Satellite
  • Day 238

    We are coming home...

    April 3, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 10 °C

    Sooo jetzt ist unsere letzte Woche in Nica zwar schon eine Woche her, aber erst jetzt haben wir die Energie gefunden, das nochmal aufzuarbeiten...merkt in der Rückschau ja aber keiner!

    Also, unsere letzte Woche in El Transito war eigentlich so ähnlich wie unsere vorletzte Woche in El Transito ;) Außer...die Wellen waren etwas kleiner und der Wind hat sich doch tatsächlich erdreistet, den ein oder anderen Nachmittag aus der falschen Richtung zu wehen!Weil es so war, konnten wir zwar etwas weniger surfen - dafür aber alle vier zusammen! Wir mussten nur etwas aufmerksamer mit den Gezeiten sein, um den optimalen Surfzeitpunkt nicht zu verpassen - und in der letzten Woche, für unabsehbare Zeit, sollte uns das besser nicht passieren.

    Neben den Wellen gab es weiterhin Corona Lektüre aus dem In- und Ausland, Mittagschlaf in der Hängematte, Duolingo, und - neu - Strandspaziergänge den Strand hoch und runter!
    Auf mentaler Ebene gab es natürlich immernoch Zaudern ob der getroffenen Entscheidung, Traurigkeit ob der getroffenen Entscheidung, Zorn ob der getroffenen Entscheidung und Trotz der getroffenen Entscheidung.
    Es lief aber leider unausweichlich und vor allem immer schneller auf diesen verdammten Donnerstag zu, an dem wir heimfliegen sollten - und dieser Teil ist vllt auch die spannende Geschichte dieses Footprints - und die beginnen wir jetzt einfach am Mittwochnachmittag:
    Da war nämlich klar, dass es keinen Surf mehr geben würde und wir verabschiedeten uns vom Strand mit einem Strandspaziergang! Sogleich wurden die Bretter abgewachst und eingepackt und es mussten wirklich alle verbleibenden Dollars rausgekratzt werden, um unsere Unterkunft samt unseres Verzehrs bezahlen zu können - ein Glück hat Maren seit jeher einen Not-50-Dollar-Note in Ihrem Ausweis (gibts die überhaupt noch?), bzw. sie hatte.

    Da wir die vergangenen drei Wochen keine Party gefeiert hatten, fingen wir auf die letzte Nacht nun auch nicht mehr damit an. Noch 1-2 Bier nach dem Essen und wir machten uns zum letzten Mal auf in unsere Cabana. Taschen wurden final gepackt, die Schuhe vor dem Haus mit einem Pärchen Socken bestückt. Um 4.30 Uhr klingelte der Wecker.

    Und der Tag der Abreise begann mit einer bösen Überraschung: Mos Wanderschuhe, die jede Nacht unangetastet vor der Cabana schliefen, waren genauso verschwunden, wie ein paar Bikinis von Maren, die noch trocknen sollten - ein nerviger Schlusspunkt in einem ansonsten so friedlichen und freundlichen Aufenthalt in El Transito.

    Nach einem letzten Kaffee mit und bei Janio beluden wir den Pick-Up, verabschiedeten uns bei Lenny (!!!) und Janio himself fuhr uns im Sonnenaufgang an den Airport Managua. Irgendwie eine skurrile Situation, Corona war schließlich immernoch nirgends zu sehen!

    Auch wenn wir Janio gerne mal umarmt hätten, blieb es beim Fist-Pump und wir enterten den Flughafen.
    Auch das sehr skurrill: das komplette Terminal war verlassen (Flugverkehr war ja bereits eingestellt), nur circa 1xx Deutsche in einer langen Schlange...wir waren fast die letzten und pünktlich um 7 im Flughafen (#Deutsch).

    So warteten wir also geduldig, mit den Taschen als Abstandshalter, bis wir zum Check-In kamen; das komplette Team der deutschen Botschaft war vor Ort und kümmerte sich rührend; Es wurde auch irgendwie klar, dass es mitnichten nur Deutsche auf dem Flug sind, sondern eigentlich Leute aus ganz Europa. Die böse Überraschung kam aber denn doch noch am Check-In: 160 Dollar für die Surfbretter (eigentlich nur für 1) zu bezahlen, widerstrebte vor allem Mo - aber bei wem sollte er sich beschweren???
    Nachdem wir unsere Taschen endlich los waren, konnten wir immerhin endlich frühstücken - ein letztes Gaio Pinto und ab zum Gate!
    Vor das Gate hatten die Götter allerdings noch eine Mission gestellt: Spend your last Cordobas wisely und vor allem: Nehmt Essen mit auf den Flug! Das Catering, darauf wurden wir eindringlich hingewiesen, sei recht spährlich.

    Wir fanden also Sandwiches, wir fanden Schokolade und wir fanden unseren Botschafter, mit dem wir auch noch einen Schnack hielten...und konnten um 11 ins Flugzeug steigen. Wir nahmen unsere Fensterplätze ein und....wunderten uns, wie lange das Flugzeug wohl beladen werden würde? Um 12.30 ging es dann tatsächlich los! Über die Dom Rep zum Tanken und dann nach Frankfurt.

    Nachdem durchgezählt war, sicherten wir uns eine freie Mittelreihe bei Gagga und Nessi und harrten der Dinge:
    Ein Flug mit vielen Flaschen Wasser aber keinem Wein, Saft, sonstiges, einem funktionierendem Bildschirm aber keinem Zugriff zum Entertainment Programm... ein Glück hatte Maren das Tablet mit Serien geladen!
    Die größte Spannung versprach die Snacktüte des Fluges: Was würde drin sein? Würde es reichen? Es war eine ziemlich leckere TapasBox, sie würde locker bis in die DomRep reichen und danach gab es jeweils zwei Tüten mit Sandwiches...wir verließen den Flieger mit mehr Essen als wir mitgebracht hatten!
    Ansonsten haben wir ganz gut geschlafen.

    Mit Ankunft in Frankfurt wurde es wieder skurril... Verlassen des Flugzeugs nur nach und nach in kleinen Gruppen, überall parken Flugzeuge am Flughafen, der ansonsten sehr verlassen ist....genau zwei aktive Kofferbänder...wir die einzigen in der sonst so überfüllten S8 vom Flughafen nach Mainz um morgens halb10 an einem Wochentag. Wers schonmal gemacht hat und sich über das Gedränge beschwert hat - ohne Leute ist es wirklich wirklich verrückt!

    Und so kamen wir pünktlich 10 Uhr morgens am Hbf Mainz an, machten die drei Schritte zu Freds Wohnung, in der wir für zwei Wochen hausen dürfen, und nach einem euphorischen Fist Bump und einer kurzen Führung durch die Bude saßen wir da. Zurück. In Deutschland. In Mainz. In einer Wohnung. In einer Welt, dominiert von Corona. Und ohne Plan. Cheers!

    https://gopro.com/v/o6G0MO4R348DN
    Read more