Meraner Höhenweg

September 2020
Manchmal muss man Pläne einfach ändern⛰🥾☀️⛈ Read more
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  • Day 1

    Ankunft in Meran

    September 6, 2020 in Italy ⋅ 🌧 14 °C

    Meine Radreise stand ja unter keinem guten Stern. Erst das Theater im Radladen am Donnerstag, dann das viele Gepäck, die Blasen usw....heute morgen kurzerhand das Internet befragt und die Wanderschuhe ins Auto geworfen. Meraner Höhenweg... schont die Wunden und ist gut für die Beine.

    In Meran hab ich mich dann mit Moni, der besten Freundin von Arndt getroffen und wir hatten einen wunderbaren Abend und die eine oder andere Parallele in den zahlreichen Geschichten...morgen gehts für Moni weiter an den Gardasee mit dem Rad und für mich zum Einstieg in den Meraner Höhenweg. Nehme mir mal nicht so viel vor und lasse mich die nächsten Tage einfach etwas treiben. Wenig Gepäck dafür mit guter Stimmung. Ist auch etwas Premiere. Hab sowas auch noch nicht gemacht alleine... da gehts mir gleich wie Moni. Wir halten uns gegenseitig auf dem Laufenden und fallen jetzt erstmal ins Bett im Europahotel
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  • Day 2

    Der weg ist das Ziel

    September 7, 2020 in Italy ⋅ 🌧 7 °C

    ... heißt der Buchtitel des netten Büchleins was sich noch als sehr nützlich erweisen sollte...

    In fremden Betten schlafe ich meist nicht gut. Hab mich mit Moni zum Frühstück verabredet. Wir langen ordentlich zu und lassen uns noch Eierspeisen servieren. Ein Vesper verschwindet unauffällig in meiner Jacke🙄. Ich hab 🐝 im Hintern, packe meinen Rucksack und laufe los. Suche erst mal mein Auto in Meran und starte in Hochmuth im Dorf Tirol. Kontinuierlicher Regen wird meinen Weg heute ganz begleiten. Teilweise bin ich stundenlang alleine unterwegs. Es ist wunderschön! Unterwegs buche ich noch mein Zimmer in Berggasthof Giggelberg. Heute Nacht hat es gehagelt und fürchterlich geregnet und das merkt man auch auf dem Weg. Eine Lawine aus Geröll und Matsch muss wohl nachts abgegangen sein und versperrt die Wanderroute. Ganz blöd zum laufen - ehr zum kriechen auf allen Vieren ....und schon finde ich mich 2 m tiefer und sehe aus wie ein Schwein... mein Puls war hier heute dann wohl am höchsten. Ich laufe erstmal weiter und komm an das Schutzhaus Hochglang, wasche mir den Matsch von den Beinen und schon ist es gar nicht mehr so schlimm. Der Wirt setzt sich zügig in Bewegung und spannt ein Seil für die nächsten Wanderer. Hier treffe ich Viola aus Köln und wir verbringen die Mittagspause zusammen. Beide laufen wir in unterschiedlichen Geschwindigkeiten weiter und treffen uns nochmal in einer anderen Hütte. Das Ziel ist das selbe, das Berggasthaus Giggenberg. Hier beziehe ich mein Bett im Mehrbettzimmer. Jetzt buche ich die nächste Etappe, was gar nicht so einfach scheint. Apropo scheinen.... morgen kommt die Sonne ☀️ zurück. Ich freu mich.Read more

  • Day 3

    Man sieht sich immer zweimal...

    September 8, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 17 °C

    ...traf heute mal wieder zu.

    Meine Nacht war relativ schlaflos. Ich teilte mir ein 9 Bettzimmer mit Viola und noch mit einem netten Herrn einer anderen Reisegruppe. Der kam relativ spät, kruschtelte ewig in seinen Klamotten bis er es mal in die Waagerechte schaffte. Mich plagten meine zahlreichen Schürfwunden. Nachts ging die Klotüre auf...der Herr verschwand darin und pupste so laut, wie ich es noch nie gehört hatte( wenigstens ging er in den Nachbarraum) um sechse das selbe Spiel...😂😂😂 Für Viola und mich war dann die Nacht erstmal beendet. Herrliches Frühstück, Kohlenhydratspeicher auffüllen und um 8.30 Uhr war ich dann auf der Piste. Es ging durch den wunderschönen Zirbenmärchenwald bergauf und bergab⛰ durch die Schlucht der 1000 Stufen. Ich kannte das schon vom letzen Jahr in umgekehrter Reihenfolge. Kurz davor traf ich wieder auf Viola und wir beschlossen zusammen ein Stück des Weges zu gehen. Viel Zeit für Photos und ein Schwätzchen. Am Patleidhof kehrten wir ein. Eigentlich war heute Ruhetag aber die nette Nonna servierte nur für uns beide Kürbissuppe und ne Cola. Hier war ich im letzten Jahr auch schon aber mit Übernachtung im alten Teil des Hofes. Sehr zu empfehlen... herzlich, familiär und tolle Küche.
    Weiter ging’s dann bis zum Hofschank Wald. Heute ist es gemütlich. 17 km und 670 hm...an der AbzweigungKatharinaberg endet Violas Etappe und ich laufe weiter bis zum Biohof Montferthof oberhalb von Katharinaberg. Was ist das zauberhaft hier. Der Hofhund begrüßt mich. Ich fühle mich zurückversetzt in ein anderes Jahrhundert. Ganz netter Empfang. Zielschorli 🥂mit Blick in einen Garten wie ich ihn auch gerne hätte. Hühner laufen, dazwischen ein paar Enten und viele Blumen. Hier wohnen mehrere Generationen unter einem Dach wie man sich das vorstellt und so wie es aussieht in völliger Harmonie. Ich darf im Zirbenstübchen schlafen 😍ganz alleine.
    Um 7 gibts Essen- aber keine Karte... bin mal gespannt. Alles Bio und vom Hof.

    Die Enkelin mit ihren 5 Jahren serviert uns in einem süßen Kleidle und barfuß das Essen. Ganz konzentriert ist sie bei der Sache und man ahnt schon wer in ein paar Jahren hier mal das Regiment anführt. 3 Gänge.... puh bin ich satt... wer mag bekommt noch Nachschlag.

    Meine Empfehlung hier unbedingt Quartier zubeziehen.

    Morgen wird’s echt happig... ich muss die Etappe doppeln da ich keine Übernachtung bekommen habe.

    Man kann den Höhenweg in 8 Tagen laufen gemütlich, in 7 etwas ruhiger, in 6 etwas flotter und in sportlichen 5🙈🙈🙈. Ich nehme die 5. morgen 1700 hm und 1600 wieder runter über den höchsten Punkt des Höhenwegs und ca 30 km. Ich steh um 5:30 Uhr auf und laufe besser zeitig los.
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  • Day 4

    „Der Weg ist immer besser als die...

    September 9, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 13 °C

    .... schönste Herberge😍

    Heute Morgen um 5:30 Uhr klingelte ganz bösartig mein Wecker... draußen war noch tiefste Nacht. Also noch mal 15 Minuten weiter dösen, aufstehen, Sachen packen und ein paar liebevoll geschmierte Vinschgauer Weckle und ein Äpfelchen auf die Hand. Ein kurzer Kaffee und schon war ich auf der Piste. Ich musste heute die Etappen doppeln, da ich keine Übernachtung bekommen hatte. Erst Bergan dann durch die Umleitung wegen schwerem Erdrutsch steil durch den Wald bergab. Sch.... dachte ich, was ich jetzt an Höhe verliere muss ich wieder büßen... herrlich, ich war ganz alleine. Ich genieße es von Tag zu Tag mehr meinen Solotrip. 😀meine erste Kaffeepause mache ich im Vorderkaser Hof... schnell ein Käffchen und weiter ging’s. Der Weg war prima... mäßig steil durch schöne Landschaft. Gegen Mittag nächste kleine Rast am Eishof auf 2000 Meter mit Pfefferminzenschorli und ordentlich Zucker drin. Unterwegs stopfe ich mich mit dem Vesper voll und mit diversen Riegeln. Steil wird’s nun und gegen 14 erreiche ich den höchsten Punkt des Meraner Höhenwegs auf 2895 Meter. Hier wollte ich eigentlich rasten, ziehe aber weiter und steige ziemlich steil hinab. Erst brannte der A.... nun die Knie. Ankunft Lazinser Hof. Hier mache ich das erste mal richtig Pause nach fast 26 km... mei bin ich fertig. Käffchen und was Süßes helfen Wunder. Bin heute echt wieder gut drauf. In meiner Euphorie verpasse ich meinen Abzweig und laufe durch bis Pfelders. Fast 29 km und 1710 hm hoch und 1500 runter hab ich jetzt auf der Uhr. Hier bleibe ich, laufe keinen einzigen Meter mehr. Quartiere mich im Hotel ein mit Halbpension. Prost!!! Erstmal ein Zielschorli. Das war heute meine Wanderung mit den meisten Höhenmetern die ich je gemacht habe😅😅😅😅

    Unterwegs heute immer wieder nettes Schwätzchen mit der Tochter + Mutter, dem netten älteren Ehepaar aus Schwaben und den beiden Tirolern. Irgendwann hab ich genug geredet und gehört und ziehe mein Tempo etwas an 😅😅😅😅
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  • Day 5

    Rosina made my Day

    September 10, 2020 in Italy ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute Morgen habe ich mich um 8:30 Uhr nach herrlichen Frühstück in Pfelders auf den Weg gemacht. Der Weg führt immer weiter bergab...durch Wälder, Wiesen und auch entlang der Straße. Diese Etappe soll ja nicht so schön sein, was ich nicht bestätigen kann. Jeder Tag ist anders und hinter jeder Ecke ist es wunderbar. Ich wandere ganz allein... niemand überholt mich. Im Wald ziehe ich dann das Tempo an und denke an die hier frei laufenden Wölfe und Bären.🙈🙈🙈🙈 so ganz schissfrei bin ich wohl auch nicht. Immer wieder kleine Bäche und Wasserfälle. Südtirol ist wunderbar 😍. Gegen 13:15 Uhr erreiche ich eigentlich das erste Etappenziel. Zu früh zum aufhören und hungrig bin ich langsam nach 17 km auch. Leider steht in meinen wertvollen Büchle nicht., dass man hier mal gar nichts Essen kann unterwegs. Bin ich froh, dass mein Camelbag voll beladen ist und ich noch ein paar Riegel im Rucksack habe. Okay, dann esse ich eben das. Es ist ziemlich heiß unterwegs und ich gönne meinen unglaublich fleißigen Füßen ein kühles Bad am Wasserfall. Unterwegs telefoniere ich mit der Hofschenke Alpenland und merke schon am Telefon wie herzlich die Wirtin ist. Hier schlafe ich die letzte Etappe. Rosina ist ganz ganz herzlich und begrüßt mich erstmal mit einem selbstgemachten Schnaps. Ich bin der einzigste Gast und werde unglaublich verwöhnt. Rosina bewirtschaftet den Hof mit den Ziegen und nebenbei sind ihr das liebste - die Gäste. Wir ratschen und tauschen unsere Geschichten aus bevor sie mir mein Quartier zeigt im alten Schafstall. Dann fährt sie mächtig für mich auf. Alles aus dem eigenen Garten. Mit Blumen dekoriert und mit ganz viel Liebe gekocht. Eigentlich kann ich gar nicht so viel essen....aber es passt alles rein. Zwischen den Gängen gibts immer wieder ein selbstgemachtes Schnäpsle...uiiii jetzt kreist mir der Helm... hier muss ich nochmal her. Sowas gibts kein 2.mal. Danke RosinaRead more

  • Day 6

    Nur wo du zu Fuß warst...

    September 11, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 11 °C

    .... bist du auch wirklich gewesen.

    Die Nacht war wieder relativ schlaflos obwohl ich die Villa Kunterbunt ganz für mich alleine hatte. Es tobte ein fürchterlicher Sturm mit Regen und ich war mir nicht so sicher, ob das Dach des Schafsstalls in dem ich schlief auch richtig fest sitzt. Heute war meine finale Etappe. Rosina hatte schon alles gerichtet und mir einen ganz wunderbaren Kaiserschmarrn aus Buchweizen kredenzt. Ganz heiß und frisch aus der Pfanne mit Blümchen aus dem Garten garniert. Bei so viel Zuwendung musste ich noch die Reste einpacken und einen frischen Apfel gab es noch dazu. Die Verabschiedung verlief ganz herzlich und ich weiß genau, da muss ich nochmal hin. Um achte war ich unterwegs. Hoch und runter.... und immer echt konzentriert bei der Sache. Links ging’s oft ganz steil nach unten und die Wege waren mit Ketten gesichert. Das ist das Schöne beim wandern... man ist einfach bei sich in der Natur und beim Weg. Ich genieße die letzten 13 Kilometer und schraub mich immer schön den Berg hinauf. Unterwegs solle ich unbedingt einkehren rät mir Rosina... leider alles zu....Erschließt sich mir auch teilweise, da auf diesen Etappen kaum Touristen unterwegs sind. Die meisten gehen den Weg in 6-7 Tagen und starten in Hochhuth an der Seilbahn. Da kommt dann am Freitag wenig Besuch zum verweilen... so packe ich auf einem wunderbarem Bänkle neben einer Familie meinen Kaiserschmarren aus und stärke mich mit den Vorräten. Die drei sind übrigens die Einzigsten, denen ich heute im Wald begegne. Kurz nach 12 habe ich nach 4,5 Etappen meinen Ausgangspunkt wieder erreicht. Hier lasse ich mich im Biergarten von der Seilbahn nieder... bestelle ne große Cola und nen Zielschorli.... 🥂kurz überlege ich noch für 2 Tage an den Gardasee weiterzuziehen und mich ein wengle auszuruhen... ne ich will heute in meinem eigenem Bettchen schlafen und fahre heim. Mein Navi zeigt seltsame Dinge an, die ich erstmal ignoriere...der Reschenpass ist zu, Umleitung durch die Schweiz. So erklimme ich nochmal im Slalom mit dem Auto die Pässe und stell fest zu Fuß mit dem Rucksäckle ist das doch alles viel viel schöner .....Read more