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  • Day 10

    Die Kaffeemacher vom Kilimanjaro

    December 14, 2020 in Tanzania ⋅ ☀️ 26 °C

    Grohe Armatur war gestern. Heute duscht der ordinäre Backpacker unter einem guten Stern...

    Nach einem Frühstück auf Fiat-Niveau 🤥 machten wir uns heute zuerst auf den Weg nach Materuni, dem letzten Dorf vor dem Kilimanjaro auf 1.500m Höhe über dem Meeresspiegel.

    Nach einer einstündigen afrikanischen Massage (Holperpiste) in Materuni angekommen erfuhren wir allerhand über das Dorf, die Menschen und was sie so tun. Ein Opa an der Bushaltestelle konnte sogar ein paar Worte Deutsch, er hieß uns sehr herzlich Willkommen und sagte „we need you here, thank you“ 🥰

    Ein quirliger Typ im Bob Marley Kostüm führt uns heute durch den Tag und erzählte uns einige Stories über die Bananenbäume, Kaffeepflanzen und die Bräuche rund um die Yukka-Palme, während wir auf schmalen Pfaden Richtung Wasserfall wandelten. Herrliche Panoramen untermalten botanisch unseren Weg, den wir ohne festes Schuhwerk wohl kaum gemeistert hätten.
    Von den Einheimischen, die hier ihren Alltag bestritten hallte uns jedes Mal ein freundliches „Jambo“ entgegen.

    Nach ungefähr 40 Minuten erreichten wir den Wasserfall, mit 90 Metern Höhe, der der größte in Kilimanjaro ist.

    Zurück in Materuni wurden wir in die Kunst der Kaffeeherrstellung unter musikalischer Begleitung eingeführt. Nach dem Motto „die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“ werden die Kaffeebohnen erst getrocknet, dann sortiert, danach die Schalen taktvoll zerstoßen, gesiebt, über offenem Feuer wie mit dem Diktierstab geröstet und dann wieder in mühevoller Stampfarbeit im Gleichtakt gemahlen, bevor er im heißen Wassertopf gekocht wird. Immer mehr Einheimische gesellten sich zur heiteren Runde und es schien, als wären alle wirklich sehr erfreut uns zu sehen - warum erfuhren wir später 😛
    Nach harter Arbeit und dem vielen Nescafé der letzten Tage, genossen wir unseren selbstgemachte. Kaffee in Marijuana-geschwängerter Luft, die ebenfalls lokalen Ursprung hatte. 🚬

    Das inkludierte Mittagessen, ebenfalls lokalen Ursprungs, sorgt später hoffentlich für keine Überraschung. An das angepriesene, vor Ort gebraute Bananenbier traute sich nur Eric ran, uns Mädels schreckte der in die Jahre gekommene Gemeinschaftskelch, der bereits 2 Tage vor sich her gohr, dann doch etwas ab 🤢

    Zitat:
    „Die machen hier aus Scheiße Bonbon“ 💩 🔜🍬 ... und füllen es auch noch in Flaschen zum Verkauf.

    Gefolgt vom lustigen Tiere - Raten mit leichten Kommentaren wie: „Vielleicht ein Esel-pard?“ oder „guck mal, Clarence von Tarzan“ oder „boah, ich hab noch nie so eine hässliche Kuh gesehen“, ging die Verkaufsveranstaltung mit einheimischen Kunstwerken aus getrockneten Bananenhäuten weiter. 💩🔜🍬🍬

    Zum Schluss kauften wir dann aus Solidarität unseren klangvollen, selbst hergestellten Kaffee zum Wucherpreis als ganz besonderes Mitbringsel für unsere Lieben zuhause.
    Bewerbungen werden ab sofort entgegen genommen. 😃

    Little Bob Marley und unser Fahrer, der eher die Form eines Buddhas hat, fahren uns weiter zu den Hot Springs.
    Nach einer weiteren Stunde afrikanischer Massage (siehe oben 😜) befindet sich gefühlt 30 km hinter dem Ende der Welt ein richtiges Paradies mit türkislich schimmerndem Wasser und einer Affenschaukel, die die 3 white Monkeys direkt ausprobierten.
    Ausgelassen spielten wir den ganzen Nachmittag Tarzan & Jane gespielt. Beim Verweilen im Wasser knabberten die zahlreichen kleinen Fischlein an einem. Fish Spa war also inklusive.
    Neben den Franzosen, die wir aus dem Bike Hostel (4€ ÜF 🙈🤢) kannten, waren wir die einzigen Touristen unter den sonst ausschließlich einheimischen Gästen, du uns als die eigentliche Attraktion ansahen, aber durchweg freundlich und sehr hilfsbereit waren.

    Irgendwann war es auch Zeit für uns wieder zu gehen. Zurück ging es wieder über die Buckelpiste. Auf dem Weg zurück nach Moshi erzählte uns Little Buddha, dass er heute eigentlich Geburtstag hat und wir noch schnell auf eine Geburtstagsparty mitkommen sollen. So bescherte uns der Tag doch einen relativ nachdenklichen Abschluss, denn die Party fand in einer Art Waisenhaus statt, das von einer ganz netten afrikanischen Mama betrieben wurde. Da er dort ab und zu mithilft, wurde für ihn ein bunter Kuchen kredenzt und alle sangen das wohl auf der ganzen Welt bekannte „Häppieh Börstie“. Die Kinder hatten sich ganz viel Mühe gegeben und waren von oben bis unten beklebt mit funkelnden Leuchtstickern und sogar kleine Geschenke gebastelt. Hier ist es Brauch, dass jedem Gast ein Stückchen des Geburtstagskuchens 🍰vom Jubilar in den Mund geschoben wird... das sieht ziemlich witzig aus. 😃

    Wieder einmal geht ein ziemlich erlebnisreicher Tag zu Ende.....

    Jetzt packen wir unsere kleinen Rucksäckle für den morgigen Tagestrip zum Kilimanjaro 🏔 , stellen die Uhren auf 5:30 Uhr und fallen nach 3 Savanna dry ins Himmelbettchen 😴

    #derheutigekussigehtrausanivanka
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