natürlich nicht so geschickt. Ein kleiner, einheimischer Junge rette uns allerdings mit zwei Schirmen aus dem Höhleneingang, mit denen wir dann in den danebengelegenen 'Tempel', der sich als Höhlenvorsprung mit goldener Buddha-Statue entpuppt hat, geflüchtet sind. Hier haben wir mit zwei anderen Touristen die nächsten zwei Stunden ausgehaart und haben vergebens gehofft, endlich unsere heutige Etappe fortsetzen zu können.
    Als wir es nicht mehr ausgehalten haben und ein paar Schritte aus dem Höhlenvorsprung herausgelaufen sind, haben wir festgestellt, dass eigentlich nur das heruntertropfende Wasser die starken Regengeräusche verursacht hatte und es in Wahrheit nur noch leicht tröpfelte. Bis wir dann im angrenzenden Restaurant Mittaggegessen und uns Plastiktüten für unsere Rucksäcke ausgestattet hatten, war es schon längst Nachmittag und viel zu spät, als dass wir unsere heutige Etappe hätten schaffen können.
    Nach einem kurzen Stopp an einem Aussichtspunkt erreichten wir am frühen Abend eine Stadt, die immerhin die Hälfte der heutigen Etappe darstellte und wo wir und dann ein Gasthaus zum Übernachten gesucht hatten. Der nette Eigentümer kochte uns sogar noch eine Portion gebratene Nudeln mit Gemüse.
    Da Hannah und ich danach aber immer noch hungrig waren und wir herausgefunden hatten, dass es nur eine kurze Strecke entfernt ein Restaurant mit den anscheinend besten Pancakes Laos' gab, sind wir dort im Dunkeln, an auf der Straße schlafenden Kühen vorbei, hingefahren. Obwohl Anni dagegen gewettet hatte, haben wir dort noch Pfannkuchen bekommen. Auch wenn sie mehr nach Rührkuchen als nach Pfannkuchen geschmeckt haben und am Rand total salzig waren, waren sie total lecker und war ein schöner Abschluss nach dem chaotischen, aber trotzdem tollen Tag.
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