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  • Day 2

    allgemeines zur ILA

    April 28, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 19 °C

    Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin (offiziell ILA Berlin Air Show) in Brandenburg ist die bedeutendste Fachmesse der Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland und zählt neben dem Pariser Aerosalon und der Farnborough Air Show in England zu den großen und wichtigen Luft- und Raumfahrtmessen der Welt. Sie findet alle zwei Jahre jeweils in geraden Jahren statt.

    Die ersten zwei (bis 2014 drei) Tage ist die ILA ausschließlich für Fachbesucher zugänglich. Für das allgemeine Publikum wird die Ausstellung am darauffolgenden Wochenende geöffnet. Die Messe wird von einem umfangreichen Konferenzprogramm sowie von Flugvorführungen von Kunstfliegern oder historischen Modellen begleitet. Wesentliche Segmente der ILA sind Kommerzieller Luftverkehr, Raumfahrt, Verteidigung und Sicherheit, Ausrüstung, Triebwerke, Werkstoffe sowie General Aviation.

    Veranstalter der ILA sind der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. (BDLI) und die Messe Berlin GmbH. Bis 2010 wurde die ILA auf dem Südgelände des Flughafens Berlin-Schönefeld, seit 2012 wird sie auf dem Berlin ExpoCenter Airport-Areal im Schönefelder Ortsteil Selchow am Westrand des Flughafens Berlin Brandenburg ausgetragen. Die ILA 2018 fand vom 25. April bis zum 29. April 2018 statt.

    Frankfurt 1909

    Die Geschichte der ILA beginnt mit der Internationalen Luftschiffahrt-Ausstellung vom 10. Juli bis 17. Oktober 1909 in Frankfurt am Main. Gezeigt wurden Luftschiffe, Ballone und Flugzeuge; man zählte 500 Aussteller und über den Zeitraum von vier Monaten 1,5 Millionen Besucher. Zu den Luftschiffausstellern gehörten Zeppelin, Parseval, Franz Clouth und Hermann Ruthenberg.

    Im Anschluss an die erste ILA schlossen sich im April 1910 auf Anregung des Flugzeugkonstrukteurs August Euler zahlreiche Flugvereine zum deutschen Flieger-Bund zusammen. Kurz darauf wurde in Frankfurt am Main der Verband der deutschen Flugzeugindustriellen gegründet. Damit war die direkte Verbindung zwischen der ILA und dem späteren Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. (BDLI) hergestellt, die bis heute besteht.

    Berlin 1912, 1928 und 1932

    Aufgrund des großen Erfolges fand fast drei Jahre später vom 3. bis 14. April 1912 die Allgemeine Luftfahrzeug-Ausstellung (ALA) in den Ausstellungshallen am Zoo in Berlin statt. Hier überwogen bereits die Flugzeuge gegenüber den Luftschiffen. Der Erste Weltkrieg setzte den Luftfahrtausstellungen dann einstweilen ein Ende.

    Vom 7. bis 28. Oktober 1928 fand wieder eine Veranstaltung statt, die Internationale Luftfahrtausstellung in den Messehallen am Berliner Funkturm. Etwa 150 Flugzeuge aus 19 Ländern wurden ausgestellt. Höhepunkt bildete ein Sternflug von 40 Flugzeugen nach Tempelhof, den allerdings nur 21 erfolgreich beendeten. Vom 1. bis 23. Oktober 1932 fand in den Messehallen am Funkturm die Deutsche Luftsport-Ausstellung (DELA) statt.

    Hannover 1957 bis 1990

    Die Bundesrepublik Deutschland erlangte 1955 mit den Pariser Verträgen fast vollständige Souveränität einschließlich der Lufthoheit, so dass auch wieder Luftfahrtausstellungen stattfinden konnten. 1957 fand im Rahmen der Industriemesse Hannover auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen die Internationale Reiseflugzeugschau statt. 1958 wurde die Ausstellung in größerem Umfang als Deutsche Luftfahrtschau wiederholt. 1959 wurde sie eigenständig und fand ab 1960 alle zwei Jahre statt.

    Die Veranstaltung wurde aufgrund der immer stärker werdenden internationalen Ausrichtung 1978 (zum 50-jährigen Jubiläum der Ausstellung von 1928) in Internationale Luftfahrtausstellung umbenannt und mit dem traditionsreichen Kürzel ILA von 1909 versehen.

    Im Laufe der 1980er Jahre ergaben sich zunehmend Platzprobleme. Der Flughafen expandierte und der reguläre Flugbetrieb durfte nicht gestört werden. Trotz steigender Teilnehmer- und Besucherzahlen mussten die Ausstellungsflächen daher verkleinert werden. Man entschloss sich aus diesem Grund, die Veranstaltung nach Berlin zu verlegen, so dass die ILA 1990 zum letzten Mal in Hannover stattfand.

    In Hannover trat auch regelmäßig die Kunstflugstaffel der Royal Air Force (Red Arrows) auf; am 3. Mai 1978, 25. April 1980, 22. Mai 1982, 25. Mai 1984 und zum letzten Mal am 13. Juni 1986.

    Nach 64 Jahren kehrte die ILA 1992 mit neuem Konzept nach Berlin zurück. Der BDLI und die Messe Berlin präsentierten das Ereignis als Drehkreuz zwischen Ost und West auf dem Südgelände des Flughafens Berlin-Schönefeld vom 15. bis zum 21. Juni. Eine Neuheit stellte der Airbus A340-200 dar, Russland präsentierte die Passagierflugzeuge IL-114 und Jak-42F. Polen war mit mehreren Versionen des Hubschraubers W-3 „Sokół“ vertreten. Auch militärisches Gerät aus insgesamt 18 europäischen Luftwaffen war vertreten. Erstmals wurde im Osten Deutschlands ein AWACS-Flugzeug E-3 „Sentry“ gezeigt. Die MiG-29 absolvierte Flugvorführungen, die MiG-31 wurde nur am Boden vorgestellt. Für Kontroversen sorgte die Präsentation der Attrappe des Eurofighters.

    Erstmals seit 1909 und 1928 wurde auf 1200 m² eine Ausstellung historischen Luftfahrtgeräts präsentiert Vertreten waren unter anderem der Raketenjäger Me 163 und das Segelflugzeug Grunau Baby IIb. Im Flug vorgeführt wurden der Nachbau eines Fokker-Dreideckers, das STOL-Flugzeug LF1 „Zaunkönig“ und der spanische Lizenzbau einer Bf 109.

    Die ILA 1994 fand vom 28. Mai bis 5. Juni statt. 422 Aussteller aus 30 Ländern präsentierten 251 Fluggeräte, 140.000 Zuschauer besuchten die Messe. Erstmals gezeigt wurde das ukrainische Propfantriebwerk D-27 an einem fliegenden Testträger IL-76. Das russische Höhenflugzeug M-55 „Geofisika“ wurde ebenso ausgestellt wie die beiden Verkehrsflugzeuge Jak-142 und Tu-204 und die Feuerlöschversion des Hubschraubers Mi-14. Suchoi präsentierte seine Kampfflugzeuge Su-30MK und Su-35 im Flugprogramm.

    Die Lufthansa nutzte den Veranstaltungsrahmen, um ihr neues Konzept, zusammen mit United Airlines Gemeinschaftsflüge ab dem 1. Juni 1994 in über 400 Zielorte in 90 Ländern aufzunehmen, anzukündigen. Aus diesem Grund erfolgte der Überflug eines Dreiergespanns, bestehend aus A320, A321 und der Ju-52-Traditionsmaschine der Gesellschaft. Ebenfalls im Rahmen der ILA wurden in einem Festakt am 31. Mai im Entwicklungs- und Montagezentrum der BMW- und Rolls-Royce GmbH in Dahlewitz zwei Triebwerksprüfstände in Betrieb genommen.

    Ein Zwischenfall ereignete sich am 31. Mai, als eine französische Mirage 2000 beim Showprogramm einen ILS-Mast streifte. Das beschädigte Flugzeug konnte jedoch vom Piloten sicher gelandet werden.

    Der Eintritt zur diesjährigen ILA kostete 22 €.
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