Auslandssemester Schweden

August 2021 - May 2022
A 260-day adventure by Luisas Read more
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  • Day 1

    Anreise nach Göteborg

    August 23, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 18 °C

    Mit gemischten Gefühlen packte ich am Montagmorgen die letzten Dinge in mein ohnehin schon vollgestopftes Auto - damit war alles bereit für meine Anreise nach Göteborg, wo ich die nächsten vier Monate ein Auslandssemester machen würde. Ich war ziemlich gespannt, was mich dort erwarten würde!

    Da die Fähre nach Göteborg erst am nächsten Abend in Kiel starten würde, hatte ich genug Zeit, zunächst meine Freundin Linda in Bayern einzusammeln und mit ihr zusammen dann die eineinhalbtägige Reise gen Norden anzutreten.
    Ziemlich spontan bot uns eine Freundin von Linda einen Übernachtungsplatz in Rostock an, weshalb wir uns dazu entschieden, dort unsere Nacht vor der Fährenüberfahrt zu verbringen. Mit Stau und Pausen kamen wir am Abend nach geschlagen neuneinhalb Stunden Fahrt in Rostock an. Lindas Freundin - Martha - wohnte mitten im Stadtzentrum, weshalb wir uns etwas später am Abend noch aufmachten, um die Stadt noch etwas zu erkunden.
    Im Dämmerlicht und mit menschenleeren Straßen wirkte die Stadt etwas gespenstisch, das Stadtzentrum, das wir etwas später entdeckten, gefiel uns allerdings recht gut. Viel Zeit für Erkundungstouren am Abend blieb uns allerdings nicht, da wir am nächsten Morgen direkt weiter nach Kiel zur Fähre fahren wollten.

    Auf dem Weg zur Fähre hatten wir am Vormittag noch Zeit für einen Stopp in Warnemünde, wo wir kurz unsere Füße in die kalte Ostsee tauchten, ein bisschen den windigen Strand entlang liefen und mit einem Eis in der Hand durch das gemütliche Städtchen selbst schlenderten.
    Schließlich traten wir die letzten drei Stunden Fahrt nach Kiel an, wo wir am Nachmittag an Bord der Fähre Stena Line gingen. Diese brachte uns nach einer vierzehnstündigen Fahrt direkt in den Hafen von Göteborg. Highlight war auf jeden Fall ein wunderschöner Sonnenuntergang über dem dunkelblauen Meer am Abend!

    Als sich am nächsten Morgen zunächst riesige Containerschiffe im Hafen in der Ferne auftürmten und schließlich die ersten Gebäude erkennbar waren, wurde ich ziemlich aufgeregt. Hier würde ich die nächsten vier Monate verbringen, bisher kannte ich niemanden und wusste nicht, was das Leben in Göteborg mit sich bringen würde. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was ich hier erleben werde!
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  • Day 3

    Erste Eindrücke von Göteborg

    August 25, 2021 in Sweden ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach unserer vierzehn Stunden langen Fährfahrt erreichten Linda und ich schließlich den Hafen Göteborgs. Den Teil der riesigen Stadt, den ich bisher bei der Einfahrt mit der Fähre erspähen konnte, hinterließ noch keinen so tollen Eindruck auf mich - der Containerhafen wirkte sehr groß und dreckig, es gab jede Menge hässliche Industriegebäude und dahinter konnte ich nur vielstöckige Hochhäuser erkennen. Die Stadt war jedenfalls deutlich größer als sie mir vorgestellt beziehungsweise noch in Erinnerung von einer Kreuzfahrt vor zwei Jahren hatte.
    Die erste Autofahrt durch Göteborg mit bis zu fünfspurigen Straßen, Straßenbahngleisen, zweispurigen Kreisverkehren, rote Ampeln an jeder Ecke und achtlosen Fahrradfahren und Spaziergängern verbesserte den Eindruck nicht gerade.

    Schließlich erreichen wir mein Wohnheim, von dem ich sofort begeistert war: Mit den roten Backsteingebäuden, die nicht höher als zwei bis drei Etagen waren und die über ein riesiges Gelände mit mehreren grünen Innenflächen verteilt waren und mit einem eigenen Fitnesstudio, Schwimmbad, Restaurant, Grillplatz und mehr wirkte das Wohnheim viel eher wie eine Campinganlage oder wie ein kleines Dorf mitten in der riesigen Stadt. Mein großes Zimmer im dritten Stock mit einem eigenen Bad und Ausblick auf eine entfernte Hochhäuserreihe gefiel mir ebenfalls sehr gut.

    Nachdem das Gepäck schnell irgendwie ins Zimmer gestellt wurde, machten Linda und ich mich auf Fahrrädern auf in die Stadt. Entlang jeder Straße gibt es breite Fahrradwege mit eigenen kleinen Ampeln. Das Fahrradfahren ist hier jedenfalls deutlich entspannter als das Autofahren!
    Viel Zeit hatten wir leider nicht in der Stadt, da ich nachmittags noch ein Willkommensseminar von der Uni aus hatte, aber auch durch die Radtour konnten wir schon Einiges sehen - neben riesigen Hochhäusern gibt es tatsächlich auch süße kleine Cafés und Läden entlang gepflasterten Gassen, es gibt viele hochaufragende Türme und bunte Kirchen, riesige Parkanlagen, verwinkelte Kanäle, gut besuchte Sportanlagen und einen ausgedehnten Freizeitpark, dessen hoch aufragendes, blau beleuchtetes Riesenrad gut zur Orientierung in der Großstadt geeignet ist. Hier kann ich auf jeden Fall noch viel entdecken!

    Nach dem Uniseminar, bei dem ich Zugriff auf eine Unigruppe bekommen habe, und mich direkt mit einigen anderen Studenten in der Stadt verabredet hatte, gingen Linda und ich mit diesen in eine Bar in einer lebhaften Straße, in der sich über viele hundert Meter eine Bar nach der anderen aufreihte.
    Hier lernten Linda und ich zwei Jungs kennen, Nils - ein Deutscher - und Chris - ein Schotte - mit denen wir uns direkt für den nächsten Tag für einen Roadtrip verabredeten...
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  • Day 4

    Roadtrip - Westcoast & See Vänern

    August 26, 2021 in Sweden ⋅ ☁️ 13 °C

    Schon früh am Morgen wurden die von uns noch in der Nacht notdürftig gepackten Taschen in der Kofferraum von meinem Auto geworfen, anschließend wurden unsere spontan Mitreisenden Chris und Nils für unseren gemeinsamen Roadtrip eingesammelt.
    Und dann ließen wir auch schon die fünfspurigen Spuren Göteborgs hinter uns und fuhren auf den ein bis zwei spurigen Landstraßen die Westküste Schwedens gen Norden entlang. Hier hatten wir viele tolle Ausblicke über steinerne Felsbuchten, kleine Fischerdörfchen und dunkelgrüne Tannenwälder. Nachdem wir eines der Fischerdörfchen - Smôgen - mitsamt einer langen Betonbrücke, für die es bekannt ist, erkundet hatten, führte unsere Route weiter in Richtung Landesinneren.
    Dort erreichten wir schließlich den größten See Europas - Vänern. In der
    Zwischenzeit bließ allerdings ein derart starker Wind, sodass wir bei unserem ersten Stopp am Ufer kaum die Autotüren aufbekamen. Anhand der riesigen Wellen, die gegen die Steine am Ufer klatschen, hätte man meinen können, dass wir uns gerade am Meer befinden. Nach einigen misslungenen Versuchen, ein paar Fotos von dem See zu schießen, weil der Wind es unmöglich machte, die Kamera still zu halten, fuhren wir schnell weiter. Nach einem weiteren Stopp an einem kleinen Wasserfall, zu dem wir eine kleine Wanderung über eine Kuhkoppel machen mussten und an einer dieses Mal nicht ganz so windigen Bucht am See erreichten wir unser Tagesziel - eine süße Campinghütte auf einem großen Campingplatz, unweit vom See Vänern.
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  • Day 5

    Roadtrip - NP Tiveden & See Vättern

    August 27, 2021 in Sweden ⋅ 🌧 14 °C

    Trotz regnerischem und kühlem Wetter entschieden wir uns dazu, heute morgen eine Wanderung durch den Nationalpark Tiveden zu machen. Schließlich wollten wir was von dem Land sehen!
    Ausgerüstet mit dicken (Regen-)Jacken starteten wir unsere Tour durch den Nationalpark. Auch wenn die Natur hier sehr schön war, so unterschied sie sich kaum von zuhause. Bei den steilen Trampelpfaden über felsigen Grund in dichten Nadelwälder hätte sich auch um eine Wanderung durch den Schwarzwald handeln können. Immerhin wurde uns auf den steilen Wanderpfaden gut warm.
    Bei 14°C (von wegen Sommer!) setzen wir unseren Roadtrip entlang des zweitgrößten Sees Schweden Vättern fort. Hier stoppten wir einige Male, um eine Klosterruine, einen großen Wasserfall und eine steinerne Bucht anzuschauen. Abends erreichten wir schließlich einen Campingplatz mit einer kleinen Hütte, in der wir übernachteten.
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  • Day 6

    Roadtrip - Eksjö

    August 28, 2021 in Sweden ⋅ ☁️ 14 °C

    Bei 12°C und Regen starten wir morgens in Richtung Eksjö, wo wir eine Elchtour gebucht hatten. Elche in freier Wildbahn zu sehen ist anscheinend sehr schwierig, deshalb entschieden wir uns auf eine Farm zu gehen, wo die Tiere auf einer riesigen Fläche in Gehegen leben.
    Auf großen, überdachten Wägen, die von Traktoren gezogen wurden, hatten wir zunächst die Möglichkeit Rehe und Hirsche zu sehen, bevor wir schließlich die Elche erreichten. Elche sind noch viel größer als ich erwartet hatte! Trotzdem hatten sie einen ruhige Art und vor allem die Elchkälber waren wirklich süß!
    Aufgrund des schlechten Wetter - und auch weil Linda und ich uns mit unseren zwei spontanen Mitreisenden nicht so super verstanden haben - sind wir anschließend zurück nach Göteborg gefahren.
    Auch wenn es nur ein kurzer Roadtrip war, habe ich jetzt zumindest mal einen kleinen Einblick in die Natur Schwedens bekommen. Ich möchte auf jeden Fall noch mehr von diesem Land sehen!
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  • Day 15

    Meine erste Woche in Göteborg

    September 6, 2021 in Sweden ⋅ ⛅ 18 °C

    Wie kann eine Woche so schnell vorbeigehen und gleichzeitig so viel passieren in nur so kurzer Zeit?
    Als ich Linda, meine einzige Freundin in Göteborg, am Montagmorgen am Bahnhof abgesetzt hatte, war ich überzeugt, dass ich die nächsten zwei oder drei Wochen erstmal nicht so viele soziale Kontakte haben werde, da ich ja noch gar niemanden kannte - von wegen! Ich habe diese Woche so viele Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern wie noch nie kennengelernt.

    Am Montagmorgen begann zunächst die Uni mit einer Online-Vorlesung. Anschließend hatten wir eine Stadttour mit unserem Professor, wo ich meine Kommilitonen kennenlernte und wir einige Steine, Felsen und Baustellen anschauten (an denen man als normaler Tourist einfach vorbeispaziert wäre). Hier wurden bereits Nummern ausgetauscht und Whatsapp-Gruppen gegründet. Mittlerweile bin ich in ungefähr 15 verschiedenen Gruppen und bekomme täglich so viele Ideen und Ausflugsvorschläge von anderen internationalen Studenten, sodass ich schon gar nicht mehr weiß, was ich als erstes machen möchte.

    Am Montagabend fuhr ich so spontan noch mit zwei Deutschen und einem Lette mit dem Rad ans Meer. Der Hafen Saltholmen ist das Tor zu den Schereninseln, es fahren ständig Fähren zu den kleinen Inseln im Meer ab. Wir setzen uns hier auf die großen Steine am Meer und schauten einem wunderschönen Sonnenuntergang über dem Wasser zu (Ins Meer selbst traute ich mich nicht, war mir dann doch zu kalt)!

    Am Dienstag bin ich spontan mit einem Franzosen in einem der riesigen Parks in Göteborg joggen gegangen. Es handelte sich hierbei um den Naturpark Delsjöomradet, wobei die Joggingrunde alleine um den See Delsjöbadet schon 8 Kilometer lang war - man könnte hier wahrscheinlich einen ganzen Tag wandern gehen. Von wegen in Göteborg gibt es nur riesige Häuser und Straßen!

    Mein französischer Joggingpartner lud mich dann für den nächsten Abend ein, mit seiner Unigruppe zusammen in einen anderen Stadtpark (Keillers Park) zu gehen. Ich kam gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang an. Die Sonnenuntergänge in Göteborg sind wirklich atemberaubend! Für ungefähr eineinhalb Stunden verfärbte sich der Himmel orangerot und tauchte die ganze Stadt in goldenes Licht. Wir waren jedenfalls alle begeistert!

    Donnerstagabends hab ich dann mit einigen Leuten aus meiner eigenen Unigruppe an dem See Delsjöbadet gegrillt. Wir waren eine sehr internationale
    Gruppe - von England, Wales, Irland, Niederlande, Island, Schweden und Deutschland war alles vertreten-, was den Abend ziemlich interessant gemacht hat.
    Auch am Freitag habe ich mich wieder mit Unileuten zum Sonnenuntergang anschauen verabredet - ich könnte das wirklich jeden Tag machen, ich liebe die Sonnenuntergänge hier!

    Natürlich habe ich auch Uni zwischen meinen ganzen Freizeitaktivitäten. Allerdings fühlt sich mein aktueller Kurs gar nicht an wie Uni. In Schweden ist das Semester anders als in Deutschland in Perioden gegliedert, die jeweils ein Monat lang sind und ich denen man sich intensiv mit einem Kurs beschäftigt. In Deutschland hingegen hatte ich jeweils 3,5 Monate lang immer dieselben Kurse, die über die Woche hinweg verteilt waren.
    Mein aktueller Kurs hier in Schweden - Regional Environmental Earth Science - beinhaltet jedenfalls sehr viele Exkursionen. Den ganzen Mittwoch und Donnerstag sowie den halben Freitag sind wir mit Bussen die Westküste entlang und etwas mehr ins Landesinnere gefahren und haben uns Steine, Felsen und Steinbrüche angeschaut. Zwar hat unser Prof uns Studenten einige wichtige Fakten über die ganzen Steine erzählt, trotzdem fühlte es sich mit Picknicken am Meer, kleinere Wanderungen an Wasserfällen entlang und Stops an Seen viel mehr wie eine kostenlose, organisierte Touristenfahrt an, sodass mir die 'Uni' diese Woche sehr gut gefallen hat. Auch meine Kommilitonen, die zur Hälfte schwedisch und zur anderen Hälfte aus allen möglichen europäischen Länderen kommen, sind super nett!

    Am Wochenende habe ich samstags mit dem Lette von Montag eine größere Radtour an der Küste entlang gemacht, was dank strahlendem Sonnenschein und teilweise super schönen Aussicht über dem Meer eine echt schöne Tour war.
    Abends habe ich dann an einem Running Dinner teilgenommen. Dabei geht es darum, dass man in Zweier- oder Dreierteams entweder Vorspeise, Hauptspeise oder Dessert vorbereitet und dann zu jedem Gang bei einem anderen Team isst beziehungsweise selbst Gastgeber eines Ganges ist. Dadurch habe ich erneut sehr viele internationale Studenten kennengelernt und hatte auch die Möglichkeit, einen Einblick in die anderen Wohnheime zu bekommen, die mir auch gut gefallen haben.

    Am Sonntag habe ich zusammen mit einer Deutschen, die ich am Montag am Meer kennengelernt habe und ihrem schwedischen Kumpel einen Tagesausflug auf eine der Schereninseln - Donsö - gemacht, was ein super schöner Tag wurde. Bei schönstem Wetter haben wir eine dreistündige Kayaktour um die Inseln gemacht und haben auf einer der Insel gepicknickt. Danach sind wir die Küste von Donsö entlanggelaufen und waren tatsächlich - trotz sehr kaltem Wasser und roten Feuerquallen - für ganze fünf Minuten schwimmen. Zur Stärkung gab es dann eine der bekannten schwedischen Zimtschnecken in einem sehr süßen Café auf der Insel. Auch die Fährfahrt zur Insel und wieder aufs Festland war sehr schön - man fühlte sich ein bisschen so, als wäre man in eine der Geschichten von Astrid Lindgren geraten.

    Zusammenfassung der ersten Woche: ich bin begeistert!
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  • Day 21

    The Journey matters - Woche 2

    September 12, 2021 in Sweden ⋅ ⛅ 14 °C

    Der Weg zählt - nicht das Ziel! Das war unser Motto dieses Wochenende.

    Die Woche bis dahin verging super schnell. Von der Uni aus hatten wir ein Projekt, bei dem wir ausgestattet mit Schaufel, Spaten und anderen geologischen Werkzeugen mehrere Tage lang durch ein Naturreservat am Rande von Göteborg gestapft sind und Löcher gegraben haben. Ziel war es, dadurch das Gestein unter der Erde zu identifizieren und damit eine Gesteinskarte zu erstellen. Ich war mit drei netten Schweden*innen in einer Gruppe, die sich sehr bemüht haben, mit mir auf englisch zu kommunizieren, sodass - auch wenn mich Steine nicht gerade brennend interessieren - das Projekt ziemlich Spaß gemacht hab und ich dadurch einiges von der Gegend gesehen habe.

    Mit kleineren Ausflügen wie beispielsweise das Erkunden vom riesigen botanischen Garten, meine ersten Trainings mit der Göteborg Lacrosse Mannschaft, Studentenpartys und Kochabenden verging so auch diese Woche wie im Flug. Mittlerweile kenne ich auch einige Leute (und bin nicht mehr ganz so verloren bei Ausflügen/Unievents/Partys) und brauche nicht mehr für jede Strecke durch die Stadt Google Maps als Orientierungshilfe -ich glaube, ich habe mich schon ganz gut eingelebt in Göteborg!.

    Für das Wochenende hatte ich mit zwei Niederländerinnen und einer Isländerin (Luce, Lute und Hilda) eine mehrtägige Fahrradtour geplant. Startpunkt war Göteborg, von dort aus folgten wir den roten Schildern der bis nach Malmö (Stadt im Süden Schwedens) führenden, echt gut ausgebauten Fahrradroute insgesamt 160 Kilometer Richtung Süden bis in die Stadt Falkenberg. Von dort aus nahmen wir am Sonntag Nachmittag den Zug zurück nach Göteborg.

    Zwei der Mädels kannte ich aus meinen Unikursen, eines der Mädchen lernte ich am Freitagmittag bei unserer Abfahrt kennen. Auch wenn wir uns alle noch nicht richtig kannten, kamen wir super miteinander aus und hatten eine echt schöne Zeit.

    Die größten Teil der Strecke legten wir am Freitag zurück. Die Fahrradroute führte uns bei strahlendem Sonnenschein vor allem an der Westküste entlang sowie durch kleinere Dörfer. Nach kürzeren Stopps am Strand und an einem schönen Schloss (wo wir allerdings ganz schnell wieder von aggressiven Moskitos vertrieben wurden), kamen wir nach einer 70 Kilometer langen Strecke ziemlich erledigt, aber glücklich in unserer ersten Campinghütte an.
    Am Samstagmorgen starteten wir im Regen. Trotz schlechter Wettervorhersage endete der Regen allerdings recht bald, sodass wir die Route, größenteils an der Küste entlang, bis zu unserem nächsten Stopp in Varberg richtig genießen konnten. Mit Meerluft in der Nase und ständig wechelnder, schöner Landschaft macht Fahrradfahren richtig Spaß! Da wir recht früh an unserem Ziel Varberg ankamen, hatten wir sogar noch Zeit für einen Besuch in einem Wellnessbad/Strand und konnten die süße Stadt noch ein bisschen erkunden.
    Das letzte Stück bis nach Falkenberg legten wir am Sonntag zurück. Der angekündigte Regen blieb aus, allerdings blies der Wind hier teilweise so stark, dass wir gefühlt kaum von der Stelle gekommen sind. Trotzdem handelte es sich hierbei um die landschaftlich schönste Strecke mit noch mehr wilder Küste, wellenreitenden Surfer, kreischenden Möwen und wirklich süßen Dörfern mit Kühen, Schafen und sogar einer Alpakaherde. Nach einem abschließenden Pizzaessen in Falkenberg selbst, setzten wir uns in den Zug, der uns in etwas mehr als einer Stunde die Strecke zurück nach Göteborg brachte, für die wir mit den Fahrrädern mehr als drei Tage benötigt hatten.
    Insgesamt ein super schönes Wochenende - ich habe viel von der schwedischen Natur gesehen, habe neue Leute kennengelernt und hatte definitiv genug sportliche Auslastung!
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  • Day 45

    Die Woche der Besuche, 13.09 - 19.09.21

    October 6, 2021 in Sweden ⋅ ☁️ 13 °C

    Diese Woche habe ich zuerst Besuch von zwei Kom­mi­li­to­ninnen aus Deutschland und dann von meiner Mama bekommen. Da ich nun schon einige Wochen hier in Göteborg bin, habe ich ihnen einige meiner bisherigen Highlights zeigen sowie auch ein paar Ausflüge unternehmen können, die ich noch unbedingt machen wollte.
    Den beiden Mädels, die zusammen mit mir in Deutschland studieren, habe ich zunächst eine Stadtführung gegeben, am nächsten Tag sind wir zusammen auf die Insel Styrsö gefahren, wo wir eine kleine Wanderung gemacht haben. Dies ist die Nachbarinsel von der Insel Donsö, auf der ich schon kayaken war. Wie auch auf Donsö dürfen hier keine Autos fahren (nur ab und zu fährt mal ein kleiner Golfwagen vorbei, der hier wohl als präferiertes Transportmittel genutzt wird), was die Insel mit ihrer felsigen Küste und ansonsten dichten Wald zu einem sehr idyllischen Ort macht.
    Die andere Hälfte der Woche hatte ich Besuch von meiner Mama. Neben den Must-Dos - eine Riesenzimtschnecke in der gemütlichen Hagagasse essen, Bummeln durch die weitläufigen, autofreien Nebenstraßen, Stadttour mit dem Rad durch sämtliche Stadtparks (wo es sogar Robben, Pinguine und Elche gibt), zu diversen Aussichtspunkten und zum Hafen - waren wir Bowlen, haben sehr viel thailändisch gegessen und haben als absolutes Highlight einen Ausflug auf eine weitere Insel - Öckerö - gemacht, wo wir eine Kayaktour auf dem Meer zwischen den vielen Inseln des südlichen Archipels etwas nördlich von Göteborg gemacht haben. Dank meiner miserablen Kartelesekünste wurde die Tour noch viel ausgedehnter als geplant, am Ende schafften wir es allerdings trotzdem, an einem kleinen Hafen anzulegen, wo wir eine warme Zimtschnecke genießen konnten.
    Insgesamt eine sehr ausflugsreiche und echt schöne Woche!
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  • Day 45

    Lacrosse-Turnier in Lund, 24./25.09.21

    October 6, 2021 in Sweden ⋅ ☁️ 13 °C

    Da ich vor ein paar Monaten in Deutschland den Sport Lacrosse angefangen habe und ich nicht komplett wieder alles verlernen wollte, was ich die letzten Monate gelernt habe und auch weil der Sport eine tolle Möglichkeit ist, viele Leute kennenzulernen, bin ich dem Göteborg Lacrosse-Team beigetreten. Was sich auf jeden Fall auch der Hinsicht gelohnt hat, dass ich dieses Wochenende mit auf ein Lacrosse-Turnier in der südschwedischen Stadt Lund mitdurfte, wo wir gegen Teams aus Oslo, Kopenhagen und Stockholm angetreten sind.
    Weil ich noch nie davor in Lund war und sich die dreistündige Fahrt für einen Tag auch kaum lohnt, bin ich mit einer anderen deutschen Mitspielern (Theresa) schon am Tag vor dem Spiel nach Lund gefahren. Hier haben wir dann einen Tag Sightseeing gemacht.
    Im Vergleich zu Göteborg ist die Stadt Lund mit ihren 90.000 Einwohnern ziemlich klein - aber echt schön. Hier gibt es keine Hochhäuser und fast jedes Haus ist in einem schönen, altertümlichen Backsteinbaustil gebaut worden. Zudem gibt es viele schöne Cafés, Restaurants, eine sehr hohe Anzahl an Frisören und einen schönen Stadtpark. Um 15 Uhr wird jeden Tag auch die astronomische Uhr im Dom von Lund abgespielt, was wir uns natürlich auch anschauen mussten
    Am nächsten Tag fand das Lacrosse-Turnier statt - was sehr viel Spaß gemacht hat. Nach einem Finale gegen Stockholm wurden wir sogar zweiter. Durch die ausgelassene Stimmung, laute Musik und das Kennenlernen von vielen anderen internationalen Leuten hatte das ganze Turnier auch einen Festivalcharakter, was mir sehr gut gefallen hat.
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  • Day 45

    Paddan-Tour, Pride-Parade, Fiskebäckskil

    October 6, 2021 in Sweden ⋅ ☁️ 13 °C

    Weitere Highlights der letzten Wochen waren für mich eine Paddan-Tour, die wir von der Uni aus gemacht haben, die West Pride Week in Göteborg mit einer großen Pride-Parade und ein Ausflug an die Westküste nach Fiskebäckskil.

    Eine Paddan-Tour auf dem Kanal Göta Älv durch Göteborg zu machen ist ein absolutes touristisches Muss. Eine solche Tour hat unserer Professor für meinen Kurs organisiert. Zwei Stunden lang sind wir den Kanal entlanggefahren und konnten dabei die prachtvollen Gebäude betrachten, haben den Hafen erkundet und sind ein Stück aufs Meer hinaus gefahren - war eine echt tolle Art, eine Univorlesung zu gestalten!

    Zudem war vom 27.09 - 03.10.21 West Pride Week in Göteborg. Die ganze Stadt war dazu mit Regenbogenflaggen ausgestattet. Die Hauptveranstaltung war am Samstag, hier fand die Pride Parade statt. Ausgestattet mit Plakaten und bunten Klamotten sind tausende Menschen aller Altersgruppen trotz Regen auf die Straße gezogen. Nachdem wir eine ganze Weile durch die Stadt gelaufen sind, haben wir uns schließlich auf einem riesigen Platz versammelt, wo mit lauter Musik ausgiebig getanzt und gesungen wurde. Die ganze Veranstaltung erinnerte mich sehr an den deutschen Fasching, es war auf jeden Fall toll, dabei gewesen zu sein!
    Abends gab es anschließend noch eine kostenlose Veranstaltung mit vielen Konzerten und Shows in einer riesigen Halle, die ich mir mit ein paar Leuten angeschaut habe. Dies war die erste Großveranstaltung für mich seit zwei Jahren!
    Danach wurden wir von einer Fähre, die an diesem Abend zu einer Karaokebar umfunktioniert wurde, zurück in die Stadt gefahren. Es lohnt sich definitiv, die Pride Week in Göteborg mitzuerleben!

    Gestern haben ein paar Kommilitonen und ich spontan nach der Uni einen Ausflug nach Fiskebäckskil, einem kleinen, süßen Fischerdörfchen unternommen. Unterwegs haben wir einen kurzen Stopp bei der Bohus Festung eingelegt, die allerdings leider geschlossen war. Danach sind wir einer szenischen Route über einige Inseln, die über lange Brücken verbunden waren bis nach Fiskebäckskil gefolgt. Im Sommer ist dieses Dorf, das aussieht wie die Dörfer aus einem Astrid-Lindgren-Film, sicherlich ein Anlaufpunkt für viele Touristen. An einem Dienstagnachmittag im Herbst wirkte das Dorf allerdings wie ausgestorben, nicht einmal ein Café hatte geöffnet. Trotzdem war es ein echt schöner Ausflug, bei dem wir zudem noch einen atemberaubendem Sonnenuntergang auf der Rückfahrt erleben konnten.
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