Afrika

August 2024 - August 2025
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  • Düsseldorf

    August 15 in Germany ⋅ ☁️ 27 °C

    Nach vielen Monaten der Planung startet die Transafrikareise - von Düsseldorf nach Kapstadt - in 2 Wochen. Auto ist gepackt und startklar, 99% ist organisiert und vorbereitet.
    Ab dem 30.08. wird es regelmäßige Updates und Fotos mit diesem Blog geben.
    Viel Spaß beim Lesen!
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  • Düsseldorf

    August 20 in Germany ⋅ ⛅ 26 °C

    Das Zolldokument, das 'Carnet de Passage' ist heute angekommen. Für nur 15.000€ Kaution gab es das Carnet beim ADAC, Gültigkeit 12 Monate. Wird das Fahrzeug aus einem beliebigen Land nicht ausgeführt (gilt auch für Totalschaden, Diebstahl, Brand etc.) wird die Kaution einbehalten. Ist bei mir glücklicherweise in der Fahrzeugversicherung mit abgedeckt.
    Neben dem Reisepass trotzdem das wichtigste Dokument der Reise....
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  • Berlin

    August 21 in Germany ⋅ ☀️ 23 °C

    Bevor die Reise richtig losgeht, darf ich in der nigerianischen Botschaft die Bürokratie Afrikas spüren.
    Ziel war es, ein Visum für Nigeria zu erhalten. Das mit Abstand schwierigste Visum der gesamten Reise und das einzige, um welches ich mich vorab kümmere. Das Visum ist nur bei persönlicher Vorsprache bei einem beauftragten Vermittler in Berlin zu beantragen. Ein Verschicken der Unterlagen per Post oder Mail wird nicht akzeptiert. Zum Termin müssen Visumsantrag, Zahlungsbeleg, Passkopie und Originalpass, zwei Fotos, Nachweis über eine Gelbfieberimpfung, Hotelreservierungen, Flugtickets, Kontoauszug, 3 Gehaltsnachweise, sowie ein Einladungsschreiben mit Bürgschaft einer in Nigeria lebenden Person mit Passkopie mitgebracht werden. Das Einladungsschreiben hatte ich glücklicherweise schon über zig Ecken vor einigen Wochen besorgt.
    Nach Sichtung meiner Unterlagen im Büro in Berlin sagte der Vermittler, dass das Visum nicht ausgestellt werden kann. Beim Antrag wurde von mir "Touristenvisum" ausgewählt, richtig wäre wohl "Besuchervisum"...... außerdem ist das Einladungsschreiben des Nigerianers 6 Wochen alt, maximal 4 Wochen wären zulässig. Und überhaupt, wie komme ich auf die Idee, mit dem Auto durch Afrika zu fahren. Sowas macht man mit dem Flugzeug! Nach 20 Minuten Diskussion lässt er sich darauf ein, dass ich keinen neuen Termin in Berlin brauche, sondern die neuen "falschen" Unterlagen per Mail einreichen darf. Für den Mehraufwand und dafür, dass er die neu einzureichenden Unterlagen ja ausdrucken muss, möchte er 2 € haben. Er verabschiedet mich mit den Worten, die Chance auf ein Visum stehen bei 50/50.
    2 € ärmer und mit 1000 Nerven weniger fahre ich zurück nach Hause.
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  • Day 1

    Tag 1, 657 Km/657 Km

    August 30 in France ⋅ ☁️ 22 °C

    Nach vielen emotionalen Verabschiedungen geht es los. Ich fahre zunächst in Richtung Belgien, als 60 Minuten nach Abreise eine WhatsApp Nachricht von Zuhause eintrifft. Der Reisepass samt Nigeriavisum ist eingetroffen. Ich kann es kaum glauben. Umkehren und den Pass abholen ist keine Option und so fahre ich zunächst ohne den Pass weiter in Richtung Frankreich. Für die erste Zeit nutze ich meinen Zweitpass und den Erstpass lasse ich mir nach Dakar schicken. Rund um Paris regnet es Hunde und Katzen und als ich dann aufgrund der Höhe nicht durch einen der Tunnel im Süden von Paris passe und 100 Kilometer Landstraße fahren muss hab ich genug und suche mir rund um Orléans den ersten Übernachtungsplatz.
    Am Abend erhält "Heiner" seinen ersten Aufkleber dieser Reise und insgesamt den 15. - Frankreich.
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  • Day 2

    Tag 2, 748 Km/1405 Km

    August 31 in Andorra ⋅ ☁️ 20 °C

    Am zweiten Tag komme ich früh los. Ich fahre weiter Richtung Spanien, zunächst an unendlich vielen Sonnenblumenfeldern vorbei, diese weichen nach einigen Stunden Fahrzeit immer trockenerer Vegetation. Das Außenthermometer klettert kurz vor Toulouse zum ersten Mal auf 30 Grad, kurze Zeit später sind die Pyrenäen zu sehen und die Temperaturen werden wieder etwas angenehmer. Ich fahre rund eine weitere Stunde auf Serpentinen bis nach Andorra, wo ich mich für einen der beiden Campingplätze in der Hauptstadt entscheide. Die Pyrenäen wollte ich eigentlich erst am Tag 3 erreichen, durch den gewonnenen Tag habe ich morgen Zeit die Hauptstadt "Andorra la Vella" zu besichtigen, das ein oder andere zu organisieren und das Auto für einen Tag stehen zu lassen.
    Ich habe noch etwas Nudelsoße vom Vorabend übrig und esse die Reste, während Heiner einen weiteren Aufkleber erhält.
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  • Day 3

    Tag 3, 0 Km/1405 Km

    September 1 in Andorra ⋅ ☁️ 15 °C

    Am Morgen regnet es und ich öffne zum ersten Mal die Markise. Die Regentage werden vermutlich bald zu Ende sein und die Markise nur noch als Sonnenschutz dienen, also genieße ich die noch kühlen Temperaturen in Andorra. Ich ziehe durch die Altstadt und lerne im "Casa de la Vall" etwas über die Geschichte Andorras. Da nicht in der EU, gibt es überall Alkohol und Tabakwaren für die Hälfte. Andorra la Vella ist für mich wie eine Mischung aus einem österreichischem Skiort wie Schladming gepaart mit dem Flair von Madrid oder Barcelona. Englisch spricht zu meiner Verwunderung kaum jemand, die Amtssprache ist katalanisch, ich komme jedoch auch mit französisch gut zurecht.
    Den Rückweg zum Stellplatz gehe ich über einen kleinen Pfad in den Bergen mit schönem Blick in das Tal und auf die Stadt.
    Ich finde einen großen Supermarkt der auch sonntags geöffnet hat und decke mich mit frischen Lebensmitteln bis zum Abreisetag nach Marokko am Donnerstag ein. Bis dahin sollten Fleisch, Obst und Gemüse besser aufgebraucht sein.
    Zurück am Auto bereite ich ein Sandwich mit Weißkraut, roten Zwiebeln und gegrilltem Käse zu und öffne das erste andorranische Bier. Da es wieder stark regnet, bin ich schlussendlich mehr damit beschäftigt, die Markise vom Wasser zu befreien als zu Essen.
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  • Day 4

    Tag 4, 660 Km/2065 Km

    September 2 in Spain ⋅ ⛅ 30 °C

    Nachdem es gestern Abend derart stark geregnet hat, dass ich sogar ins Auto umziehen musste, wurde die Nacht eiskalt. Ich nutze zum ersten Mal beide Decken die ich eingepackt habe. Am Morgen geht es zeitnah weiter. Dank niedriger Kraftstoffsteuer tanke ich an der Grenze noch einmal für 1.25€/Liter voll. Bei der Wiedereinreise in die EU werde ich vom spanischen Beamten lustlos durchgewunken. Ich fahre die Pyrenäen auf der spanischen Seite ins Flachland und empfinde diesen Teil noch imposanter, als den Französischen. Immer wieder durchquere ich kleine Bergdörfer und kreuze den Fluss Valira, der durch den Regen rostrot gefärbt ist. Ständig weiter von Regenschauern begleitet fahre ich weiter über Villareal, Valencia und Alicante bis Elche. Da ich besser durchgekommen bin, als gedacht, habe ich noch eine Stunde Zeit um mir den berühmten Palmenhain anzusehen, die größte Palmenbepflanzung in Europa.
    Ich finde nicht weit weg einen kleinen Campingplatz und werde von einem Niederländer in gebrochenem Deutsch mit den Worten: "Heute Abend alles reinstellen. Kakerlaken." empfangen.
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  • Day 5

    Tag 5, 575 Km/2640 Km

    September 3 in Spain ⋅ ☀️ 28 °C

    Ich starte erneut früh mit Ziel Gibraltar. Auf dem Weg in Richtung Süden begleitet mich eine typische spanische Landschaft mit Mandel-, Pininen- und Olivenbäumen, erst mit Erreichen der Region Andalusien ändert sich die Umgebung und wird deutlich bergiger. Heiner erreicht irgendwo auf dem Weg seinen 250.000sten Kilometer und fährt sich weiterhin wie ein Neuwagen - zumindest fast. Seit gestern höre ich bei jedem Richtungswechsel ein "Klong" aus dem Bereich der Vorderachse, welches auch heute nicht leiser wird. In der Hoffnung, dass sich kein ersteres Problem andeutet, passiere ich Granada, Malaga, Marbella und sehe nach über 2500 gefahrenen Kilometern zum ersten Mal das Mittelmeer. Der Felsen von Gibraltar taucht auf und ich finde gegen Nachmittag an der Marina direkt vor der Grenze von Gibraltar den bislang schönsten Stellplatz mit direktem Blick auf den Felsen.Read more

  • Day 6

    Tag 6, 0 Km, 2640 Km

    September 4 in Gibraltar ⋅ ☀️ 26 °C

    Ich ziehe am Morgen zu Fuß in Richtung Grenze Spanien/Gibraltar. Da Großbritannien und somit auch Gibraltar nicht mehr in der EU sind, gestaltet sich die Einreise zäh, nach knapp einer Stunde bin ich eingereist. Ich war vor 15 Jahren schon einmal hier, habe daran aber kaum mehr eine Erinnerung. So ziehe ich zunächst durch den Stadtkern und schließlich in Richtung Berggipfel. Es gibt drei Varianten, um auf den Gipfel zu kommen: die Faule für 50 britische £ mit der Gondel, die ganz Faule für 100 GB£ mit dem Taxi, oder die Aktive für 0 GB£ zu Fuß. Ich entscheide mich für letzteres und bin nach ca. einer Stunde oben. Auf dem Weg immer wieder tolle Aussichten auf die Bucht, und bereits die ersten Berberaffen. Die Affen in Gibraltar sind die einzigen freilebenden in Europa und ausschließlich rund um den Berggipfel zu finden. Während des Abstieges sehe ich zum ersten Mal Afrika. In der Stadt entscheide ich mich für Fish & Chips und kämpfe mich wieder durch die Schlange an der Grenze zurück in Richtung Spanien.Read more

  • Day 7

    Tag 7, 180 Km/2780 Km

    September 5 in Morocco ⋅ ☀️ 31 °C

    Ich stehe weit vor Sonnenaufgang auf und mache mich auf den Weg in Richtung Algeciras. Die Fähre nach Marokko legt um 09:00 Uhr ab und so fahre ich noch halb in der Nacht bis zum Fähranleger. In der Warteschlange stehen drei weitere Fahrzeuge. Nach kurzer Zeit kommen zwei Männer mittleren Alters zu meinem Auto. Beide Nordafrikaner, beide tragen Basecap, beide rauchen Zigarette. Einer setzt sich auf meine Stoßstange, der zweite klopft an meine Scheibe die ich 2 cm weit öffne. Sie sprechen beide Arabisch und ich verstehe bis auf "my brother" kein Wort. Einer wechselt plötzlich ins Französische und ich verstehe was er meint. Beide wollen Geld für die angebliche Heimreise, sie wären von einem Taxifahrer ausgeraubt worden. Ich tue weiterhin so, als würde ich nichts verstehen, bis beide nach ein paar Minuten genervt aufgeben und wieder in die Dunkelheit davonziehen. Einer hält mir noch seine "Ghettofaust" als Gruß hin, den ich durch die geschlossene Scheibe erwidere.
    Mit Sonnenaufgang trifft auch die Fähre ein, alles läuft planmäßig. Der Pass wird noch auf der Fähre abgestempelt, das Fahrzeug dann später im Hafen verzollt. Nach 90 Minuten bin ich in Tanger Med angekommen. Ich fahre zur Zollabfertigung, die zu meinem Erstaunen sehr zügig abläuft. Ich muss alle Schränke öffnen, werde explizit nach Kameradrohnen und Waffen gefragt (beides verboten, das versteckte Pfefferspray erwähne ich nicht) und erhalte eine vorübergehende Einfuhrgenehmigung für 6 Monate für das Auto. Nachdem der Drogenspürhund einmal durch das Auto ist und ich dann auch noch SIM-Karte und Geld geholt habe, starte ich durch das nördliche Marokko in Richtung Chefchaouen.
    Als ich nach 50 Kilometern an einem Rastplatz eine kurze Pause mache, bemerke ich eine Flüssigkeitsspur hinter dem Fahrzeug. Ich schaue unters Auto, Diesel läuft aus. Es tröpfelt nicht nur, es tropft von zwei Stellen. An dem Rastplatz kann ich nichts unternehmen, also fahre ich weiter bis nach Chefchaouen. Ich gucke immer wieder in den Rückspiegel und habe Sorge, dass sich der Diesel am heißen Auspuff entzündet. In Chefchaouen finde ich in einer Seitengasse eine kleine Werkstatt. Keiner spricht englisch oder französisch, die Werkstatt ist mit Werkzeug schlechter ausgerüstet als ich selbst. Ich übersetze via Google Translator ins Arabische, dass ich ein Problem mit dem Fahrzeug habe und Diesel ausläuft. Alle gucken sich das Problem an, alle zucken mit den Schultern, keiner weiß weiter.
    Ich habe glücklicherweise einen Schlauch dabei und fange an, den Diesel aus dem Tank in die Reservekanister zu pumpen. Ich baue alles soweit auseinander bis ich das Problem sehen kann. Die Dichtung der Dieselpumpe ist undicht. Ich hätte tatsächlich auch noch genau diese Dichtung dabei, brauche für die ganze Aktion aber bereits jetzt schon mehr als 3 Stunden und beschließe, nachdem ich die ganze Zeit in der Sonne stand, alles erstmal so zu belassen. Die Kapazität meines Tanks beträgt nun nur noch 80 Liter statt 120, da alles ab dem 80. Liter rausläuft. Mit zwei Dieselkanister in Reserve sollte das erstmal klappen. Ich suche gegen Nachmittag den nächstgelegenen Campingplatz direkt in Chefchaouen, erfreue mich an einer Dusche und ziehe Abends kurz durch die Stadt. Seit heute Nachmittag Reise ich für einige Tage zu zweit weiter.
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